Monatsarchiv: August 2020

Die Geiz ist geil Mentalität, der Egoismus und die Rücksichtslosigkeit mancher Menschen treibt wirklich seltsame Blüten. Ein Mann ist auf der Suche nach einem Hund. Im Laufe des Gesprächs konkretisieren sich seine Vorstellungen. Dass der Hund die ganze Woche bei uns ist und er ihn am Wochenende zu sich holt und dann Sonntags Abends wieder abliefert. Alles kostenfrei selbstverständlich, denn er tut ja einem Hund etwas Gutes… Ja und wie, wirklich eine mega Idee auf Kosten des Hundes. Er konnte es nicht verstehen, dass wir darauf nicht eingestiegen sind….

Unsere Jette musste heute Mittag Notfallmäßig zum Tierarzt. Sie war ununterbrochen am Niesen und schubberte mit der Pfote dauernd über die Nase. Wir hatten gleich den Verdacht, dass es eine Granne sein könnte, die sie so quält. Also nix wie hin und nachschauen lassen. Na klar war es so ein Mistding was ihr in der Nase steckte. Das arme Mädel zieht die Dinger an wie ein Magnet. Hoffentlich wars das jetzt.

Solche Sorgen haben Shin und Captain Flint zum Glück nicht. Die beiden Senioren entspannen drin im Kühlen und lassen es sich gut gehen. So ein weicher Bobbes ist schon ein prima Kopfkissen 😉

Man muss nicht denken, dass nur große Hunde schlecht behandelt und geschlagen werden, den kleinen Knöpfen geht es oft nicht besser. Unserem lieben Stubbi war deutlich anzumerken, dass er schon einiges mitgemacht hat. Kaum hatte man einen Besen oder ähnliches in der Hand oder machte eine schnelle Bewegung, brachte sich der Bub in Sicherheit und versteckte sich. Er war insgesamt sehr unterwürfig mit Menschen, im Gegensatz zu Hunden, da war er erstmal ein rechter Eigenbrötler als er bei uns Anfang Juni ankam. Nahm an keinem Spiel teil und wollte lieber seine Ruhe und seinen Mensch für sich alleine. Das Stubbelchen hat in den zwei Monaten wirklich viel gelernt, wurde offener mit Mensch und Hund, begann die Regeln eines Hundespiels zu begreifen und mischte fröhlich mit. Und jetzt tauchten auch noch die richtigen Menschen für Stubbi auf, der diese Woche in sein neues Zuhause umgezogen ist. Der Schatz macht sich gut, hat sich schon richtig schön entspannt und zeigt sich als prima Bürohund, der nun dem alten Merrymädchen dort tagsüber Gesellschaft leistet. Lieber Stubbi, das Leben hat soviel Schönes zu bieten, endlich glaubst du es auch.

Unzählige Anrufe bekamen wir wegen unserem Zwerg, der winzigen Luzi. Hauptsächlich von Hundeanfängern mit Klein- und Kleinstkindern. Nein das war es nicht für das schüchterne kleine Mädel, das unbedingt einen Hundekumpel an ihrer Seite brauchte. Gut Ding will Weile haben und irgendwann kommen die Richtigen. So wars auch bei Luzi und Donnerstag hieß es das kleine Köfferchen packen und sich in ein neues Abenteuer zu stürzen. Unsere HelferInnen haben über die sechs Wochen die die Maus bei uns war, sehr viel Zeit mit Luzi und ihrer Gruppe verbracht, um Vertrauen aufzubauen und ihr ihre Angst zu nehmen. Das zahlte sich jetzt aus, denn die Kleine tat sich viel leichter mit dem Einleben als erwartet. Sie schläft mit im Bett, hat schon viel Zutrauen in ihre Menschen und sucht ihre Nähe, spielt mit ihrem Kumpel und lässt es sich nun endlich richtig gut gehen. Und das soll sie auch, das ganze Leben liegt noch vor ihr und das soll jetzt einfach schön, behütet und glücklich sein.

Unsere Bora hat einen neuen Spaziergehflitzer. Ein total nettes Ehepaar aus Wiesbaden brachte uns letzte Woche einen großen Berg bestes Spezialfutter und einen Buggy von ihrem verstorbenen Hund. Heute hat Borchen ihn eingeweiht und sich riesig über die Ausfahrt gefreut. Schaut mal wie sie strahlt, auch mit Behinderungen kann das Leben lebenswert sein.

Mit Opa RP ist das nicht ganz so einfach, denn der alte Dickkopf sieht nicht ein, dass es mit dem laufen für einen Spaziergang nicht mehr reicht. Also haben wir ihn unterstützt, dass er die 100 m zu den Mülltonnen „schleudern“ konnte und haben ihn dann in den Buggy gesetzt. So war der Bub zufrieden, Hauptsache er hat irgendwie seine Beine benutzt, das ist ihm unheimlich wichtig.

Ansonsten standen heute einige Umzüge an. Woody ist bei Ina, Kenia und Hanna eingezogen. Erstmal war der Bub sehr unsicher, hat die Zähne gezeigt und mit gesträubtem Fell den Rückzug angetreten. Er ist zwar mit seiner Schwester Danja auf einer Pflegestelle groß geworden aber es macht den Anschein, dass sie da wohl recht isoliert waren, keinen Kontakt mit fremden Hunden hatten und wie in einer geschützten Blase lebten ohne viel zu lernen.

Ina die Chefin ist da ganz klar in ihren Aktionen, sie verteilt direkt die Regeln an den Neuen aber auch an die anderen Mädels wie sich ihm gegenüber zu verhalten haben. Als echter Kontrollfreak hat Ina alles im Blick und regelt die Dinge bis alles läuft und sich entspannt hat. War sehr spannend zu sehen. Woody hat das alles recht schnell verstanden und nach 10 Minuten ist er mit den Mädels rumgetobt. So haben wieder alle was gelernt und beim nächsten neuen Hund wird sich Woody schon leichter tun.

Gestern und auch Heute ging genau vor der Fütterzeit das Gewitter los. Einigen unserer Hunde verhagelt das den Appetit und sie können vor lauter Schiss nichts essen. Wouky und Jette gehören dazu, ihnen macht es am meisten aus. Wenn man den Wettervorhersagen glauben kann, werden die nächsten Tage für die Hunde ganz schön anstrengend werden. Aber die Abkühlung und der Regen tun auch Not ….

Bei dieser Kombination aus Hitze und Gewitter haben wir Angst, dass das bei Anka einen epileptischen Anfall auslösen könnte. Als der Donner losging war die Maus ziemlich besorgt und zeigte ihr Stress kauen. Wollen wir hoffen, dass es ihr erspart bleibt.

Oft weiß ich nicht wozu ich bei den Hunden überhaupt Texte schreibe. Die meisten gucken eh nur Bilder und so melden sich auf die Hunde die abenteurlichsten Leute. Kleine und junge Hunde hält man grundsätzlich für Kleinkinder geeignet, bei einem siebenjährigen Hund der als agil beschrieben ist blendet man das aus, denn in dem Alter muss Hund doch schon ruhiger sein. Vollzeit arbeiten gehen und sich dann eine Rakete von Hund aussuchen, die in der Zeit rapp zapp die Bude auf den Kopf stellen würde. Und fast jeder Anrufer sucht den perfekten Hund der alles können muss, eigentlich nichts darf was Spaß macht und immer sind es Leute die von 0 , nix eine Ahnung haben…. Öd ist das. Wenn man es auf die Hitze schieben könnte wärs ja gut und würde vorbei gehen aber so ist es leider nicht. Hört sich ein bisschen frustig an? Ja, genau, so ist das….

Zum Ausgleich wenigstens noch was Nettes. Unser lieber Ramon sieht irgendwie aus wie ein Alpaka, nur der lange Hals fehlt, aber sonst 😉

Oh Mann ist das heisssss, wie gut, dass Klaus so einen langen Waschlappen hat, da hat er etwas mehr Fläche zum Hitze abbauen und schwitzen.

Heute Vormittag war es zum Glück größtenteils bewölkt, so dass die Spaziergänge für Mensch und Hund noch vertretbar waren. Ramon und Klaus hat es viel Spaß gemacht, ihre neue Umgebung zu erkunden.

Wir haben heute die Bandanas bei unseren alten Herrschaften ausprobiert. Es hat eine spürbare Erleichterung für die Hunde gebracht, insbesondere für unsere Herzkranken, denen die Hitze ganz besonders zu schaffen macht. Allerdings muss man sie mindestens stündlich wechseln. Captain Flint fand es prima und konnte ohne zu hecheln auf dem Rücken schlafen 🙂 Lieben Dank allen Spendern, die uns mit Bandanas reichlich eingedeckt haben, allerdings bräuchte ich fast einen eigenen kleinen Kühlschrank dafür…

Unser alter Waigel baut bei den Temperaturen zusehends ab. Zu der Kotinkontinenz ist jetzt auch noch Harninkontinenz dazu gekommen und deswegen trägt der Bub jetzt eine Rüdenwindel. Ja alt werden ist nichts für Feiglinge …

Am Samstag haben mal wieder vier Spanier von ANAA Madrid den Weg zu uns gefunden. Hier sind schon mal die ersten Bilder:

Die achtmonatige Pica ist genauso pfiffig wie sie schaut. Ein zierliches Energiebündel mit einem gesunden Selbstbewusstsein. Sie braucht Menschen die sich wirklich mit ihrem Hund beschäftigen möchten und am liebsten noch einen Hundekumpel dazu

Die dreinhalbjährige Janice ist die bevorzugte Spielgefährtin von Pica. Die beiden haben das gleiche Temperament und wo die eine ist, ist die andere.

Es war mal wieder Zeit für eine Schnubbelschnute sprich einen Molosser. Und da ist er, der zweijährige Klaus ist ein netter Bollerkopp, verspielt aber auch mit einer guten Portion Ruhe und Gelassenheit

Der Vierte im Bunde ist der knapp dreijährige Ramon, der schon viel ertragen musste in seinem bisherigen Leben. Ohren und Schwanz abgeschnitten und schlecht behandelt. Ramon ist verständlicherweise noch schüchtern und vorsichtig, besonders bei Mänern, aber ein Herz von einem Hund, sehr sanft und liebevoll.

Jetzt lernen wir die vier neuen Schätze mal in Ruhe kennen. Morgen werden die beiden Mädels in ihre Gruppe umziehen und dann sehen wir weiter.