Mit unserem Tagebuch möchten wir euch einen kleinen Einblick in den ganz normalen Wahnsinn des Tierheimalltags, unsere Arbeit und Erlebnisse geben. Ihr könnt Freude und Trauer mit uns teilen und seid so einfach ein bisschen mittendrin und bei uns und den Hunden.

Frühlingsfest 2024

Frühlingsfest 2024 des Tierschutz Wörrstadt

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18.03.2024

Zeigt her eure Pfoten, zeigt her eure Schuh… Bei Tari hatte sich eine Kralle komplett gespalten. Das tat weh und sie musste gezogen werden. Ganz tapfer war die Süße auch wenn es ihr erstmal unmöglich schien mit dem Klumpfuss aufzutreten und zu laufen. Aber das war bald vergessen. Es ist unheimlich schade, dass sich für das nette Mädel noch nicht die richtigen Menschen gefunden haben. Tari ist gut verträglich, sehr verschmust und bemüht alles richtig zu machen, möchte aber in ihrem Zuhause lieber Einzelprinzessin sein. Irgendwo müssen ihre Deckelchen doch sein…

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14.03.2024

Das Leben und der Umgang miteinander, ob mit Mensch oder Tier, könnte so einfach sein. Ist es aber nicht, viel zu viele Bedenken, Vorurteile, Machtkämpfe, Ängste, Lügen. Unsere Hunde sind in allem so viel klarer, authentisch, so eindeutig ohne all das bla bla das die Menschen immer brauchen. Und dabei gehen uns so viele Selbstverständlichkeiten verloren und machen alles so kompliziert.

 

„Wo sind sie geblieben?

Wo sind sie geblieben? All die Selbstverständlichkeiten?

Die Selbstverständlichkeit, meinen Hund überall anfassen zu können. Zu jeder Zeit. Auch an einem Mittwoch. Auch bei Regen. Auch nach 19 Uhr.

Die Selbstverständlichkeit, auch einem Welpen bereits gewisse Dinge zu verbieten. Einfach so. Total klar und ruhig und konsequent. Ohne ihn abzulenken. Ohne ihn wegzufüttern. Ohne mich dabei schlecht zu fühlen. Es einfach tun. Körperlich.

Die Selbstverständlichkeit, meinem Hund die Pfoten waschen zu können. Ihm einen Maulkorb aufsetzen kann. Ihn bürsten kann. Eine Zecke rausdrehen kann. Dass er einfach stillhält. Ohne es über Monate «aufkonditioniert» zu haben. Ohne Medical Training. Einfach so. Selbstverständlich eben.

Die Selbstverständlichkeit, mich mit meinem Hund auf dem Boden wälzen zu können, ihn ins Fell zu packen, ihn nach meinen Händen und Armen greifen zu lassen. Alles zu vergessen. Nur rum zu blödeln. Lustig, doof, körperlich. Drunter und drüber. Ohne irgendwelches Dominanzgedöns im Hinterkopf zu haben.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde knurren. Dass sie Zähne haben. Dass sie beißen. Dass sie Beutegreifer sind.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich meinen Hund körperlich blockieren kann. Und dass er es versteht. Weil Hunde das verstehen. Und entspannt damit umgehen.

Die Selbstverständlichkeit, dass es viel braucht, bis ein Hund traumatisiert ist. Und dass Hunde lernfähig und veränderbar sind. Auch wenn wir glauben, dass sie traumatisiert sind.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich um meinen schlafenden Hund, der sich auf dem Wohnzimmerteppich breit macht, herumgehen kann. Ohne dass mir ein Stein aus meiner FühranspruchKrone rausfällt.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich meinen Weg gehe und davon ausgehe, dass mir mein Hund aus dem Weg geht.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich auf meinen Hund und er auf mich Rücksicht nimmt. Bereits als Welpe und Junghund. Ich bin nicht sein Kratzbaum oder sein Anspringbock, ich lasse mir weder die Arme zerkauen, noch die Hosen zerfetzen.

Die Selbstverständlichkeit, dass man sich Führung nicht erlieben kann. Und auch nicht erzwingen. Nur erarbeiten. Und verdienen.

Die Selbstverständlichkeit, dass der Hund nicht mein Kind, mein Baby, mein*e Partner*in ist. Sondern mein Hund. Der Führung und Klarheit braucht, um Hund sein zu können, um sich entspannten zu können.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde blöd, doof, mühsam, anstrengend und nervraubend sind. Dass sie bis gut dreijährig sich immer mal wie durchgeknallte, hormongesteuerte Punks benehmen werden. Dass man sie deswegen weder sofort kastrieren, weg geben oder einfach ignorieren soll. Sondern erziehen. Dranbleiben. Und die Entwicklung geniessen.

Die Selbstverständlichkeit, dass Rüden mal schlecht fressen oder heulen wegen läufigen Hündinnen. Dass sie aber sehr wohl lernen können, mit Frust und und ihren Hormonen umzugehen. Dass sie dafür aber Klarheit, Erziehung und ZEIT brauchen, um erwachsen zu werden.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hündinnen sich während ihrer Läufigkeiten und überhaupt in ihren Zyklen unterschiedlich verhalten. Dass sie scheinträchtig werden. Dass sie mal anhänglich, mal abweisend, mal überschäumend, mal etwas mehr zurückgezogen sind.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich mich nicht rechtfertigen brauche, weil ich für gewisse Dinge mit Futter als Belohnung arbeite. Und dass ich deswegen weder locke, noch ablenke, noch besteche. Und dass ich deshalb genauso kompetent und klar sein kann.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich meinen Hund anleine, wenn mir Mensch, Pferd, Kuh, Kind, angeleinter Hund – ob mit oder ohne gelbe, grüne, pinke Schleife – entgegenkommt.

Die Selbstverständlichkeit, dass ein Hund lernen kann, an lockerer Leine zu gehen.

Die Selbstverständlichkeit, dass ein Terrier ziemlich sicher weniger gechillt ist als ein Bernhardiner. Und ein Deutscher Schäfer schneller auf Bewegungsreize reagiert als ein als ein Labrador aus ShowLinie. Dass ein Spaniel die Nase am Boden hat. Und dass sie trotzdem alle ansprechbar bleiben können im Alltag. Mit mehr oder weniger Aufwand seitens uns Menschen.

Die Selbstverständlichkeit, dass ein Hund, der nicht zuverlässig zurückkommt, an die Leine gehört.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde auch mal streiten. Dass es auch mal knallt. Dass sie auch mal unfair sind. Und dass sie deswegen noch lange nicht für ihr restliches Leben traumatisiert sind und deswegen für immer an der Leine pöbeln oder nie wieder in Kontakt sollten mit anderen Hunden.

Die Selbstverständlichkeit, dass Junghunde versuchen, sich an der Leine aufzuregen, zu pöbeln, sich groß zu fühlen. Egal, ob sie mit 8,3,4 Monaten von einem freilaufenden Hund angegangen wurden oder nicht. Und dass es unser Job ist, dies zu regeln und nicht einfach damit zu leben und irgendwelche lebenslangen Ausreden dafür zu haben.

Die Selbstverständlichkeit, dass Angsthunde nicht über Jahre in ihrer Angst gefangen bleiben müssen, nur weil wir Menschen ihnen das Tempo überlassen wollen (und sich dabei gut fühlen), statt sie klar und zielgerichtet aus ihrer Komfortzone in und dadurch durch die Angst zu führen. Und in ein lebenswertes Leben. Und das nicht nach Jahren.

Die Selbstverständlichkeit, dass viele gerettete Hunde nicht dankbar sind. Dass sie genetisch vielleicht seit Generationen «wild» lebten und sich auch so selektiert haben, dass sie sich hier zwischen Gartenzwergen, Leinen und menschlichen Ansprüchen fühlen wie der Bär im Betonbunker: Fettgefüttert, unverletzt, keinen Gefahren ausgesetzt, aber innerlich tot, leer und mit dieser verdammten Sehnsucht nach Selbstbestimmung.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde unglaublich hochsoziale Wesen sind. Dass es kein immer und kein nie gibt.

Wo sind sie geblieben? Ich werd’ es nie verstehn, ich werd’ es nie verstehn.“

Nina Miodragovic

so-denkt-ihr-Hund-mit.ch

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13.03.2024

Es hat ja leider seit geraumer Zeit Seltenheitswert wenn es mal wieder gelingt einen unserer Schützlinge in ein gutes Zuhause zu vermitteln. Bezeichnenderweise sind es zum Großteil Vermittlungen in Familien die schon vorher einen Hund von uns hatten. Es braucht Vertrauen unsere Hunde in fremde Hände zu geben und bei den meisten Anrufern und Interessenten fehlt es da schon entscheidend an einer nachvollziehbaren Motivation sich einen Hund zuzulegen, an Empathie und Einfühlungsvermögen. Möglichst wenig Aufwand, der Hund soll halt so mitlaufen, nur keinen Ärger machen und auch sonst alles können. So wird das nichts, da bleiben die Hunde besser bei uns, haben hier ein gutes Leben und ihren Spaß als nur funktionieren zu müssen ohne Rücksicht auf ihre eigenen Befindlichkeiten. 

Auch unsere Puffin ist nun in ein Wörrstädter erfahrenes Zuhause gezogen. Wie oft haben wir das freundliche und rundum positive Hundemädel vorgestellt. Meistens kam keine Rückmeldung mehr, aber jetzt hat es endlich gepasst. Obwohl sie in einem überfüllten Shelter in Shanghai  aufgewachsen ist vermittelte Puffin vom ersten Moment in der neuen Umgebung den Eindruck, dass sie das alles schon kennt, obwohl das nicht der Fall ist. Lief direkt die offenen Treppen, sammelte gleich mal im Garten alles Spielzeug ein und war völlig unbefangen. Wir freuen uns für das lustige Mädel mit dem Freude und Spaß Programm sind.

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11.03.2024

Mir ist zwar noch nicht nach lachen zu mute, dafür unserem Jettchen umso mehr. Sie durfte gestern mit ihren Lieblingsmenschen, unseren Helfern Sabine und Flo, einen schönen Ausflug machen. Da ist das Zotteltier immer total glücklich und benimmt sich vorbildlich.

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05.03.2024

Muss euch im Moment leider etwas hängen lassen, bin nicht fit und Abends so müde, dass ich nicht mehr so richtig was zustande bringe. Sorry, wird bestimmt bald wieder besser.

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03.03.2024

Besseres Wetter als heute hätten unser Helfer Christoph und Toni für ihren Ausflug nicht haben können. Toni liebt die Menschen und ist ein ganz wunderbarer, sehr verträglicher Bub. Er sehnt sich sehr danach endlich zu einer Familie zu gehören, endlich ein richtiges, liebevolles Zuhause, sehr gerne mit Hundekumpel, zu finden. Vielleicht lesen das ja die richtigen Menschen und kommen um Toni kennen zu lernen. Das wäre zu schön.

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29.02.2024

Wie so vielen macht auch uns der Fachkräftemangel zu schaffen. Ob gelernte oder ungelernte Tierpfleger, Bufdis oder FsJler, Azubis, es ist unglaublich schwierig geeignete Personen zu finden. Viele Interessenten haben völlig irrige, romantische Vorstellungen von der Arbeit im Tierheim. Nein es besteht nicht nur aus Hunde kuscheln. Ja es ist harte Arbeit und ja, unglaublich aber wahr, es wird erwartet, dass man fünf Tage in der Woche arbeitet. Dass Christian und ich nach 27 Jahren ohne jegliche work-life-ballance überhaupt noch unter den Lebenden weilen, scheint an ein Wunder zu grenzen. 

Wo sind die Menschen die noch für eine Sache brennen, die dafür auch mal Härten einstecken, auch mal selbst zurück stehen können? Das scheint eine aussterbende Art zu sein. Uns macht das große Sorgen, aber was hilfts. Wir suchen weiter die Stecknadeln im riesengroßen Heuhaufen und vielleicht meint es ja das Karma nochmal so gut mit uns wie letztes Jahr als es Kim zu uns schickte. Die Arbeit mit und für die Hunde ist nicht nur anstrengend, sie ist auch sehr erfüllend, macht zufrieden und gibt dem Leben einen Sinn außerhalb stumpfsinniger Routinen. Also, wo sind die „Aliens“ die anders gestrickt sind als die Masse, die nicht nur Oberflächlichkeiten,  Party und abhängen im Kopf haben, die nicht die Priorität haben möglichst viel Geld für möglichst wenig Arbeit und noch weniger Einsatz zu erhalten??? Die lernen möchten,Herausforderungen annehmen, sich nicht vor Verantwortung scheuen??? Traut euch, kommt aus den Büschen, bei uns erwartet euch eine ganz neue Welt.

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28.02.2024

Ich wollte euch noch mal an das Gewinnspiel der Krombacher Spendenaktion erinnern. Sie läuft nur noch bis zum 01.03.2024. Jede Stimme zählt, also falls noch jemand abstimmen möchte, hier nochmal der Link

https://nachhaltigkeit.krombacher.de/gesellschaft/spendenaktion-2024/spendenabstimmung?club=tierschutz-woerrstadt-de

Unsere Melli ist ein ganz flinkes Mädel, schnell und wendig wie der Wind. Sollte jemand von euch eine nette, fröhliche Motte suchen mit der er gerne Agility machen würde, dann solltet ihr Melli unbedingt kennen lernen.

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27.02.2024

Ja Elfie hat gut lachen, sie hat ihr Zuhause gefunden und fühlt sich super wohl. Ansonsten ist leider im Moment so gar nix los in Sachen Vermittlung. Bis es wieder besser wird, freuen wir uns mit denen die es schon geschafft haben.

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25.02.2024

Ihr habts wahrscheinlich gemerkt dass sich bei dem Einladungsplakat der Fehlerteufel eingeschlichen hatte. Deshalb jetzt nochmal die korrigierte Fassung. Wie auch immer, Hauptsache ihr kommt 😉

 

Zum Wochenanfang schöne Post von klein Ada, die sich bestens im neuen Zuhause eingelebt hat. Wenn man es richtig anfängt und das ganze Drumherum stimmt, ist auch so ein agiles Beaglemädchen wie Ada glücklich und gut zu händeln. Die Galga und sie sind inzwischen best friends. 

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