Monatsarchiv: Juli 2022

28.07.2022

Nachdem gestern durch Sams Tod Stimmungsmäßig Land unter im Hundeheim war, weiß ich gar nicht, wie ich euch sagen soll, dass unser Nauti heute seine letzte Reise angetreten hat. Der bösartige Milzkrebs der Nauti vor einem Jahr fast das Leben kostete, kam in anderer Form zurück und zehrte ihn von innen heraus auf. Fast keine roten Blutkörperchen mehr, also auch kaum noch Sauerstofftransport, die Atmung wurde immer schwieriger und die Nieren waren komplett kollabiert. Es war Zeit sich zu verabschieden.

Mit einer kurzen Unterbrechung lebte Nauti 12 Jahre bei und mit uns. Als junger Hund versuchte man ihn tot zu schlagen, eine Gewalt- und Todesangsterfahrung, die Nauti nachhaltig prägte und die im Zusammenleben immer wieder für Konfliktpotential sorgte. Die letzten zwei/drei Jahre kam dann doch vermehrt die Altersmilde zum tragen und alles kam in ruhigere Fahrwasser. 

Mit Nauti ist der letzte der alten Garde um Ghandi, Lucy, Rp, Rolo, Pete und viele mehr gegangen und hat eine intensive und schöne Ära abgeschlossen. Jetzt seid ihr alle wieder zusammen. Da wär ich gerne dabei aber wir müssen hier noch aushalten, ihr hinter der Regenbogenbrücke seid ja mit allem gut versorgt aber die Kumpels hier unten die brauchen uns, so wie ihr vorher auch.

In anderthalb Wochen haben wir uns von drei Hunden verabschieden müssen. Ich bin so müde, es kostet jedes Mal soviel Kraft, dass ich manchmal kaum noch weiß was ich für Worte finden soll und deswegen ziehe ich mir jetzt erstmal die Decke über den Kopf. 

 

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27.07.2022

Es ist sinnlos nach dem warum zu fragen. Es hat nicht sollen sein. Um Mitternacht hat sich das Semmelchen auf den Weg gemacht, hat den müden Körper mit all seinen Beschwernissen hinter sich gelassen. Das war sicherlich ein gutes Gefühl sich leicht und frei zu fühlen. Auch wenn es schmerzt dass du nicht mehr bei uns bist, wir gönnen dir deine wieder gewonnene Freiheit.

Das Bertchen hat sich heute Früh von dir verabschiedet. Sie sah dich da liegen und freute sich, als sie näher kam merkte sie, dass etwas anders war, merkte, dass da nur noch eine Hülle aber nicht mehr ihr Sam war und rannte weg. Jetzt wartet das Bertchen und ruft viel nach dir.

Sam, der Schrecken der kleinen Hunde, der Liebling der Menschen. Du und das Bertchen ihr habt immer mehr von allem bekommen, mehr als jeder andere Hund im Hundeheim. Aber all das konnte dich nicht halten, es war Zeit zu gehen. Komm gut drüben an, ich bin sicher da wartet ein riesen Spalier an Wörrstädtern um dich zu begrüßen. Das Bertchen sagt sie kommt nach, aber das hat noch Zeit, da wirst du dich gedulden müssen…. Leb wohl Sammi

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26.07.2022

Die Hunde und ihre Eigenarten zu kennen und aufmerksam Veränderungen und Befindlichkeiten zu erkennen und richtig zu reagieren das kann Leben retten. In diesem Fall das von unserem Sam, bei dem sich heute Nachmittag eine Magendrehung entwickelte und es unserem Azubi Kilian zum Glück auffiel und er richtig reagierte. Wenn man es bemerkt, weil der Bauchraum aufgast, dann muss es ganz, ganz schnell gehen. Zu zweit versuchten wir die Tierarztpraxis unseres Vertrauens, die Praxis Thissen und Weber in Alzey zu erreichen. Permanent besetzt, es war zum verrückt werden. Christian machte sich einfach schon mal mit Sam auf den Weg, während wir weiter versuchten durch zu kommen. Endlich das erlösende Freizeichen, Christian hört mit und braucht zum Glück nicht in die Klinik nach Bretzenheim fahren, sondern nur bis Alzey. In solchen Situationen zählt jede Minute.

Das hocheffiziente Team in der Praxis hat schon alles vorbereitet. Sam wird zunächst entlüftet um Druck wegzunehmen. Die Atmung setzt aus aber sie bekommen ihn wieder. Nach der Öffnung des Bauchraums ist klar, bis Bretzenheim hätte es Sam nicht geschafft durchzuhalten, das wäre sein Tod gewesen.

Nach der gelungenen OP erholt sich Sam erstaunlich rasch, die Schleimhäute werden wieder rosa.

Sams Gefährtin Berta ist ziemlich außer sich. Eine Stunde jammert und heult sie. Sie spürt offensichtlich, dass da etwas los ist und ist sehr aufgeregt.

Sam hat jetzt um 22.00 eine Dosis Morphium intravenös bekommen, die nächsten gibts um 02.00 und um 05.00. Schickt dem Semmelchen Kraft, der Bub ist immerhin schon 11, das ist für einen Doggenmix schon recht alt, damit er die Nacht gut übersteht. Morgen Früh stehen wir um 08.30 zur Nachkontrolle wieder beim Tierarzt auf der Matte. Also, Daumen drücken…

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24.07.2022

Auf den Heuschnupfen hat sich ein heftiges allergisches Asthma gesetzt, was mir wirklich das Leben schwer macht. Seit 5 Nächten schlafe ich im sitzen weil ich so besser Luft bekomme. Die Medis vom Arzt helfen nur sehr bedingt, alles nicht schön.

Aber ich will euch sozusagen im Zeitraffer wenigstens mit ein paar „Highlights“ der letzten Tage versorgen.

Das Ende eines Pfannenenwenders…auch wenn er anfänglich wahrscheinlich noch ganz lecker schmeckte, er hat Till dann doch ziemlich schwer im Magen gelegen…

Frühstückszeit bei der Haustruppe. Nala die sonst schon parat steht wenn ich mit den Näpfen komme, liegt auf dem Bett und will nicht aufstehen, nach zig Anläufen steht sie und dann seh ich auch warum sie so Probleme hat. Woher das kommt wüsste ich auch gerne. Also Nala erstmal separieren damit sie nüchtern bleibt, denn das muss genäht werden.

Dann erstmal Futter verteilen eh die anderen noch komplett abdrehen, bevor er seinen Napf vor sich hat, bekommt Timmi einen epileptischen Anfall, erstmal bei Timmi bleiben, er kotet, klar bei mir im Bett und danach gehts auch schon wieder und er möchte sein Frühstück.

Restliches Frühstück unfallfrei über die Bühne bekommen, prima dann nix wie ab zum Tierarzt Nalas Bein nähen lassen.

Beim spazieren gehen wird Mavey von etwas gestochen und kippt direkt um, liegt auf der Seite und macht gar keinen guten Eindruck. Der Stich, die Hitze?? Egal schnell eine Schubkarre und eine Kühlweste geholt während sich eine zweite Helferin um Mavey kümmert. Sie hat sich dann schnell wieder berappelt aber nach Hause gefahren zu werden fand die Kleine prima.

Beim Abendessen fliegt eine Wespe in Dannys Napf und er verspeist sie mit. Och nee, wenn so eine Wespe in den Hals sticht und alles zu schwillt, nicht gut. Also direkt ein Notfallmedikament gespritzt.

Und zum Abschluss noch die Krönung. Ich habe einen hohen Napfturm in Arm, stolpere, nein zum Glück sind die Näpfe nicht hingeklatscht. Aber im obersten Napf war Tjure Trinkfleisch, soll lecker sein sagen die einen, ich weiß nicht. Spätestens als mir die Suppe über den Kopf schwappt und sich nicht nur aufs T Shirt ergießt sondern auch durch den Ausschnitt nach innen läuft, bin ich von dieser Fütterungsform nicht mehr so überzeugt. Trotz abwaschen und T Shirt Wechsel hat Sirius sofort den lecker Tjure erkannt und mir hingebungsvoll Gesicht und Hals abgeleckt. Ihr seht wir hatten tolle Tage…, irgendwas geht immer 😉 

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19.07.2022

Heute Morgen hab ich im Radio gehört, dass man ab 35 Grad in Büroräumen nicht mehr arbeiten braucht. Ich habs ja sonst nicht so mit Vorschriften, aber in dem Fall bin ich dabei, denn bei uns unterm Dach ist es immer noch unerträglich….

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18.07.2022

Heiß, heißer, Snooker… der Typ dem die Sonne mit seinem ultrakurzen Pelz direkt auf die Pelle brennt, der hat Nerven. Wie die Elefanten in Afrika nimmt er noch ein Staubbad und dann wird gebrutzelt. Sirius schaut ziemlich verständnislos und hat versucht seinem Kumpel klar zu machen, dass das Planschi viel mehr Abkühlung verspricht, ohne Erfolg…

Und ich hab den Heuschnupfen meines Lebens, so schlimm wie dieses Jahr wars noch nie, kann kaum noch aus den Augen gucken und meine arme Nase erst…

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17.07.2022

Die Zeiten sind schwierig und die Aussichten nicht minder besorgniserregend, deswegen freuen wir uns über jede positive Nachricht. So wie die, dass uns Aldi 1500,00 € überweist, da wir bei dem Gewinnspiel der Filiale hier in Wörrstadt den 1. Platz gemacht haben. OK, es war dieses Mal nicht wirklich eine Herausforderung da sich außer uns kein anderer Verein für diese Filiale angemeldet hatte. Hab ich nicht verstanden, denn es gibt jede Menge Vereine in Wörrstadt aber jeder ist seines Glückes Schmied wie es so schön heißt. Auf jeden Fall einen lieben Dank an Alle, die mit ihrem Einkauf und den dadurch generierten Stimmkarten fleißig an uns gedacht und abgestimmt haben. Wie immer kommt jeder Cent unseren Hunden zu Gute. 

Zum Wochenanfang können wir ruhig noch eine gute Nachricht vertragen, denn das hübsche Miramädchen ist in ihr neues Zuhause zu unserer Helferin Alex umgezogen. Da der Umzug erst jetzt realisiert werden konnte, hatten die Beiden einen Vorlauf von zwei Monaten in denen sie sich gut kennengelernt haben und schon viel Vertrauen und Bindung wachsen konnte. Deswegen war für die ehemals schüchterne Mira der Umzug jetzt sehr stressfrei und kein großes Ding.  Die kleine Maus macht alles ganz prima. So ein schönes Hundebett hatte sie bei uns nicht, das hätte in der Gruppe nicht lange überlebt, umso mehr genießt Mira es jetzt. Habt viel Spaß zusammen und lasst es euch gut gehen. 

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14.07.2022

Ab Heute herrscht wieder Ordnung im Himmel hinter der Regenbogenbrücke, denn die 15 jährige Ömi Eloise hat sich auf den Weg dorthin gemacht. Die Kraft war zu Ende und durch die fortgeschrittene degenerative Myelopathie, die das Rückenmark zerstörte, war Ömi fast bewegungsunfähig und begann an der Hüfte einen Dekubitus auszubilden. Für die stolze, ehemals so unabhängige alte Dame war das ein ganz schlimmer Zustand. Sie wehrte sich dagegen und war immer wieder sehr unruhig, frustriert und zornig. Wer will es ihr verdenken?!

Im Dezember 2019 kam das Ömi mit gebrochener Hüfte zu uns. Sie hat ihr Leben als Strassenhund gefristet und war menschliche Zuwendung nicht gewöhnt. Berührungen fand sie einfach nur gruselig und wehrte sich lange dagegen. Aber mit der Zeit lernte sie es anzunehmen und auch zu genießen. Die Hüfte heilte und die Seele auch. Ömi war ein starker Charakter sonst hätte sie wohl auch nicht so lange auf der Strasse überlebt. Sie war vom körperlichen her nicht groß aber sie ließ sich von keinem ins Boxhorn jagen, vertrat selbstbewusst ihre Meinung und wurde von allen akzeptiert. Keiner der anderen Hunde wäre auf die Idee gekommen ihre Schwäche auszunutzen. Auch wenn das Rückenmark zerfiel, ihre Stimmbänder waren noch kräftig 😉 

Viele schlaflose Nächte haben wir geteilt weil die Unruhe so groß war, weil sie sich bewegen wollte und kaum noch konnte, weil sie mich bei sich haben wollte. Das war oft nicht einfach. Jetzt werde ich zwar wieder ruhige Nächte haben aber fehlen wird mir das Ömi trotzdem. Komm gut rüber alte Dame. Ich bin sicher du findest den Weg so wie du alles in deinem langen Leben hinbekommen hast. 

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13.07.2022

Am Sonntag fand ein kleines Notnäschen den Weg zu uns. Sie war von ihrer Familie nicht mehr erwünscht, besonders der Mann hatte mit Jazzy so gar nichts am Hut. Da so was dann immer ganz hoppla hoppla hopp gehen muss, wurden wir gefragt, ob wir das Zwergenkind aufnehmen könnten. Wir sagten zu und am Sonntag wurde Jazzy uns aus Stuttgart gebracht.

Bei der Abgabe erzählte man uns, dass sie sehr ängstlich sei. Geschirr anziehen wäre kaum möglich, da sie vor Angst schreien und unter sich machen würde. Auch würde sie meist das Futter verweigern und nur alle paar Tage was zu sich nehmen. Na dann schaun wir mal.

Bereits ein paar Stunden nach Einzug in ihre Gruppe wedelte sie mit dem Schwänzchen als wir kommen, ist zwar noch recht eingeschüchtert und unsicher, aber wer will ihr das verdenken. Am nächsten Morgen werde ich schon aufrecht stehend und mit winkenden Vorderbeinchen begrüßt. Nach zwei Tagen lässt sich Jazzy ohne Probleme das Geschirr anziehen und freut sich wie Bolle über den Spaziergang. Seit heute futtert sie mit Begeisterung ihre zwei Mahlzeiten am Tag. So, wo war da jetzt das Problem? Was haben die Leute da nur an Blödsinn mit dem netten kleinen Mädchen veranstaltet, dass sie solche Angst hatte? Gut dass sie dort weg ist.  Jazzy hat eine Schulterhöhe von 20 cm und wiegt 2,5 Kg und ist nun auf der Suche nach einem liebevollen Zuhause am liebsten mit kleinem Hundekumpel, denn sie sucht oft körperliche Nähe bei ihren Kameraden und spielt auch gerne. 

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12.07.2022

Na dann will ich mal wieder langsam aus der Versenkung auftauchen. Unser Großprojekt nimmt Form an, mehr dazu gibts aber erst wenns steht.

Es hat sich in der Zwischenzeit so einiges getan, so ist die liebe Benja vor 10 Tagen ausgezogen. Sie lebt jetzt in der schönen Eifel bei Don, einem Mastin Espagnolrüden, na klar, ein ehemaliger Wörrstädter. Bilder sind versprochen und wir warten sehnsüchtig darauf.

Auch Stanley hat es in kühlere Gefilde, nämlich ins Sauerland gezogen. Seine zwei Retriever Kumpels sind ebenfalls Tierheimhunde, nur stammen sie aus Virginia/USA. Die Drei haben schnell zueinander gefunden und die ruhige Art der Retriever tut Stanley gut. Nur die Wasserleidenschaft kann Stanley nicht nachvollziehen 🙂 Auch wenn sich nicht viel mit Vermittlungen tut, wir freuen uns für jeden der den Sprung ins neue Leben schafft und den wir ihn guten Händen wissen.

Vier bezaubernde Mädels auf einen Streich. Pina ließ es sich nicht nehmen bei der Kassenprüfung dabei zu sein und ein Auge darauf zu haben, dass auch alles richtig gemacht wird 😉

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