Monatsarchiv: Juni 2019

30.06.2019

Nachdem wir heute bei diesen irrwitzigen Temperaturen über 12 Stunden draußen bei den Hunden waren, ist es doch wirklich sehr erfreulich, dass sich das Büro unterm Dach inzwischen auf 32 Grad „runter gekühlt“ hat. Ich habe zwar ein nasses Handtuch um den Hals aber das Ding wärmt sich schneller an als ich gucken kann. Ich hoffe ihr seht es mir deshalb nach, dass der heutige Eintrag nicht so ausführlich wird. Ab Morgen solls wieder unter 30 Grad werden, dann flutscht das sicher alles wieder etwas besser.

Eine solche Hitze ist auch Stress für Mensch und Tier und so sind einige unserer Vierbeiner inzwischen etwas gereizt. Heute waren sehr viele HelferInnen da. Spazieren gehen war natürlich nicht wirklich sinnvoll und so haben wir mit unseren Schützlingen viel Zeit mit schmusen und bürsten  und mit noch mehr Planschis aufstellen verbracht. Es kann einem wirklich jeder der Hunde leid tun, die mit Wasser so gar nichts am Hut haben. Die anderen genießen es sehr und haben so eine prima Möglichkeit sich immer wieder abzukühlen.

Gestern kamen noch fünf Neuzugänge aus dem Kettentierheim in Bulgarien an. Mehr zu den Nasen dann Morgen.

So und ich bin dann mal unter der Dusche….

 

 

In Tagebuch veröffentlicht | Kommentare geschlossen

27.06.2019

Gestern wars selbst dem Compi zu heiß und er streikte. Heute ist er wieder kooperativ, wie nett, will halt jeder auf seine Art gepampert werden… Einige unserer Oldies haben mit der Hitze ganz schön zu kämpfen, besonders Röslein, Waigel, Rolo und Dixie tun sich schwer. Das 18 jährige, fast unverwüstliche Ömchen hingegen zeigt sich ziemlich unbeeindruckt. Ist wirklich der Hammer das kleine, alte Mädel.

So gerne viele unserer Hunde im Teich schwimmen gehen, mit den aufgestellten Wassermuscheln können nicht alle was anfangen.

Momo weiß aber wie es geht und legt sich mehrmals täglich zum abkühlen in die Mupfel.

 

 

  Nach zweieinhalb Jahren in ihrer Familie kam Twist heute wegen Scheidung zu uns zurück. Zum Glück ist sie immer noch das fröhliche, stabile Hundemädel, das sie bei ihrer Vermittlung war. Inzwischen ist sie erwachsen aber mit ihren wunderschönen Kajalaugen nach wie vor immer perfekt geschminkt 😉

Wir haben echt einen super Lauf im Moment…

 

 

 

 

In Tagebuch veröffentlicht | Kommentare geschlossen

24.06.2019

Ja ich weiß, nach so einem Tagebucheintrag fragen sich immer viele was los war. Inzwischen muss man leider sagen, „einfach“ nur der ganz normale Wahnsinn. Unzählige Telefonate und Termine alle nur mit dem einen Ziel, den rundum sorglos Hund, die eierlegende Wollmilchsau zu ergattern, einen Hund der schon alles kann und das natürlich vom ersten Moment an ohne dass man sich selbst auch nur irgendwie bemühen müsste. Da verlangen Leute zu einem Auslandshund eine lückenlose Vorgeschichte, wie sollte man sich denn sonst darauf einstellen können, was da auf einen zukommen könnte… Ich kann mich auf alles einstellen, wenn ich einfühlsam und empathisch bin, meinen Hund beobachte und vor allem Zeit gebe sich zu entwickeln. Nein, das ist ja viel zu umständlich, zumal bei sehr vielen Menschen jegliches Bauchgefühl nicht vorhanden ist und dann kommt man natürlich ohne eine detaillierte „Gebrauchsanweisung“ für den Hund nicht zurecht.

Wie oft hört und liest man was so alles passieren kann, wenn Menschen total gestresst und überfordert sind oder sich so fühlen. Da werden Babys zu Tode geschüttelt, weil sie einfach nicht aufhören zu schreien. Da entstehen um einen Parkplatz handgreifliche Auseinandersetzungen und und und. Klar der Mensch macht sich einfach Luft, schreit und schlägt seinen Frust, seine Überforderung heraus. Ganz normal. Was gestehen die Menschen einem Hund in gleicher Situation zu? NICHTS dergleichen, der muss das halt abkönnen, denn man meint es ja gut mit ihm. Da kommt Hund nach stundenlanger Autofahrt im neuen Zuhause an und ist verständlicherweise erstmal ziemlich bis sehr verunsichert und gestresst. Alles weg was er kannte und ihm Sicherheit gab, Menschen, Umgebung, Abläufe, Puff weg, Neustart. Aber der Hund kann nicht so einfach den Reset Knopf drücken. Der gutmeinende/ignorante Mensch sieht das alles nicht und stellt den Hund in den ersten Stunden und Tagen noch vor zig neue, vielleicht auch beängstigende Situationen.  Da ja noch keine Bindung oder ein Vertrauensverhältnis zu den neuen Menschen da ist, hat Hund keinen Halt und wird mit all seinen Ängsten und Unsicherheiten allein gelassen. Und wenn der Hund dann aus der Jacke springt und eskaliert, ja dann geht das so natürlich nicht. Das hat man sich ja so gar nicht vorgestellt, das sollte doch alles harmonisch verlaufen, man hat sich doch so auf den Hund gefreut. Dann tut doch verdammt noch mal was dafür, dass es auch so laufen kann. Habt Zeit, habt Geduld, habt Verständnis anstatt den Hund postenwendend raus zu schmeißen. Nicht der Hund hat Fehler gemacht, sondern der Mensch. Ist aber nicht schön sich das einzugestehen und statt aus der Erfahrung klug zu werden und sich um Besserung zu bemühen, tschüß Töle, du warst es wohl doch nicht.

Wir sind so müde und genervt mit solchen Zeitgenossen, die uns viel zu oft über den Weg laufen. Über die letzten 20 Jahre ist so eine Veränderung mit einem Großteil der Menschen passiert. Kontrolle ist so wichtig, das einzige was in einer Angstbesetzten Welt noch Sicherheit vermittelt. Und deswegen muss es der mittelkleine bis maximal mittelgroße Hund richten. Große Hunde kommen fast nur noch in Frage wenn es Rassehunde sind. Hund muss immer cool bleiben, sich mit Hund Katze Maus verstehen, darf nie unfreundlich werden, egal wer ihn schon wieder antatschen will, immer freudig und zugewandt. Ihr lieben Menschen wenn ihr alle die ihr so denkt und seid auch nur einen Bruchteil der Belastbarkeit, der Flexibilität, des Verständnisses und seelischen Größe der meisten Hunde hättet, könnte es für alle ein harmonisches Miteinander sein. Die sensiblen Hunde, die selbst Hilfe bräuchten, die dann so im Regen stehen gelassen werden, ziehen daraus auch ihre Schlüsse. Und das bekommen wir dann entweder wieder hin oder es heißt Endstation Tierheim. Aber mal ganz ehrlich, vielen dieser Hunde gehts bei uns um Längen besser als wenn sie solch ein ignorantes Zuhause hätten. Bei uns werden sie ge- und beachtet, werden geliebt und geschützt. Sie bekommen die Möglichkeit sich zu entwickeln, wieder Vertrauen zu fassen, jeder in dem ihm eigenen Tempo. Und genau deswegen freuen sich unsere Hunde in der Regel aus tiefstem Herzen, wenn sie aus solch einer Situation wieder zu uns zurück kommen. Puhh, endlich wieder in Sicherheit. Und wir freuen uns auch, dass sie wieder da sind, denn das hat keiner von ihnen verdient.

Mit einem guten Gefühl, unvoreingenommen einen Termin mit Interessenten zu machen fällt immer schwerer, denn dafür haben wir in über 20 Jahren schon viel zu viel Mist erlebt. Und wenn wir emotional nicht mehr die Kurve bekommen, dann wird es auf Gandenhof und Pension rauslaufen, denn wenn das Leben schon nur aus Arbeit besteht, dann müssen wenigstens die schönen Seiten überwiegen. Alles andere sind reine Krafträuber und dafür fehlt uns so langsam die Geduld und das Verständnis.

So, dass musste mal raus. Ich bin jetzt für ein paar Tage bei meiner Mutter und dann sehen wir weiter…

In Tagebuch veröffentlicht | Kommentare geschlossen

23.06.2019

Nee, heute bekomme ich keinen geraden, freundlichen Satz mehr hin, wir zwei sind frustriert bis auf die Knochen. Am allerliebsten wäre es uns nur noch den Gnadenhof und Pension zu machen. Das wäre das Beste für unser Seelenheil, das nach so vielen Jahren langsam ziemlich angeschlagen ist… Oder direkt auf eine einsame Insel ziehen, da wäre dann auf jeden Fall der ärgste Stressfaktor sprich Mensch eliminiert. Ja, das wär richtig gut…

In Tagebuch veröffentlicht | Kommentare geschlossen

Soko

Geschlecht: weiblich
Kastriert: ja
Geburt: September 2017
Herkunft: Georgien
In Wörrstadt seit: 17.06.2019
Schulterhöhe/Gewicht: 62 cm / 27 Kg
Rasse: Mischling

Ich bin ein freundliches, Menschbezogenes Hundemädel, verspielt mit Hundekumpels und Spielzeug. Ich habe bevor ich hierher kam in Georgien einige Monate auf einer Pflegestelle mitKindern, Hunden und Katzen gelebt und kam mit allen gut zurecht. Erziehungsmäßig bin ich  noch ziemlich unbeleckt, lerne aber schnell was man von mir möchte. Mit manchen Dingen und auch unbekannten Hunden bin ich Anfangs unsicher, das legt sich aber bald. Ich suche ein ländlich gelegenes Zuhause, da mir zuviel Trubel nicht liegt. Nach entsprechender Eingewöhnung kann ich stundenweise alleine bleiben.

Ein nettes Zuhause bei lieben, einfühlsamen Menschen, sehr gerne mit verspieltem Hundekumpel, wo Mensch und Hund mich an die Pfote nehmen. Das ist das was ich jetzt suche und hoffentlich bald auch finde. Meldet euch einfach damit wir uns kennenlernen können.

 
In Zuhause gefunden 2020 veröffentlicht | Kommentare geschlossen

Twiggy

Geschlecht: weiblich
Kastriert: ja
Geburt: September 2016
Herkunft: Georgien
In Wörrstadt seit: 17.06.2019
Schulterhöhe/Gewicht: 58 cm / 19 Kg
Rasse: Mischling

Ich bin die Twiggy, ein freundliches aber Anfangs etwas zurückhaltendes Hundemädel. Mit neuen Menschen und Situationen brauch ich ein wenig um mich darauf einzustellen. Da ich aber für Lekkerli alles tue, bin ich rasch zu überzeugen. In Georgien habe ich die letzten Monate vor meiner Ausreise auf einer Pflegestelle mit Hunden und Katzen gelebt, kenne also das Leben im Haus.

Ich laufe gut an der Leine und bleibe dicht bei meinen Menschen. Ein ländliches Zuhause bei lieben Menschen mit geregeltem Tagesablauf und nicht zuviel Wallung wäre schön für mich. Sehr gerne mit freundlichem Hundekumpel. Na wie wärs mit uns?

 

 
In Zuhause gefunden 2019 veröffentlicht | Kommentare geschlossen

Foxy

 

Geschlecht: männlich
Kastriert: ja
Geburt: Dezember 2016
Herkunft: Georgien
In Wörrstadt seit: 17.06.2019
Schulterhöhe/Gewicht: 39 cm/ 7 Kg
Rasse: Mischling

 

 

 
In Zuhause gefunden 2019 veröffentlicht | Kommentare geschlossen

22.06.2019

Immer wenn einer unserer Vierbeiner auf dem Sprung in ein neues Zuhause ist, haben wir vorher noch mal ein intensives Gespräch miteinander. Ganz besonders wenn noch eine besondere Hürde wie zum Beispiel der Katzentest zu nehmen ist. Und so hatte ich heute Morgen ein ernsthaftes Gespräch mit Portos. Ich machte ihm klar, dass er das Katzentier ja nicht lieben aber auch nicht jagen muss. Dass er sich ansonsten ein tolles Zuhause versemmelt. Für den „letzten Schliff“ noch mal schön durch gebürstet, einen dicken Schmatz auf die Nase gegeben und dann hat sich der Bub schon mit Christian auf den Weg zu unseren lieben Helfern Ute und Michael gemacht.

Portos hat meine Ansprache anscheinend verinnerlicht und sich richtig gut mit der ängstlichen Katze benommen. Die hatte allerdings die letzten anderthalb Jahre viel durch den alten Schäferhund Leo gelernt und ist inzwischen auch schon ein wenig entspannter als sie es damals bei Leos Einzug war. Na jedenfalls durfte Portos direkt da bleiben. Ute und Michael sind nun nicht mehr Hundelos und der liebe Portos hat endlich nach vielen Jahren die er in dem bulgarischen Tierheim an der Kette gelebt hat, das lang ersehnte Zuhause. Allso Alle glücklich. Was will man mehr 😉

 

 

 

In Tagebuch veröffentlicht | Kommentare geschlossen

20.06.2019

Feiertag und relaxen für die Einen, Großkampftag für uns. Von 07.00 bis 21.30 mit anderthalb Stunden Pause, wie gut, dass wir uns inzwischen dran gewöhnt haben, dass Krimis für uns erst eine Stunde später anfangen…

Die Früchte unserer Arbeit: Mogli und Seven ziehen zusammen in ein neues Zuhause und auch der kleine Foxy wird schon am Sonntag umziehen. Auch für Sunny war eine nette Interessentin da. Es wird diese Woche noch mehr passieren, aber das dann wenn es soweit ist.

Nachdem die Bilder von Bimi die ich gestern vom Handy per Mail losgeschickt hatte dann nach zigfacher Weltumrundung doch heute schon angekommen sind, will ich sie euch nach der langen Reise nicht vorenthalten 😉

 

So und jetzt ist Schicht im Schacht. Bis Morgen, da wird es nicht weniger bunt und zur Abwechslung müssen wir noch früher anfangen….

In Tagebuch veröffentlicht | Kommentare geschlossen

19.06.2019

Zauberschnecke Bimi hat sich inzwischen prima eingelebt. Sie genießt ihr großes Hundebett und hat schon den ersten Hundefreund gefunden. Also alles im mehr als grünen Bereich 🙂 ( Bild wird nachgereicht, bekomme es nicht rüber geschickt… 🙁

Am Montag kam aber nicht nur Bimi an, sondern mit ihr noch drei weitere georgische Hundenasen.

Der kleine, zweieinhalbjährige Foxy war ausgesetzt worden und hatte großes Glück noch rechtzeitig gefunden worden zu sein, denn man hatte ihn so angebunden, dass er dabei war sich zu strangulieren. Foxy lebte die letzten Monate zusammen mit Bimi, Katzen und Kindern auf der gleichen Pflegestelle und tat sich sichtlich schwer ohne seine Hundefreundin sein zu müssen. Die ersten Tage war er von dem ganzen Stress der Umstellung einfach nur müde und geschafft und musste ganz viel schlafen. Inzwischen gehts besser und Foxy hat mehr wache Phasen 😉 Er ist ein echter Herzensbrecher und einfach nur ein Schatz.

Die anderthalbjährige Twiggy wurde als Welpe aufgelesen und verbrachte 8 Monate! alleine in einer winzigen Quarantänebox. So verpasste sie viele wichtige Dinge und die Pflegestelle auf der Twiggy die letzten Monate zusammen mit zwei anderen Hunden und Katzen verbrachte, hat eine tolle Arbeit geleistet. Twiggy lernte an der Leine zu laufen und es wurde versucht, soviel wie möglich von ihrer Sozialisation nachzuholen. Das Mädel ist sehr vorsichtig aber gleichzeitig zum Glück neugierig und ungeheuer verfressen, so dass es für sie immer einen Grund gibt sich Menschen zu nähern. Sicherlich ist Twiggy nichts für Hundeanfänger. Sie braucht geduldige Menschen, die wissen wie man einen Hund fördert, sie braucht Strukturen und einen geregelten Tagesablauf an dem sie sich orentieren kann, das gibt ihr Sicherheit und macht das Leben für sie berechenbarer. Ein Lebenserfahrener, souveräner Hundekumpel wäre ihr eine große Hilfe und Stütze.

Die zweieinhalbjährige Soko hat auch schon so einiges hinter sich und lebte das letzte halbe Jahr bei einer Hundetrainerin, die mit ihr arbeitete und sie wieder für das ganz normale Leben fit machte.

Vier Hunde, vier Schicksale und allen gemeinsam ist der Wunsch und die Hoffnung auf ein besseres Leben, ein richtiges Zuhause, Liebe, Schutz und Geborgenheit. Und alle vier haben es, wie jeder unserer Schützlinge hier, so was von verdient.

 

 

 

 

In Tagebuch veröffentlicht | Kommentare geschlossen