Auch wenn wir hier nichts von Winter spüren, in Bulgarien hat er nun mit heftigen Schneemassen und großer Kälte Einzug gehalten. Einige der besonders kurzhaarigen Hunde waren kurz vorm erfrieren und konnten durch die Tierschützer in Ruse in einer Notpension in Sicherheit gebracht werden. Aber viele der alten und geschwächten Hunde werden es nicht überleben.
Gerade in solchen Momenten ist unser Herz schwer, denn wir können nicht allen, sondern immer nur einigen wenigen helfen. Aber die die es schaffen ausgewählt zu werden und auf einen Transport dürfen, haben eine Chance auf ein neues Leben. So wie die Drei die am Samstag aus dem Kettentierheim hier bei uns ankamen.
Grey ist ein ungemein liebevoller und Nähe suchender, achteinhalbjähriger Hundebub, der ein Großteil seines bisherigen Lebens dort in Zwingern und an der Kette verbracht hat. Wie er sich diese Liebe zu den Menschen bewahren konnte, wie er all diese vielen Winter überstanden hat, es ist mal wieder ein Rätsel und ein kleines Wunder.
Dünn ist er der Bub, aber das haben wir schnell aufgeholt. Seine Seele scheint keinen Schaden genommen zu haben. Er ist so ein freundlicher Kerl und wir sind froh, dass er nun hier ist, eh ihm noch mehr Zeit unnütz durch die Pfoten rinnt.
Die 10 jährige Hundeseniorin Roma war angefahren worden und lag hilflos am Strassenrand. Zum Glück wurde sie gefunden und in die Tierklinik gebracht. Und zum Glück hatte sie nur ein paar Prellungen aber keine Brüche oder sonstigen schweren Verletzungen. Als ich ihre Bilder zum ersten Mal sah, kam mir sofort unser altes Röslein in den Sinn und ich konnte nicht anders, als Roma zu uns zu holen. Sie ist fit und gesund und an der Leine noch richtig flott unterwegs. Es wäre schön, wenn sie zum ersten Mal im Leben ein richtiges Zuhause finden würde. Wenn nicht, dann zieht der Schatz bei uns im Haus ein. Auf jeden Fall soll sie noch ein paar richtig schöne Jahre haben.
Der Dritte im Bunde ist Rembrandt, ein dreieinhalbjähriger Hundebub, der dort im Tierheim abgegeben wurde und an der Kette sehr gelitten hat. Gestern war Remmi noch etwas zurückhaltend aber heute war er schon mittendrin beim schmusen und suchte viel Nähe und Körperkontakt.
Wieder drei wunderbare Hundeseelen, die mit unserer Unterstützung durchstarten werden. Sie haben ganz schnell die Vorzüge eines gemütlichen Hundehauses erkannt und die Wärme unter den Wärmelampen genossen. Jetzt kommt erstmal an. Ihr seid jetzt in Sicherheit und ab jetzt wird alles gut.

Jedes Ende birgt die Chance für einen Neubeginn. Vor vier Jahren ging unsere Adele in ihr neues Zuhause. Vor anderthalb Wochen ist sie leider einer Krebserkrankung erlegen. Ohne Hund war das kein Leben für Adeles Familie und wenn man den Blick der beiden Hunde anschaut, versteht man, dass sie sich von Osby angezogen fühlten. Die Sympathie war auch beim Kennenlernen hier auf allen Seiten direkt spürbar und so ist der große Bub heute in sein neues Zuhause umgezogen.
Der sechzehnjährige Kater versuchte zwar zunächst Osby durch die Katzenklappe hinweg zu vermöbeln, dafür war die andere Samtpfote sehr gelassen und Osby war es auch, so dass sich alles schnell einspielen wird.
























































Wie oft haben wir es schon erlebt, dass wir einen tollen Hund bei uns haben, für den sich einfach niemand interessiert. So wie z.B. unsere Cheeky, sie ist nicht hässlich, nicht krank oder behindert, nicht unverträglich, nicht scheu oder ängstlich… Sie ist einfach ein nettes Mädel mit zugegeben viel Energie und Kraft. Unsere ehrenamtlichen HelferInnen die regelmäßig da sind, haben da natürlich tiefere Einblicke, erleben die Hunde öfter und in vielen Facetten. Und jeder unserer Helfer hat schon mal sein Herz an einen oder mehrere unserer Schützlinge verloren aber meistens sind die Gegebenheiten nicht so, dass sie sie auch adoptieren könnten, so gerne sie das auch wollten. Aber manchmal gehts dann doch und so konnte Cheeky heute nach zwei langen Jahren bei uns, endlich zu unserer Helferin Anne umziehen. Das Karma beschenkt uns und die uns anvertrauten Hunde im Moment wirklich sehr reichlich und darüber sind wir sehr, sehr glücklich.
Da Cheeky bevor sie zu uns kam in Georgien auf einer Pflegestelle gelebt hatte, tat sie sich leicht mit dem Umzug und war völlig entspannt. Endlich gehört Cheeky auch zu einer Familie, zu Menschen die sie lieben und darf ihr Leben teilen. Wir alle haben so mit dir gehofft, dass dieser Tag kommt und nun ist er endlich da. Machs gut Süße, bist ne Feine und wir alle hier freuen uns soooo für dich und natürlich auch für deine neuen Menschen.
Für den kleinen Cliff war es nun mit sechs Monaten an der Zeit den Kindergarten zu verlassen. Er wurde eingeschult und ist nun in der Gruppe von Lilly, Lory, Babs, Eddie und Bobby. Cliff hat das Kennenlernen mit den fünf erwachsenen Hunden, die zumindest was Babs und Eddie angeht auch nicht gerade die sichersten Hunde sind, sehr souverän gemacht. Das war wirklich ganz prima und zeigt, was er jetzt von klein auf gelernt hat. In seiner letzten Gruppe hatte Cliff etwas zuviel Oberwasser bekommen und so war es an der Zeit, dass er lernt sich einzuordnen. Klug wie er ist, hat er sofort umgeschaltet und sich dementsprechend verhalten. Chapeau kleiner Mann. Jetzt wäre es schön und an der Zeit, dass der pfiffige Knopf seine Familie findet. Auch Bobby der Neuzugang vom Wochenende ist ein toller, sehr souveräner Bub und hat das Kennenlernen sehr unaufgeregt und freundlich gemeistert.
Bei Filou und Leif ist die zauberhafte Talua eingezogen. Alle Helfer sind hin und weg von dem hübschen und sehr lieben Mädel. Sie ist was Hundebegenungen angeht total entspannt und lässt sich durch nichts stressen. Auch spazieren gehen ist mit ihr eine Freude, wie einfach alles an und mit ihr.
Auch die junge Hanna ist umgezogen und zwar zu Urmel, Ina und Gispsy. Ina unsere liebenswerte Zicke hat ihr gleich mal gesagt was so Sache ist, da Ina aber schnell gemerkt hat, dass das junge, eher zurückhaltende Mädel keine Konkurrenz für sie ist, waren sie Fronten schnell geklärt.
Urmel und Gipsy sind da unproblematisch und inzwischen sind alle Wogen geglättet und Hanna taut merklich auf. Sie hatte nicht den besten Start ins Leben aber ihr Zutrauen in uns Menschen wächst beständig. Der Ballast der Vergangenheit fällt merklich von ihr ab und sie kann schon richtig fröhlich und albern sein, so wie es ein junger Hund sein sollte.
Wunder gibt es immer wieder, zum Glück. Das sind unsere schönsten Momente, die die uns richtig glücklich machen. So ein Wunder wie das heute, als Christian das schüchterne Sitamädchen in ihr neues Zuhause bringen durfte. Nach meinem Tagebucheintrag von letzter Woche, meldeten sich direkt am nächsten Tag super liebe Menschen, die Sita ein Zuhause anboten. Sie sind alte, liebgewonnene Bekannte, die mit Berni und Knautschi/Lilly bereits zwei Wörrstädter Hunde haben und zwei Möpse aus schlechter Haltung komplettieren die illustre Familie. Am Samstag fand das Kennenlernen statt und alles lief prima, irgendwie hatten die Menschen und Hunde direkt eine Verbindung mit Sita.
Alle waren auf vieles gefasst, aber nicht darauf wie unkompliziert alles letztlich lief. Sita spürte sofort die besondere Atmosphäre im neuen Zuhause, total entspannte Menschen, die nichts von ihr erwarten, sie nicht bedrängen, sich nicht aufdrängen. Vier ebenso entspannte Hunde, die Sita willkommen hießen und ihr den Einstieg ins neue Leben leicht machten. Diese guten Schwingungen übetrugen sich auf Sita, die sich nicht absonderte sondern dabei blieb. Das war ungeheuer schön und bewegend.
Sitas neue Menschen hatten gut vorgesorgt für den Fall, dass die Maus doch das Bedürfnis nach Ruhe und mal alleinesein hat. Sie richteten ihr ein eigenes Zimmer ein, mit Zelt als Rückzugsort, kuscheligen Betten und allem was Hund so zum wohlfühlen braucht. Und sie nutzt es, aber genauso liegt sie schon mit Lilly gemeinsam auf einem Bett und erste zarte Freundschaftsbande sind geknüpft. Für die beiden Möpse war mit Überschreiten der Hausschwelle klar, die Neue gehört jetzt zur Familie, alles tutti.
Leif sollte eigentlich kommendes Wochenende umziehen und seine Leute wollten am Donnerstag nochmal zum spazieren gehen vorbei kommen. Gestern Morgen dann per Mail die Absage, man habe sich jetzt doch dagegen entschieden einen Hund aufzunehmen, auch wenn es ihnen Leif sehr angetan hatte. Ok, passiert und auf jeden Fall ist es besser es passiert vor der Vermittlung, als wenn es den Leuten kurze Zeit danach einfällt.
Am Nachmittag kam dann noch ein Notfell bei uns an. Lenny ein anderthalbjähriger Jagdhundmixbub, der vor einem halben Jahr von den Kollegen die das Tierheim in Ruse unterstützen, vermittelt worden war. Seine Besitzerin muss ihr Haus verkaufen und in die neue Wohnung kann sie nur einen Teil ihrer drei Hunde, zig Katzen und weitere Kleintiere mitnehmen. Kurzum es wurde für Lenny dringend ein Platz gesucht und wir haben angeboten ihn aufzunehmen. Lenny ist stark sehbehindert, was aber so gut wie gar nicht auffällt, so sicher wie er sich auch in völlig fremder Umgebung orieniert.