Monatsarchiv: August 2021

19.08.2021

Wir wollen noch nicht von Entwarnung sprechen, aber auf jeden Fall ist ein Silberstreif am Horizont zu erkennen. Shin hat heute zum Abendessen gefuttert und das ist schon mal gut. Heute Abend war es nicht mehr möglich eine weitere Infusion zu geben, da die Venen zugegangen sind. Nun wollen wir hoffen, dass es ausreicht was wir Shin heute noch geben konnten. Auf jeden Fall ist er heute munterer als gestern. Also weiterhin Daumen drücken.

Nicht dass ihr denkt der heutige Tag wäre ohne Tierarzttermin gewesen. Dobbys immer schiefer werdendes Beinchen wurde heute in einer dreistündigen, sehr komplizierten OP gerichtet. Die Knochen waren so in sich verdreht, dass es schwieriger wurde als es von den Röntgenbildern her einzuschätzen war. Zum Glück waren aber Pfote und Fussgelenk nicht beschädigt und auch noch nicht Arthrose geschädigt. Jetzt kommt eine längere Phase der Rekonvaleszenz und vor allem des Stillhaltens auf Dobby zu, was ihm mächtig schwer fallen wird.

Bei all dem Trubel hatten wir noch gar keine Zeit euch die zauberhafte Sabi vorzustellen. Sabi kommt aus dem bulgarischen Kettentierheim, ist sieben Jahre jung und ein Sonnenschein von einem Hund. Es könnte sein, dass Sabi blind ist. Sie orientiert sich phänomenal,  uns ist nur aufgefallen, dass sie immer riesen Pupillen hat und die Augen so aufreisst. Sie reagiert auf das kleinste Geräusch und orientiert sich daran. Nächste Woche Freitag haben wir einen Termin bei der Augenärztin um das zu klären. Sollte es so sein, dann stellt es für Sabi keinerlei Behinderung dar, sie bewegt sich genauso sicher wie ein sehender Hund und freut sich mit allen Sinnen ihres Lebens.

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18.08.2021

Ich wette, ihr kommt nie drauf, wo ich den Großteil des heutigen Tages verbracht habe. Oh Wunder, beim Tierarzt…

Shin hatte gestern Vormittag erbrochen und über den Tag immer wieder weißen Schleim herausgewürgt. Gegen 07.30 kam dann hinten eine Fontäne Blut heraus und Shin begann Blut zu erbrechen. Klar, sofort mit ihm los.

Die Nierenwerte sind schlecht, die Bauchspeicheldrüsenwerte nicht mehr messbar und der Hämatokrit ist viel, viel zu hoch. D.h. Shins Knochenmark produziert rote Blutkörperchen auf Teufel komm raus. Das dickt das Blut sehr ein und so verbrachten wir wieder viele Stunden an der Infusion und müssen das jetzt weiter , auch über Nacht fortführen und Morgen auch. Wir haben im Moment wirklich einen Lauf, es ist einfach gräuselig. Zu Shins Prognose kann sich keiner so recht äußern, wirklich rosig sieht es nicht aus. Es gibt eine sehr, sehr seltene Erkrankung hinsichtlich der Überproduktion der roten Blutkörperchen. Viel weiß man davon nicht, wie gesagt, sie ist sehr selten. Was auch sonst bei uns, einfach kann ja jeder… Also bitte mal wieder alle Daumen drücken und hoffen, dass Shinni die Kurve kriegt.

Wenigstens unsere Youngster geben sich Mühe für Abwechslung zu sorgen. Zum Beispiel mal wieder die frisch gewaschenen Decken zu einem riesen Haufen stapeln und es sich in dem kuscheligen Nest so richtig bequem machen. Prinz auf der Erbse Mika mit Prinzessin auf der Erbse Scilly fanden es einfach nur gut. Fenja schleppte sich lieber ihr Beutestück in den Hof.

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17.08.2021

Mal war wieder ganz spontan, ganz früh zum Tierarzt, wat mut, dat mut. Kuki wollte gestern gegen Abend ihr rechtes Auge nicht mehr öffnen. Wenn man das Lid öffnete sah man nicht viel, außer, dass sich das dritte Augenlid komplett über die Linse gezogen hatte. Also für die Nacht zumindest Salbe ins Auge gemacht. Heute Morgen war es immer noch nicht besser und sie fing an, auch das andere Auge zuzumachen. Das sieht nicht gut aus, also nix wie los. Und was wars, jawoll, eine drecks Granne saß innen hinter dem Lidrand. Dass war bestimmt sehr schmerzhaft und unangenehm aber nun ist das Biest entfernt und mit mehrmals täglich Augensalbe wird sich alles rasch beruhigen. Keine Angst, das Auge ist nicht geschwollen, das sieht nur durch das blaue Licht so aus.

Ich kam gerade rechtzeitig zum füttern der Oldies zurück. Und dann machte Ömi Eloise schlapp. Die die es sonst immer gaaanz eilig mit dem futtern hat, wollte nicht so recht, war wie verrückt am hecheln und fiel hinten immer wieder um. Also das alte Mädchen direkt ins Auto gepackt und wieder zum Tierarzt losgepest. Dass es Ömi nicht gut ging, sah man schon allein daran, dass sie sich wiederspruchslos tragen und Blut abnehmen lies. Beim röntgen war die Gegenwehr etwas heftiger aber auch das ging ohne Mauli. Das Herz war es auf jeden Fall nicht, denn das ist gut. Mal schauen was bei der Blutuntersuchung rauskommt. Im Moment sieht es nach einem akuten, starken Schmerzgeschehen ausgehend von der Wirbelsäule und der gebrochenen Hüfte her aus. Ömi bekommt jetzt noch ein zusätzliches Schmerzmittel und so hat das Abendessen wieder wie gewohnt geschmeckt.

Und dann habe ich noch eine richtig gute Nachricht, Nautis riesen Milztumor war gutartig!!! Das hatte keiner zu hoffen gewagt, auch nicht die Tierärztin. Der Bub ist guter Dinge, die Naht verheilt prima und Nauti ist auch schon wieder vorne mit dabei, wenn sich draußen was tut. Also alles wieder beim Alten.

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16.08.2021

Der kleine Swiffer wird weiterhin von niemandem vermisst, so dass man ihn wohl einfach loswerden wollte. Im Nachhinein erscheint es sehr wahrscheinlich, dass der Jogger dem der Knopf angeblich nachgelaufen ist, wohl eher sein Besitzer war. Denn kaum dass er den Kleinen bei uns abgestellt hatte, joggte er schneller als wir schauen konnten weiter, ohne dass wir Gelegenheit gehabt hätten, seine Personalien aufzunehmen. Swiffer ist seit Freitag bei unserer Helferin Anica auf Pflegestelle, ist entwurmt und wird diese Woche geimpft und gechipt.

Und noch ein Zwergenkind ist gestern aus Bulgarien bei uns angekommen. Es ist die kleine Mücke, ein einjähriges Hundemädel. Ihre Geschwister sind schon alle vermittelt und so blieb sie allein zurück. Deshalb bat man uns, sie aufzunehmen. Am Sonntag bekommt Mücke Kennenlernbesuch von Mensch mit weiterem Zwergenkind aus Aachen. Mal schauen ob es passt.

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Swiffer

Geschlecht: männlich
Kastriert: nein
Geburt: ca. April 2021
Herkunft: Deutschland
In Wörrstadt seit: 12.08.2021
Schulterhöhe/Gewicht: derzeit 15 cm / 1,5 Kg
Rasse: Havaneser

Info kommt demnächst…

In Zuhause gefunden 2021 veröffentlicht | Kommentare geschlossen

15.08.2021

Was entscheidet darüber ob Hund Glück oder Pech hat? Nennen wir es Karma, Schicksal, was allerdings mit Gerechtigkeit nichts zu tun hat, denn sonst wäre es ganz und gar unmöglich gewesen, dass die sanfte Farina, die nach so vielen elenden Jahren vor ein paar Monaten endlich ihr Glück gefunden hatte, am Donnerstag diese Welt verlassen musste. Endlich hatte sie beide Milchleisten OPs überstanden und alle dachten, jetzt kann sie unbeschwert ihr neues Leben genießen. Doch dann begann Farina plötzlich zu humpeln und es ging ihr schlecht. Am Montag dann die niederschmetternde Diagnose, die Lunge voller Metastasen und ein Knochentumor in der Schulter. Ihre Menschen haben sie auf ihrem letzten Weg begleitet und sind fassungslos vor Schmerz. Am Mittwoch Choice, am Donnerstag Farina und Anjas großer Paul, das Leben kann manchmal ein rechtes Arschloch sein…

Aber wir wollen auch die nicht vergessen, denen das Schicksal gnädig war. Auch Frau Schwarz wurde wegen Mammatumoren operiert. Bei ihr waren sie zum Glück gutartig und so kann sie positiv in die Zukunft schauen.

Viele hatten wegen Stöpsel angerufen, aber nur ein Zuhause kann das Richtige sein. Manche waren beleidigt und beleidigend, als sie hörten er sei vermittelt. Menschen die sich gleich so unfreundlich und frech outen, wären eh nicht in Frage gekommen. Stöpselchen hat es jedenfalls schön getroffen und lässt es sich gut gehen. Viel Glück kleiner Schatz.

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12.08.2021

Uns fällt gerade emotional und finanziell der Himmel auf den Kopf.

Leider sind wir an eine Tierärztin geraten, die zwar sauber und genau arbeitet aber den notwendigen Blick fürs Wesentliche vermissen lässt. Es macht keinen Sinn bei einem 15 jährigen Hund die Kür der Zahnsanierung zu fahren und dadurch eine extrem lange Narkosezeit in Kauf zu nehmen. Einhellige Meinung eines Kieferchirurgen und Zahnarztes für Tiere und mehrerer weiterer Kollegen, bei einem alten Hund wird das Notwendigste gemacht, um die Narkosebelastung so kurz wie möglich zu halten.

All das hilft unserer armen Choice nicht mehr. Sie ist gestern Abend für immer eingeschlafen. Ich brachte einen fitten, alten Hund zur OP und holte Stunden später einen Pflegefall mit Narkoseschaden ab. Eine Woche lang haben wir mit allem was möglich war gekämpft, aber Choice war leider nicht mehr zu helfen. Ihr Organismus war nicht in der Lage die Narkose abzubauen und reagierte mit Nierenversagen. Wir sind sehr traurig und wütend, denn das war schlicht unnötig. Choice kam als Knochengrüst aus Bulgarien zu uns und hatte sich so wunderbar erholt, war für ihr Alter wirklich fit und auch das Blutbild war gut. Sie hätte noch eine schöne Zeit haben können, aber das war ihr leider nicht vergönnt. Das ist unglaublich traurig, wir hätten ihr gerne noch soviel mehr gewünscht.

Die Krone wurde dem ganzen Elend gestern in Form der Tierarztrechnung aufgesetzt, knappe 2000,00 € und das von einer Tierärztin die aktiv im Auslandstierschutz tätig ist. In 25 Jahren habe ich noch nie derartig viel für eine Zahnsanierung bezahlt und wir hatten auch keine Goldkronen in Auftrag gegeben. Oma Rosa der letztes Jahr 25 Zähne gezogen werden mussten hat nicht ein Drittel davon gekostet. Leider wurden bei dieser Tierärztin die Zahnsanierungen von Pina, Nala und eben Choice durchgeführt, was mit schlappen 4000,00 € zu Buche schlägt. Das ist modernes Raubrittertum. 

Heute Morgen der nächste Schlag. Nauti war sehr schlapp, wollte kaum aufstehen und mümmelte lustlos an seinem Frühstück rum , das er sonst in kürzester Zeit verschlingt. Als ich seinen Bauch im hinteren Bereich abtastete schrie er auf. Also direkt ab zum Tierarzt. Das was ihr da seht ist ein riesiger Milztumor von mehreren Kilo. Zu allem Unglück war der Tumor geplatzt und hatte sich zudem noch gedreht, so dass die Blutzufuhr zum Herz blockiert war. Nauti war schon sehr schwach als er auf den OP Tisch kam und es sah nicht gut für den Bub aus.

Nauti überstand die Op, hatte aber sehr viel Blut verloren und brauchte dringend eine Bluttransfusion. Aus unserer Tierheimgruppe heraus meldeten sich sofort unsere Helfer Selina und Norbert, die vor einigen Monaten unseren Monty, einen Mastin Espagnolrüden adoptiert hatten. Monty spendete 500 ml Lebensrettendes Blut für Nauti.

Nauti ist wieder Zuhause, hat sich das Abendessen schmecken lassen und tut so, als wäre nichts Dolles gewesen. Also für den Moment wäre es jetzt mal genug mit Katastrophen.

Mit den noch ausstehenden Tierarztrechnungen der letzten Ops und Behandlungen, der bevorstehenden Knieoperation von Ekki am 30.8. und der Hüft OP von Siena am 8.9. kommen Minimum 15.000 € auf uns zu. Das ist harter Tobak und das mit dem fehlenden Zubrot der Feste und Flohmärkte jetzt schon im zweiten Jahr. Solltet ihr uns vielleicht mit ein paar Euro unter die Arme greifen können, wären wir sehr, sehr froh. Jetzt würden wir gerne mal wieder etwas Luft holen und hoffen, das wir wieder in ruhigere Fahrwasser kommen…

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Jacko

Geschlecht: männlich
Kastriert: ja
Geburt: 2019
Herkunft: Bulgarien
In Wörrstadt seit: 31.07.2021
Schulterhöhe/Gewicht: 63 cm / 27 Kg
Rasse: Schäferhundmischling

Ich bin vom Wesen her ein typischer Schäferhund, eher hibbelig, überschwänglich und sensibel. Ich verstehe mich gut mit anderen Hunden und nehme es auch nicht übel wenn mich mal einer anraunzt. Ich möchte gerne alles richtig machen, du musst mir nur freundlich zeigen wie. Ich gehe super gerne spazieren, mache für Lekkerchen so ziemlich alles, benehme mich gut im Haus und bin sauber. Für kleinere Kinder bin ich zu ungestüm, das sollten wir lassen, ehe sie nur durch die Gegend kugeln. Auch ein paar Stunden alleine bleiben bekomme ich hin, wenn ihr mir die Sicherheit gebt, dass ihr zuverlässig wieder kommt. Also Schäferhundfreunde, auch wenn ich Schlappohren habe, wo seid ihr ?

In Zuhause gefunden 2022 veröffentlicht | Kommentare geschlossen

Mello

Geschlecht: männlich
Kastriert: ja
Geburt: 05/2020
Herkunft: Bulgarien
In Wörrstadt seit: 31.07.2021
Schulterhöhe/Gewicht: 57 cm / 23 Kg
Rasse: Mischling

Ich bin ein sehr fröhliches Pubertier, voller Energie und kreativer Ideen. Ich bin völlig unerschrocken, unbefangen und super verträglich mit anderen Hunden und sehr verspielt. Ich kenne noch nicht soviel, bin aber allem Neuen gegenüber aufgeschlossen und freue mich über alles was ich dazu lernen und kennenlernen darf. Ich bin ein recht körperlicher Hund so dass Kinder schon gut im Teenageralter und standfest sein sollten. Wenn ihr aktive Menschen mit einer guten Portion Humor seid, dann könnte das was werden mit uns.

In Gruppe 10, Patenschaften veröffentlicht | Kommentare geschlossen

10.08.2021

Und zack die nächste schei… Granne. Während ich mit Choice beim Tierarzt war die wieder infundiert wurde, kam unsere Mitarbeiterin Marisa mit Loop angefahren. Auch er hatte sich beim Spaziergang beim schnuffeln eine Granne in die Nase gezogen.

Wir alle sind es gewohnt, dass unsere kranken Tiere nach allen Möglichkeiten der Medizin behandelt werden. Dazu gehört auch in vielen Fällen der oft Lebensrettende Einsatz von Antibiotika. Damit könnte bald Schluss sein, wenn es nach dem Willen von völlig Betriebsblinden Politikern geht. Bitte macht alle mit, unterschreibt und verteilt die Petition, denn auch euer Tier könnte ganz schnell in die Lage kommen, dass ihm nicht mehr geholfen werden kann….:

Achtung! Unser aller Haustiere sind in akuter Gefahr, weil das EU-Parlament für die Tiermedizin ein drastisches Antibiotika-Verbot beschließen will!
Von Ralph Rückert, Tierarzt, und Johanne Bernick, Tierärztin
Hinter den Kulissen, völlig unter dem Radar der Bürgerinnen und Bürger und in aller Stille zeichnet sich gerade auf EU-Ebene ein echtes Drama für die moderne Tiermedizin und unser aller Haustiere ab. Wenn sich nicht sofort ALLE Tierbesitzer:innen energisch auf die Hinterfüße stellen und den zuständigen Politiker:innen die unmissverständliche Botschaft zukommen lassen, dass es so nicht geht, werden wir in der Tiermedizin innerhalb kürzester Zeit vor geradezu unvorstellbaren Problemen stehen. Wir müssen Sie also dringend bitten, sich in dieser Angelegenheit SOFORT persönlich zu engagieren, bevor es zu spät ist. Die Zeit drängt, und das ist keine Floskel!
Der Hintergrund: 2019 wurde die neue EU-Tierarzneimittelverordnung 2019/6 verabschiedet. Vor dem Inkrafttreten im Januar 2022 müssen die EU-Kommission, die Mitgliedsstaaten und das EU-Parlament nun festlegen, welche Antibiotika zukünftig für den Menschen vorbehalten und damit für die Tiermedizin verboten werden sollen. Die Kommission hat dem zuständigen Ausschuss des Parlaments einen sorgfältig erarbeiteten, wissenschaftlich sauber fundierten und mit zahlreichen Fachorganisationen (der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA, dem European Center of Disease Control ECDC, der Weltorganisation für Tiergesundheit OIE und der Weltgesundheitsorganisation WHO) abgestimmten Entwurf zur Abstimmung vorgelegt. Dieser Entwurf hätte die bislang weltweit strengste Regulierung des Antibiotika-Einsatzes in der Tiermedizin dargestellt, wäre aber gleichzeitig wissenschaftlich korrekt und vernünftig gewesen.
Einigen übereifrigen und kurzsichtigen (sorry, anders kann man es echt nicht ausdrücken!) Abgeordneten unter der Führung des Grünen-Politikers Martin Häusling und unter dem Einfluss humanmedizinischer Organisationen aber ging dieser Entwurf nicht weit genug, so dass sie sozusagen in letzter Minute die Mitte Juli erfolgte Ausschuss-Abstimmung mit einem geradezu irrwitzigen und wissenschaftlich absolut nicht begründbaren Entschließungsantrag torpediert haben, der – wenn er im September auch noch vom EU-Parlament abgenickt wird – ohne jede Übertreibung eine tödliche Gefahr für unsere Haustiere darstellt.
Um es mal möglichst einfach auszudrücken: Bei Hunden, Katzen und Pferden könnten wir Tiermediziner:innen zahlreiche komplizierte, gefährliche und schwerstes Leiden auslösende bakterielle Infektionen einfach nicht mehr erfolgreich bekämpfen. Bei Kaninchen, Meerschweinchen, Repilien, Exoten und Co. könnten wir sogar bei fast jeder Art von bakterieller Infektion nur noch verzweifelt die Hände heben, weil wir für diese Tierarten GAR KEIN funktionierendes Antibiotikum mehr zur Verfügung hätten. Diese Entwicklung stößt bei der EU-Kommission, dem Europäischen Tierärzteverband FVE und dem Bundesverband Praktizierender Tierärzte BPT auf Unverständnis und Entsetzen. Mein Kollege Siegfried Moder, Präsident des BPT, sagt dazu: „„Die Abgeordneten verkennen dabei, dass Antibiotikaklassen, die auf die Reserveliste gesetzt werden, nicht nur für lebensmittelerzeugende Tiere verboten werden, sondern für ALLE Tierarten, also auch für Hunde, Katzen, kleine Heimtiere, Exoten, Pferde und Zootiere, und keine Ausnahmen zulässig sind“.
Die an diesem hirnrissigen Entschließungsantrag beteiligten Politiker betreiben eine Agenda, die Massentierhaltung letztendlich unmöglich machen soll, ignorieren dabei aber völlig, dass die beabsichtigten, drastischen Restriktionen zu absolut tierschutzwidrigen Zuständen auch im Hobbytierbereich führen würden. Die ebenfalls dahinter steckenden Humanmediziner sind nach wie vor eifrig und leider ziemlich erfolgreich bemüht, die Rolle der Humanmedizin bei der Entstehung von Antibiotikaresistenzen durch eine Schuldverlagerung auf die Tiermedizin zu verschleiern, obwohl nur 5 Prozent der resistenten Keime aus dem Tierbereich stammen und die Humanmedizin nach wie vor jede vernünftige statistische Erfassung ihres Antibiotika-Einsatzes verweigert.
Es bleibt nur ein Weg: Sie, also ALLE Tierhalter:innen, müssen sich SOFORT wehren und eine klare Botschaft an das EU-Parlament senden. Der Bundesverband Praktizierender Tierärzte macht das durch eine über Ihre jeweiligen Tierarztpraxen laufende Unterschriftenaktion möglich. Wenn Sie in den nächsten Wochen die Praxis oder Klinik Ihres Vertrauens aufsuchen, dann fragen Sie bitte, wo Sie unterschreiben können. Haben Sie keinen Tierarztbesuch geplant, dann kommen Sie ruhig einfach so vorbei und unterschreiben. Außerdem wurde unter dem unten stehenden Link die Möglichkeit der Teilnahme an einer Online-Petition geschaffen.
Wenn wir in unserem Blog und auf unseren Social-Media-Kanälen Artikel veröffentlichen, überlassen wir die Verbreitung normalerweise dem Interesse der Leser:innen. In diesem Fall aber bitten wir Sie buchstäblich auf Knien: Verbreiten Sie diesen Aufruf im Interesse unserer Tiere aus allen Rohren! Die für diese Entwicklung Verantwortlichen verlassen sich nach meiner Einschätzung fest darauf, dass das Ganze beschlossene Sache ist, bevor die Öffentlichkeit davon Wind bekommt. Diese Suppe muss versalzen werden, und zwar gründlich! Bitte, bitte, helfen Sie mit, durch Verbreitung der Botschaft und natürlich durch Ihre Unterschrift!
Wer sich über diesen zwangsläufig plakativen und kurzen Aufruf hinaus informieren möchte, kann das in aller Ausführlichkeit auf der Homepage des BPT tun:
Bleiben Sie uns gewogen, bis bald,
Ihr Ralph Rückert, Ihre Johanne Bernick
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