Monatsarchiv: Juni 2016

So, da wär ich wieder. Das Wetter war in Spanien genauso bescheiden wie hier bei uns und die Fahrt bei strömendem Regen, Gewitter und Nebel manchmal gar nicht spassig. In Frankreich sollten sie vielleicht darüber nachdenken Reis anzupflanzen, so waren die Felder vielerorts überflutet.

Die vier Mädels die wir von Vitoria übernommen haben, sind guter Dinge und fühlen sich offensichtlich wohl.

Hier seht ihr zumindest schon mal Drei unserer Grazien. Vorne Aiza, Ona und Liz. Ona hat sich gleich mal als Wasserfreak geoutet und war ne Runde schwimmen.

Eine ganz arme Seele hat uns auf dem Rückweg begleitet, Lazara aus der Perrera von Miranda. Die zweijährige Mastinmixhündin litt unter einem beidseitigen Glaukom, was ihr starke Schmerzen verursachte. Vor einigen Monaten wurden ihr die Augen entfernt. Es war die einzige Möglichkeit, ihr endlich Erleichterung zu verschaffen.

In der Einsamkeit des kleinen, kahlen Zwingers begann Lazara sich selbst zu verstümmeln und fügte sich eine riesige, schwere Wunde am linken Hinterlauf zu.  Als man sie auf eine Pflegestelle brachte, heilte die Wunde ab und dem Mädchen ging es besser. Nach zwei Monaten musste sie leider in die Perrera zurück, da sie sich verunsichert durch ihre Blindheit, auf der Pflegestelle nicht mit allen Hunden verstand.  In der Perrera begann wieder der verhängnisvolle Kreislauf und sie benagte sich wieder zunehmend. Als meine Tierschutzkollegin Christine vom Tierheim Dillenburg und ich diese arme Hündin sahen war sofort klar, wir müssen Lazara helfen und sie dort raus holen, sonst wird sie über kurz oder lang auch noch ihr Bein verlieren.

Lazara war so dankbar für jede Streicheleinheit, genoss so sehr den kurzen Moment der Zuwendung, den wir ihr vor Ort geben konnten.

Da eine Unterbringung bei uns mit den großen Gruppen ausschied, ging Lazara ins Tierheim Dillenburg. Nun wird erstmal ihr Bein behandelt und sie wird Zuneigung und Geborgenheit kennen lernen. Zusammen werden wir versuchen, für das nette Mädchen ein gutes Zuhause zu finden, damit sie endlich zur Ruhe kommen kann und wieder beginnt zu leben.

Unsere kranken Nasen einschließlich Christian sind alle wieder recht fit, so dass ich mich Morgen einigermaßen ruhigen Gewissens auf den Weg nach Vitoria machen kann.

Da vor so einer Fahrt immer noch eine ganze Reihe Dinge erledigt werden müssen und noch eine Mütze Schlaf drin sein sollte bevor ich die nächste wieder durch die Nacht fahrend verbringe, sag ich jetzt schon mal Tschüss bis nächsten Donnerstag. Wir werden wieder einige nette und bedürftige Schnuffels an Bord haben.

Und wieder ist eines der „Kinder“ ausgezogen., denn gestern hat sich Christian mit Gorri auf den Weg nach Wuppertal gemacht.

Das mit dem im Auto mitfahren fand der Bub doch noch ziemlich gewöhnungsbedürftig, wahrscheinlich vor allem weil er in einer Transportbox saß. Aber angekommen und an der frischen Luft gings gleich wieder viel besser.

Dann stand erstmal der große Garten, in dem es soo viel zu entdecken gibt und anschließend die Eroberung des neuen Zuhauses auf dem Programm. Da Gorri, der ja ganz klein ausgesetzt worden war, das große Glück hatte in Spanien direkt auf eine super Pflegestelle zu kommen, erkundete er alles ganz unbefangen und neugierig wie es sich für einen jungen Hund gehört.

Die Katze, die schon immer mit Hunden zusammenlebt, begutachtete Gorri kurz und ging dann ihrer Wege. Da ganz in der Nähe ein großes Hunde-Freilaufgelände im Wald liegt, wird Gorri sicher bald neue Freundschaften schließen und dann auch wieder Spielkumpels haben.

Auch wenn Gorri schon ganz schön groß ist, er ist trotz allem noch ein Kind von sechseinhalb Monaten und entsprechend müde war er nach den ganzen ersten neuen Eindrücken und musste erstmal ein Schläfchen einlegen. Machs gut du lieber Spatz, wir werden sicher Gelegenheit haben deine weitere Entwicklung mit zu vefolgen und freuen uns schon auf neue Nachrichten und Bilder von dir. Dicken Knutscher für dich!!!

Bei all den Sorgen und Unwägbarkeiten die oft unseren Alltag bestimmen, gibt es aber auch immer Momente die so schön sind, dass sie uns die Kraft und Zuversicht geben, die wir brauchen um nicht nachzulassen und unbeirrt unseren Weg zum Wohle unserer Schützlinge zu gehen.

Suki heute so ausgelassen und fröhlich toben zu sehen, das ist zweifelsohne genau so ein Moment, der für alles entschädigt und uns einfach nur glücklich macht.

Watzmann wird zunehmend munterer aber Opa Rufus hängt leider ganz schön durch. Donnerstag kommen erst die Ergebnisse der Blutuntersuchung. Ich weiß nicht, warum das so lange dauert, normalerweise geht so was fixer. Brummel… blöde Warterei…

Es hat schon wieder angefangen zu regnen, obwohl wir uns ja nicht beklagen können, wenn man sieht wie schlimm es andere getroffen hat. Aber trotzdem, da helfen mal wieder nur ein paar schöne Bilder von Demi ehemals Welpenmädchen Manou. Die Süße hat es sich schon wieder in Holland am Strand gut gehen lassen. Beneidenswert aber wir gönnen dir den Spaß von Herzen.

Auch wenn unser vor über 20 Jahren aus Brasilien mitgebrachter „Beschützer gegen den bösen Blick“ inzwischen in die Jahre gekommen ist, ihm Wind und Wetter ganz schön zugesetzt haben und auf seinem Haupt jetzt ein grüner Haarschopf wächst, er macht seinen Job immer noch gut. Wahrscheinlich fällt ihm die „Arbeit“ jetzt bei den warmen Temperaturen auch wieder gleich viel leichter.

Vielleicht müsste er auch mal zum Zahnarzt 😉 so wie Opa Dario heute. Unter einer imensen Schicht Zahnstein kamen gute intakte Zähne zum Vorschein und zum Glück musste noch nicht mal ein Zahn gezogen werden. Für sein Alter ist das ganz prima und das Futter schmeckt jetzt gleich viel besser.

Auch Watzmann ist auf einem deutlichen Weg der Besserung. Er hat einen starken, bakteriellen Infekt. Unsere Anbehandlung war genau richtig und wird weiter geführt und seit heute Morgen ist der große Junge Fieberfrei. Nachdem er drei Tage fast nur geschlafen hatte weil es ihm so schlecht ging war Watzmann heute Abend schon wieder viel munterer und futtern tut er nun auch wieder mit Appetit.

Dafür macht Opa Rufus seinen Pflegeltern und uns große Sorgen. Das Alterchen bricht, hat Fieber und mag weder essen noch trinken. So wurde auch mit ihm heute wieder der Tierarzt aufgesucht, der allerdings noch nicht so recht weiß was die Ursache ist. Wollen wir hoffen, dass er es bald heraus findet.

Bei so vielen Nasen reißt es irgendwie nie ab. Hat sich der eine gerade erholt fängt ein anderer an…..

Ende letzter Woche war unsere Alterspräsidentin Luzy gar nicht mehr gut beieinander. Die Hinterbeine versagten ihren Dienst und Luzy konnte plötzlich nicht mehr von alleine aufstehen. Mit einer Trageweste brachten wir das alte Mädchen immer wieder nach draußen damit sie ihr Geschäft machen konnte. Für den alten Dickkopf war allein das Anlegen der Trageweste eine Frechheit und sie protestierte nach Kräften.

Also habe ich ihr eine Neoprentragehose bestellt, die sie anlassen kann. Und was soll ich euch sagen, seid sie die Tragehose anhat läuft sie wieder. Klar nicht wirklich gut, aber Luzy kann wieder alleine aufstehen  und als gestern alle zum Spaziergang aufbrechen wollten, stand sie auf einmal mittendrin und verlangte mitzugehen, was wir dann natürlich auch gemacht haben. Ihr Rolli hat einen Platten aber mit der Hose gings auch gut. Aber es war nicht leicht Luzy irgendwann dann davon zu überzeugen, dass wir umdrehen und zurück gehen müssen. Diese alte Maus hat einen derartigen Willen und ist so eine Kämpferin, so etwas haben wir noch selten erlebt.

Wer richtig durchhängt im Moment ist der gute Watzmann. Vorgestern fing er an zu husten und produzierte Unmengen an Schleim. Heute Morgen war er total matt, hatte Fieber und eitrigen Nasenausfluss. Der erste Angriff mit Antibiotika und homöopathischen Mitteln zeigte bis zum Nachmittag Wirkung, aber das Fieber will trotz Novalgin nicht runter gehen. Futter verweigert er seit heute und das von gestern Abend hatte er über Nacht erbrochen. Also wird es Morgen Früh direkt zum Tierarzt gehen. Opa Dario hat eh einen Termin da er die Zähne saniert bekommt und dann nehme ich den Großen gleich mit. Wir hoffen sehr, dass es nichts Schlimmes ist. Der Bub ist eh so ein unglaublich liebes Seelchen, der sich alles gleich zu Herzen nimmt.

Zwischen den Regengüssen hatten wir die letzten Tage einige vielversprechende Termine für Dolores, Gorri, Besch und Mila, mal schauen wie es weitergeht.

Dolores die süße Schnubbelschnute ist jedenfalls heute in ihr Zuhause umgezogen. Sie muss vorher schon so einiges mitgemacht und viel Schläge bekommen haben. Kein Wunder, dass sie deshalb Anfangs recht vorsichtig und zurückhaltend mit allem Neuen ist. Aber wir haben ja gemerkt wie schnell das Eis gebrochen ist und was für ein lustiges, fröhliches und liebevolles Hundemädchen sie dann sein kann. Wir sind sicher, dass sie diese Seite bald auch in ihrem neuen Zuhause zeigen wird. Jetzt wird alles gut Süße, bist so ein feines Mädchen, das alles Glück verdient hat.

Und auch der nette Hundebub Besch, der vor einer Woche aus Bulgarien zu uns kam, ist heute schon in sein neues Heim umgezogen. Auch Besch hat in der kurzen Zeit unglaublich viele Veränderungen zu verarbeiten und wenn man bedenkt, dass er als Welpe in die Auffangstation kam und dort die vier Jahre seines Lebens verbrachte ohne die Möglichkeit von der Welt da draußen was kennen zu lernen, dann muss man sagen, dass er das ganz prima meistert. Er hat jetzt einen netten, Lebenserfahrenen Kumpel an seiner Seite, der ein gutes Pfötchen dafür hat, unsicheren Hunden die Sicherheit zu geben die sie brauchen. Lieber Besch, da bist du ganz schön durchgestartet und wir freuen uns riesig für dich!!! Jetzt geht das richtige Leben los und du wirst schnell merken wieviel Spaß das macht.