Monatsarchiv: Juni 2015

Gleich heute Morgen kam ein Anruf, dass an der Landstrasse zwischen Vendersheim und Wörrstadt ein großer schwarzer Hund direkt neben der Fahrbahn herumlaufen würde. Christian fuhr sofort los, konnten aber besagten Hund nicht finden. Genauso einen Anruf hatten wir schon vor einigen Wochen und haben ebenfalls ergebnislos die Gegend danach abgesucht. Vielleicht gehört der Hund doch einem Winzer, der seinen Hund zur Arbeit im Weinberg mitnimmt wie das viele machen.

Gleichzeitig machte ich mich um 8.30 mit Opa Copper zum Tierarzt. Er bekam heute den Kiefer geröngt. Dass er wieder einen schlimmen Zahn hatte, das wussten wir, da sich wieder eine nach außen gehende Fistel gebildet hatte. Dass es aber an fünf weiteren Zähnen/Zahnwurzeln gärte und schon begonnen hatte zu eitern, das war heftig. Gut dass es durch das röntgen so früh erkannt werden konnte und Coppi nun alle Störenfriede los ist und somit hoffentlich mal längere Zeit Ruhe hat. Er hat einfach wirklich schlechte Zähne der arme Kerl. Wir mussten ihm in den zweieinhalb Jahren die er jetzt bei uns ist inzwischen die Hälfte seiner Zähne ziehen lassen. Mit Trockenfutter ist da nichts mehr, aber er liebt sein Barf und die anderen sind über das leckere Nassfutter immer ganz neidisch…

Am Nachmittag waren mit Christine2 und Simone gleich vier Kuschelhände bei unseren Nasen unterwegs, so dass keiner ungekuschelt ins Bett musste. Und dann am Abend noch ein Fundhund aus Spiesheim. Ein Border Collierüde der Leuten beim Spaziergang im Feld nachgelaufen war und weit und breit kein dazugehöriger Mensch. Zum fotografieren wars zu spät, die Bilder kommen gleich Morgen früh. Der Rüde hat einen deutschen Chip, der aber leider nirgends registriert ist.

Heute hatte Kenzo einen Einsatz als Trainingshund bei Hundebegegnung mit einem sehr stürmischen, ungehobelten jungen Briardrüden. Kenzo hat das super toll gemacht und anschließend sind die beiden Buben zusammen ordentlich rumgetobt. Kenzo ist so ein wunderbarer Hund, sehr sensibel und er benötigt ohne Frage einfühlsame Menschen, aber irgendwie intressiert sich leider so gar keiner für ihn. Das ist ungeheuer schade, denn Kenzo ist ein Hund mit dem man draußen völlig entspannt unterwegs sein kann und das suchen die Leute doch eigentlich. Na mal sehen, ob er als Maskottchen auf unserem Sommerfestplakat vielleicht endlich jemandem auffällt. Nach dem Auszug von Sara braucht er auch dringend wieder eine Spielgefährtin, denn Artus kann da nicht mehr mithalten. Mal sehen was die Männer zur hübschen Goma sagen.

Ansonsten ists hier recht ruhig, so dass Christian an der Werkstatt weiter bauen kann, was ihm große Freude macht.

Es war ein eher ruhiges Wochenende mit abgesagtem Termin und Hilfestellung für einen panischen, um sich beissenden kleinen Hund, der sich völlig in einer dünnen Seilflexi verwurstelt hatte und keinen mehr an sich heran lies und zwei Vögel die wahrscheinlich entkräftet durch die Hitze in Privatgeländen notgelandet waren.

Gestern kamen zwei Zuckerschnuten an, die einfach nur lieb sind und jeden in Null komma nix um die Pfoten gewickelt haben. Ein Blick in diese wunderschönen Augen reicht und man ist hin und weg.

Goma, eine einjährige Hovawartmixhündin und

 Ibo, ein knapp sieben monatiger Leonbergerfratz.

Und passend zu dem warmen Wetter noch zwei herrliche Urlaubsbilder von Sandy, jetzt Ella, die einen riesen Spaß am Meer hat. Da wär ich jetzt auch gerne… Das haben sich bestimmt auch Claudi und Meike gedacht, die gestern und heute mit Flohmarktständen unsere Kasse aufgebessert haben. Danke für euren Hitzeeinsatz!

In diesem Sinne euch allen einen guten Wochenanfang auch wenn es mit dem Urlaub noch etwas hin sein sollte oder so wie für uns ein Fremdwort ist.

Heute gibts als Nachtrag auch die Bilder aus dem neuen Zuhause von Lola und Christie, die diese Woche umgezogen sind.

Lola braucht nun nicht mehr alleine sein können, was sie eh nicht mochte, da sie halbtags mit Herrchen in die eigene Firma geht und die zweite Tageshälfte von Frauchen bespasst wird. Entsprechend wohl fühlt sich die kleine Prinzessin.

Und das sind Christies neue Kumpels, das Javamädchen und Knutschkugel Boris.

Heute am frühen Abend bekamen wir noch Sachen für die Tombola vorbeigebracht, aber mal ganz anders als sonst und nicht per Paketdienst oder mit dem Auto. Mal ganz stilecht von einer Reiterin auf ihrem Pferd und mit ihren beiden Hunden. Die Tombolapreise waren in den Satteltaschen verstaut. Das war ein richtiger Hingucker, Klasse. Ganz herzlichen Dank dafür!

Heute haben wir etwas erlebt, das in den 18 Jahren in denen wir unser Hundeheim haben noch nie da war. Wir waren das Epizentrum eines Flash-Mobs. Zumindest hat es sich genauso angefühlt, denn es waren heute mit den Viernheimer Männern sage und schreibe 25 Helfer da!!! Es war der absolute Wahnsinn und ehrlich gesagt war ich ganz schön froh, dass die noch fehlenden acht Helfer vom harten Kern, nicht auch noch aufgetaucht sind.

Ich will mich mitnichten beschweren, im Gegenteil, aber es ist gar nicht so einfach die Energie und den Tatendrang so vieler gut gelaunter Menschen in die richtigen Bahnen zu lenken und zu koordinieren. Sprich, wer geht mit wem und mit welchem Hund, welchen Spaziergehweg, damit alles reibungslos läuft. Wer macht sauber, putzt und kuschelt…  Da unsere Helfer aber allesamt Klasse sind hat alles top funktioniert und am Ende waren die Hunde genauso glücklich wie die Helfer müde waren. Das war ein tolles Erlebnis. DANKE euch allen!!!

Auch mit der Werkstatt gings ein gutes Stück voran. Nun hat das Ganze ein Gesicht und man sieht wies werden soll. Zwischendurch brachte Christian noch Christie in ihr neues Zuhause zu unserem Javamädchen und ihrem Kumpel Boris. Der gute Boris ist schon ein altes Bubchen von 15 und geht nur noch kleine Runden. Java ist immer noch agil wie eh und je, möchte aber ohne ihren Boris nicht laufen. Deshalb ist nun Christie eingezogen, damit Java einen Spaziergehkumpel hat und nicht völlig ins Loch fällt, wenn Boris eines Tages nicht mehr da ist.

Zum Bilder machen sind wir heute nicht gekommen, schade, aber dazu war wirklich zuviel los, als dass wir daran gedacht hätten. So, und jetzt erst mal Füsse hoch und durchschnaufen…

Um den Eintrag von gestern dann abzuschließen, empfehle ich allen die meinen sich jeden Schuh anziehen zu müssen, die alles auf sich beziehen und professionelle Pessimisten und Problemsucher sind das ultimative Buch zu dieser Lebenshaltung: Paul Wazlawik: „Die Kunst unglücklich zu sein“. Absolut lesenwert und ungemein unterhaltsam.

Gestern waren wir wie angekündigt mit Ringo zum röntgen. Hüfte und Knie sind prima, aber die Röntgenbilder zeigen einen Beckenbruch, der leider schief verheilt ist. Daher sein etwas merkwürdiges Gangbild und die Entlastung der rechten Seite, obwohl er rennt und springt und auch keine Schmerzen zu haben scheint. Wir werden nun der Familie die sich für Ringo interessiert die Röntgenbilder schicken, damit sie sie mit ihrer Tierärztin besprechen können. Mal sehen, ob er trotzdem willkommen ist der süße Knopf.

Morgen ist wieder viel Arbeit angesagt, denn die Handwerker aus Zweibrücken haben sich angesagt und werden an Christians Werkstatt weiterbauen. In diesem Sinne allen einen schönen Feiertag.

Da ich heute eine mail von einer sehr verärgerten Tagebuchleserin wegen meines gestrigen Eintrags bekommen habe, möchte ich hier einiges klarstellen.

Grundsätzlich hat jeder Hund in Not ein Recht auf Hilfe und das beziehen wir nicht nur auf spanische Hunde, sonst hätten wir hier nicht auch Hunde aus Deutschland, Russland, Polen, Georgien, Ungarn, Griechenland, Portugal, Frankreich, Türkei, Bulgarien und Rumänien hier gehabt bzw. haben einige davon aktuell noch bei uns. Bevor man uns also Überheblichkeit in dieser Hinsicht vorwirft, nur weil unsere langjährigen und seriösen Partner seit über 10 Jahren vornehmlich aus Spanien kommen, sollte man sich vorher mal besser informieren und nach über 3000 Hunden wissen wir mehr als gut, dass es Not überall gibt und es ist gut, dass es viele Menschen gibt die sinnvolle praktische Hilfe leisten. Aber in den 18 Jahren unserer praktischen Tierschutzarbeit haben wir als erstes eines lernen müssen: man kann nicht alle retten. Man muss bei allem Elend das einen zusätzlich tagtäglich dank Internet und Facebook bis zum Übermaß überflutet einen kühlen Kopf bewahren und wissen was man leisten kann.

Und genau deswegen geht eines gar nicht, das Retten um jeden Preis, blauäugig, naiv und ohne Sinn und Verstand. Die Interessenten oder Adoptanten mit falschen Beschreibungen zu locken, die dann hier statt dem beschriebenen rundum-Sorglos-Paket einen z.B. aggressiven oder totalen Angsthund erhalten, damit völlig überfordert sind und dann keine Hilfe von dem vermittelnden Verein bekommen und sehen müssen wie sie ihr Problem lösen bzw. auf gut Deutsch den Hund loswerden.Hunde nur gegen Vorkasse und auf Bestellung zu holen und wenns dann nicht passt, nach mir die Sinnflut.

Jeder der Hunde aus dem Ausland holt ist in der Pflicht und hat die Verantwortung sich um das Wohlergehen der Tiere zu kümmern und es nicht nach Erhalt der Schutzgebühr abzuhaken und sein Problem anderen aufzuhalsen. Wenn diese Einstellung überheblich ist, dann bin ich das ausnahmsweise gerne mal, denn das hat was mit vernünftigem Tierschutz zu tun und nicht mit irgendwelchen Schnellschüssen aus Mitleid. Wer uns kennt weiß, dass wir immer helfen wo es nur geht und schon oft solche Hunde aufgenommen haben, eben weil es ums Tier geht, auch wenn uns die Einstellung der anderen die es sich einfach nur leicht machen tierisch nervt.

Das ausschlaggebende Kriterium ist, dass der Hund zumindest einigermaßen verträglich sein muss, sonst scheidet eine Aufnahme wegen unserer Gruppenhaltung aus. Da es reichlich Tierheime gibt, die Zwinger-Einzelhaft praktizieren, sollte es ja dann auch möglich sein einen solch unverträglichen Hund dort unterzubringen. Nur muss man auch die Tierheime verstehen die sauer und unwillig reagieren, wenn andere aus dem Ausland Hunde holen und die ganzen Problemfälle letztlich im Tierheim landen, wo sie dann ewig sitzen, weil kaum vermittelbar. Viele Tierheime tragen sich aus eigener Kraft und wem ist damit geholfen, wenn ein Tierheim finanziell baden geht, weil es vollsitzt mit unvermittelbaren Hunden und kein Platz ist vermittelbare Hunde aufzunehmen?

Das ist eben der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Man kann sich als Tierschützer fühlen weil man Unmengen von Notfällen auf Facebook teilt und hat deswegen trotzdem keine Ahnung was in der Praxis so alles dran hängt. Wir haben die Verantwortung für sehr viele Hunde und diese nehmen wir äußerst ernsthaft wahr.