Hunde die vom Hundefänger mit der Schlinge eingefangen wurden tun sich in der Regel sehr schwer wenn sie an der Leine laufen sollen. Sobald Zug auf die Leine kommt wollen sie nur noch eines, weg davon, schlagen Saltos und sind völlig außer sich. Das sieht nicht schön aus, ist es auch nicht für den jeweiligen Hund, nur um Aussichten auf eine Vermittlung zu haben, müssen sie an der Leine laufen können und deswegen müssen wir das mit ihnen üben.
Unsere Davina ist so ein Hund. Viele fragen wegen ihr an, denn sie ist hübsch und hat eine moderate Größe. Aber soweit dass sie vermittelt werden könnte, ist das schüchterne Herzchen noch nicht. Es nahm zunächst mal geraume Zeit in Anspruch sie ans ausbruchssichere Geschirr, das anziehen an sich, zu gewöhnen. Alleine dass man sie dafür festhalten musste, ängstigte sie sehr. Inzwischen hat Davina ein gutes Vertrauensverhältnis zu ihrem Lieblingsmensch Christian aufgebaut. Er ist ihre Burg, bei ihm fühlt sie sich sicher.
Nach vielen Wochen des Übens im eingezäunten Gelände, war heute der große Moment, wieder einen wichtigen Schritt nach vorne zu machen. Es ging das erste Mal nach draußen, über die Straße ins Feld. Nicht dass schon ein ganzer Spaziergang möglich gewesen wäre, aber ein Anfang ist gemacht. Davina begann sogar schon etwas unterwegs zu schnuffeln und war so vertieft, dass sie nicht merkte, dass Christian weiter gegangen war. Als sie es realisierte, kam sie ganz schnell zu Christian geflitzt und klammerte sich mit den Vorderbeinen um sein Knie. Das ist im Moment oft noch ihre Lieblingsstrategie, Nähe, Sicherheit und Körperkontakt durch das Umklammern der Beine und mit den Hinterbeinen mitlaufen. Aller Anfang ist schwer und über den eigenen Schatten zu springen und die Angst zu überwinden, ist schon ein echter Kraftakt. Aber Schrittchen für Schrittchen wird es werden. Wie bei so vielem, es braucht Zeit und Geduld, dann ist (fast) alles möglich.
