Monatsarchiv: Dezember 2020

21.12.2020

Unseren tapferen Kolleginnen in Shanghai steht das Wasser bis zum Hals, da ja schon fast das ganze Jahr die Flüge ausfallen. 130 reservierte Hunde sitzen im Shelter und sie haben keine Chance raus zu kommen.  Am letzten Mittwoch konnten sie den kleinen FuWa zusammen mit einer Hündin die auf dem Weg zu ihrem Besitzer in London war, mitreisen lassen. FuWa heißt Lucky Baby. Der kleine Kerl ist zwar kein Baby mehr sondern drei Jahre alt aber der Name ist Klasse und bleibt. Die ersten zwei Tage hatte er schwer mit den ganzen Veränderungen zu kämpfen. Inzwischen ist er ein fröhlicher, verschmuster kleiner Hundemann, der hofft, ganz bald sein für immer Zuhause zu finden.

Unsere drei Neuzugänge vom Samstag stammen im Gegensatz zu FuWa geradezu um die Ecke, nämlich aus Spanien und Italien.

Miguel ist ein knapp zweijähriger, großer, sehr überschwänglicher Bub, ein freundliches Pubertier ;-), der nur eines im Kopf hat, spielen.Betty hat über ihren neuen „Sparringspartner“ nicht schlecht gestaunt.

Ebenfalls aus Spanien von ANAA Madrid kommt die Hundeoma Yuna. Das 13 jährige Mädel ist blind, taub und hat Diabetes. Eigentlich sollte Yuna im Haus in die Gnadenhofgruppe einziehen. Da wussten wir aber noch nicht dass sie taub ist, das erfuhren wir erst als sie fast hier war. Dadurch kann sie sich so gut wie nicht orientieren. Sie kommt im Gnadenhofbereich nicht zurecht und findet alleine nicht mehr ins Haus. Tja, so war das nicht gedacht aber nun müssen wir das Beste für Yuna daraus machen. Yuna ist ein herzensgutes, liebes und sanftmütiges Mädel, die durch ihre doppelte Behinderung in ihrer eigenen Welt lebt. Aber sie liebt Nähe und Zuwendung. Ihre Diabetes ist nicht gut eingestellt, da sind wir jetzt dran.

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20.12.2020

Unser altes Theamädchen hat es ganz schön gerissen. Sie hält den Kopf schief und gestern konnte sie mit ihren Hinterbeinen noch nicht viel anfangen. Zum Glück kam Isa gestern und machte Thea eine Schlaganfall und Nerven Akupunktur. Das hat Thea gut geholfen, seitdem kann sie zwar noch immer schwankend und unsicher aber immerhin etwas laufen. Gestern Abend hat Thea gefuttert, heute leider noch nichts. Ihr ist halt sehr schwindlig und deshalb übel. Hoffentlich wird es bald besser.

Aber nicht dass ihr denkt, hier passieren nur noch Katastrophen. Es passieren auch ganz unglaublich positive Dinge.

 

Wie der Wörrstädter Biomarkt hat auch die Bäckerei Kindlmann die drei Prozent MWSt-Ermäßigung beiseite gelegt, um den Betrag an eine gemeinnützige Sache zu geben. Wir waren die Glücklichen und durften stolze 500 € in Empfang nehmen.

Ganz herzlichen Dank liebe Kindlmänner für eure Unterstützung in dieser schweren Zeit.

Auch wenn der Freitag durch den Tod von Joker ein unglaublich trauriger Tag war, schafften es zwei liebe Menschen uns eine große Freude zu machen und den Tag aufzuhellen. Die Inhaber von Second Home in Nieder-Olm, Laura Fett und Christian Wahl haben Spezialfutter, Lekkerchen, bestes Dosenfutter und und und in den Tierfutterläden der Umgebung aufgekauft und kamen mit einem ganzen Auto voll toller Sachen zu uns. Ich finde es ganz besonders erwähnenswert, dass die Beiden es nicht über unsere Amazon Wunschliste bestellt haben, sondern die örtlichen Geschäfte unterstützt haben. Ein Großteil der Sachen kommt unseren Oldies und den Kranken zu Gute und das wissen wir ganz besonders zu schätzen, da vor allem das ganze Spezial- und Diätfutter enorm teuer ist. Vielen Dank ihr Lieben, ihr habt uns damit wirklich eine wunderschöne Überraschung bereitet!!!

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18.12.2020

Es hat nicht sollen sein. Heute Morgen brach Joker uns weg. Wir konnten nichts mehr tun, das Endstadium des Nierenversagens war erreicht. Wir hatten keine Trümpfe mehr zum ausspielen, kein As mehr im Ärmel, es blieb nur noch Joker zu erlösen, ihn schweren Herzens gehen zu lassen.

Sieben Jahre Hunger, Vernachlässigung, frieren und alleine sein. Sieben Tage Liebe, Wärme, behütet und umsorgt sein. Nur ein winziges Zeitfenster im Verhältnis zu seinem bisherigen jahrelangen Martyrium aber wahrscheinlich die besten Tage seines Lebens. Und so hatte Joker wenigstens ein warmes Gefühl das er mit rüber nehmen konnte, das ihn über die Brücke trägt.

Wir alle hier sind unglaublich traurig. Joker sollte es nochmal richtig schön haben, sollte erfahren wie sich ein erfülltes Hundeleben anfühlt, wie gut es tut geliebt und geachtet zu werden. Eine Ahnung davon konnten wir ihm geben aber wir wollten soviel mehr für ihn. Aber das war offensichtlich nicht der Lebensplan der für Joker vorgesehen war. Es ist ungerecht, es ist unfair, es ist einfach nur schrecklich. Wir haben getan was möglich war, aber wir waren zu spät um ihn noch retten zu können. Dieses Gefühl nagt und zehrt und ich bin so wütend, dass dieser liebenswerte und sanfte Bub Jahrelang so vernachlässigt wurde, dass es keiner dort im Tierheim gemerkt hat oder merken wollte, weil es ihnen schlichtweg egal war. Ich werde nie verstehen wie man so sein kann, so lieblos und gleichgültig. Aber es liegt leider nicht in unserer Macht das zu ändern. Wir haben nur die Möglichkeit Hunde wie Joker aufzunehmen und alles zu tun dass sie heilen an Körper und Seele und eine Chance auf ein neues, ein besseres Leben haben.

Gute Reise lieber Joker. Unsere gemeinsame Zeit war sehr kurz aber intensiv. Wir werden dich nie vergessen und immer in liebevoller Erinnerung behalten.  

 

So ein schmerzlicher Abschied ist eigentlich genug für einen Tag. Aber das Karma hatte noch einen weiteren Tiefschlag für uns bereit.

Wir begannen am frühen Abend gerade im Wohnzimmer zu füttern. Ich suchte Thea die alte Russin, die immer an vorderster Front ist, wenn es ums Essen geht. Ich fand sie in einem Hundebett, mit schiefem Kopf und einem merkwürdig glasigen und entrückten Blick. Sie versuchte aus dem Nest zu krabbeln, aber ihre Hinterbeine wollten sie nicht mehr tragen und Thea fiel in sich zusammen. So wie es aussieht hat sie ein Vestibularsyndrom, landläufig auch Schlaganfall genannt. Sie wurde Notfallmäßig behandelt und jetzt müssen wir schauen, wie es sich entwickelt. Im Moment schläft Thea total erschöpft. Und das sind wir auch, emotional erschöpft, irgendwie leer und sehr sehr traurig….

 

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17.12.2020

Es tut mir leid dass ich gerade nicht sehr gesprächig bin. Wir kämpfen um Jokers Leben und das beansprucht unsere ganze Aufmerksamkeit. Es zieht viel Kraft.

 

Am Dienstag hat der Bub so gut und mit soviel Appetit gefuttert, hoppste Abends freudestrahlend und wedelnd herum als wir mit dem Futter kamen und gestern dann der Absturz. Joker wollte nichts fressen und erbrach das getrunkene Wasser nach kurzer Zeit schwallartig. Isa machte ihm eine Energie Akkupunkturbehandlung, die ihm auch gut tat aber alles andere blieb unverändert.

Gestern Abend bekamen wir das niederschmetternde Ergebnis der Blutuntersuchung, akutes Nierenversagen.  Soll das für Joker nach einem so elenden Leben und erst seit 5 Tagen bei uns wirklich schon alles gewesen sein? Wir berieten uns mit mehreren Tierärzten und kamen zu dem Schluss, dass wir zumindest versuchen ob das Ruder noch herum zu reissen ist. Seine Venen sind schlecht und nach einer dreiviertel Flasche Infusion war die Braunüle herausgerutscht. Wir infundieren jetzt per Spritze subcutan, also direkt unter die Haut. Es hat Joker gut getan, er ist sogar dabei eingeschlafen und begann zu träumen. Zum ersten Mal streckte er sich und legte er sich ganz entspannt auf die Seite. Das hat nichts mit Entwarnung zu tun, das ist einfach eine kurze, positive Momentaufnahme. Wir werden sehen, wie es Joker Morgen geht, ob er eine Chance hat oder wir ihn ganz, ganz schweren Herzens gehen lassen müssen. Einschläfern geht schnell und ist endgültig aber vorher wollten wir wenigstens diesen Versuch wagen und nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Schickt dem lieben Buben gute Gedanken und Energie, er braucht jede Unterstützung die er bekommen kann und wir auch…

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FuWa

Geschlecht: männlich
Kastriert: ja
Geburt: 2017
Herkunft: Shanghai
In Wörrstadt seit: 16.12.2020
Schulterhöhe/Gewicht: 32 cm / 6 Kg
Rasse: Mischling

Info kommt demnächst…

In Zuhause gefunden 2021 veröffentlicht | Kommentare geschlossen

Pauli

Geschlecht: männlich
Kastriert: ja
Geburt: 2010
Herkunft: Bulgarien
In Wörrstadt seit: 12.12.2020
Schulterhöhe/Gewicht: 45 cm / 13 Kg
Rasse: Mischling

Info kommt demnächst…

In Zuhause gefunden 2020 veröffentlicht | Kommentare geschlossen

Mette

Geschlecht: weiblich
Kastriert: ja
Geburt: 2015
Herkunft: Bulgarien
In Wörrstadt seit: 12.12.2020
Schulterhöhe/Gewicht: 50 cm / 16 Kg
Rasse: Mischling

Info kommt demnächst…

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15.12.2020

Wenn Mutter und Kind sich trennen müssen, ist das immer eine schwierige Situation. Gestern sind Yvi und ihr kleines Mädel Lina gleichzeitig zu ihren neuen Familien gezogen. Beide als Zweithund. Die Mama hat sich letztlich schwerer getan loszulassen. Ist wie im richtigen Leben, oder ?! Klein Lina hilft die kindliche Neugier und ihre erfahrene Gefährtin Amy. Habt ein wunderschönes, spannendes und geliebtes Leben ihr zwei kleinen Mäuse.

Mit der Neugier hat es unser Schisser Opa Shin ja nicht so. Von daher fand er es nicht witzig dass wir heute zum Tierarzt gefahren sind. Shin hat beidseitig ein Lefzenekzem, das sich ziemlich ausgebreitet hat. Und wo wir dann schon mal da waren, gleich noch Krallen schneiden, Blut abnehmen und Ohren sauber machen. Alles Dinge die bei Shin alles andere als Kooperationsbereitschaft hervorrufen und daher besser beim Tierarzt zu händeln sind. Jetzt ist der Bub runderneuert, auch wenn er mich den restlichen Tag recht missmutig beäugt hat. Wat mut, dat mut, sorry Shinni.

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14.12.2020

Wie versprochen, hier die noch fehlenden Drei Neuzugänge.

Die fünfjährige Maja musste es anderthalb Jahre dort an der Kette aushalten und ist wie auch Alex sehr dürre. Maja ist ein liebes, sanftes Mädel, die froh ist in Sicherheit zu sein und endlich reichlich zu futtern und Zuwendung zu bekommen.

Keiner weiß was dem zweijährigen Lupolino zugestoßen ist. Als er gefunden wurde, bestand seine Rute nur noch aus dem Knochengerüst und etwas Fleisch. Da war nichts mehr zu retten, die Rute musste amputiert werden. Nachdem die Wunde einigermaßen verheilt war, kam er an die Kette. So traurig wie auf den Bildern schaut er längst nicht mehr. Er ist ein lebhafter, sehr anhänglicher Bub, der jetzt endlich auch mal Glück haben möchte.

Für den sechsjährigen Joker war es allerhöchste Zeit dort wegzukommen, lange hätte er nicht mehr durchgehalten. Er ist völlig verhungert und nur noch ein Gerippe. Teilweise ist er nackt und ohne Fell. Da Joker völlig ausgetrocknet war, gings schleunigst zum Tierarzt, wo er eine Infusion bekam und Blut abgenommen wurde. Er wurde ausgiebigst gebadet und die ganzen alten Schrunden entfernt. Joker ist ein unglaublich lieber Hund, geduldig lässt er alle  Behandlungen geschehen und wedelt wenn man sich um ihn kümmert und mit ihm spricht. Der alte Dreck ist runter und seine Lebensgeister erwachen zusehends. Inzwischen hat er einen guten Appetit und freut sich wie Bolle über seine fünf Mahlzeiten am Tag. Joker genießt es so sehr nach vier Jahren an der Kette auf einem kuscheligen Hundebett unter der Wärmelampe zu liegen. Sein Name hatte all die Jahre keinen Sinn aber jetzt hat er seinen Joker richtig einsetzen können. Wir sind sicher, dass aus ihm ein wunderhübscher Bub wird, von seiner Seele her ist er es schon.

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13.12.2020

Dieses Wochenende war zwar vollgepackt mit Terminen, von denen einer weder abgesagt noch wahrgenommen wurde, was sehr ärgerlich ist, aber es kann ja auch nicht immer gut laufen und in einem geeigneten Zuhause für einen unserer Schützlinge münden. Manchmal sind halt die Vorstellungen der Interessenten mit den unseren nicht kompatibel. Das Wohl und eine glückliche Zukunft der Hunde stehen immer an erster Stelle und nicht persönliche Befindlichkeiten.

Die Chance in eine glückliche Zukunft durchstarten zu können, haben auch die sieben Neuankömmlinge von gestern. Der Kälte und dem Hunger an der Kette entflohen, sortieren sie sich jetzt erstmal. Einige sind sehr, sehr mager, einer fast verhungert. Heute wäre gutes Fotografierwetter gewesen aber leider war dazu keine Zeit, deshalb erfolgt die Vorstellung erstmal wieder mit Bildern aus dem bulgarischen Tierheim. 

10 unendlich lange Jahre hat der mittelgroße Mischling Pauli dort zugebracht. Er hatte die Ohrmarke Nr. 675, inzwischen sind sie dort bei 7800 angelangt…. Die Eintönigkeit und Langeweile dieser vielen Jahre hat ihn abgeschaltet und alles an ihm lief nur noch auf Sparflamme. Doch wie sich schon nach der kurzen Zeit hier zeigt ist noch reichlich Leben in dem fitten Senior. Seine Neugierde erwacht und er beobachtet ganz genau was um ihn herum passiert. Nach 10 Jahren der Missachtung und Vernachlässigung ist er verständlicherweise noch zurückhaltend und vorsichtig mit Menschen, aber er lässt sich berühren und ist aufmerksam dabei.

Der fünfjährige Schäferhundrüde Alex ist einer von den sehr dünnen Hunden. Auf dem Bildern sieht es gar nicht so aus, aber drei Jahre an der Kette zehren, ganz besonders wenn man so ein bewegungsfreudiger Hund ist wie Alex. Er ist noch recht aufgeregt und hibbelig, ist völlig verhungert nach menschlicher Zuwendung und Gesellschaft und natürlich nach Futter.

Die vierjährige Mascha, eine nordische Schönheit, lebte offensichtlich in einem Bereich des Tierheims wo der zuständige Mitarbeiter seine Aufgabe die Hunde zu füttern ernster genommen hat. Jedenfalls ist das selbstbewusste, freundliche Mädel gut genährt und geht auch ganz gesittet an ihren Napf. Zweieinhalb Jahre hat sie dort ausgehalten und hat sich dank einer stabilen Psyche leichter getan, diese Zeit durchzustehen.

Auch die vierjährige Lara ist gut genährt, ausgesprochen fröhlich und lebhaft. Die anderthalb Jahre hat sie offensichtlich auf einer Arschbacke abgesessen, denn ihrem aufgeschlossenen Naturell haben sie keinen Schaden zugefügt. Sie ist ein sehr pfiffiges Mädel und hat schon den Spitznamen „Plietsch“ ergattert 😉

Morgen gehts weiter mit der Vorstellung. Für euch alle, einen guten Wochenanfang.

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