03.02.2015

Ich denke jeder Tierbesitzer ist froh, wenn sein Tier ihm am Ende seiner Tage die Entscheidung abnimmt und sanft entschläft. Die Vierbeiner die uns bisher diesen Gefallen taten waren alle samt sehr betagt. Dass allerdings die Zeit für unseren erst 11 jährigen Sumo gekommen war auf die andere Seite zu wechseln, das hätten wir nie gedacht, denn er war gesundheitlich fit. So sah es zumindest aus.

SumoBett

Vor fünf Tagen begann Sumo mit großer Deutlichkeit sich von der Welt zu verabschieden. Verweigerte das Futter, sonderte sich komplett von der Gruppe ab, wollte nicht mehr ins Haus und sein Blick war schon nicht mehr von dieser Welt. Es war kein Schmerz, keine Angst, es war eine große Stille und es schien als wäre nur noch sein Körper hier bei uns. Selbst sein ewiger Kontrahent Nauti merkte das und bellte oder knotterte ihn die letzten Tage nicht mehr an. Heute Nacht schlief Sumo ganz ruhig und entspannt in seinem großen Hundekorb ein. Die Zeichen waren so klar und wir haben sie respektiert, denn wenn ein Lebewesen von alleine einschläft, dann kann es nur der richtige Zeitpunkt sein.

Sumo hatte keinen schönen Start ins Leben, denn ganz jung wurde er mit seinen drei Brüdern ausgesetzt.Unsere Schäferhündin Sereia ersetzte den Kleinen damals die Mutter.  Allein Sumo kam aus der Vermittlung zurück, da er nicht so groß wurde wie erhofft. Eine zweite Vermittlung nachdem sich Sumo nach einer Weile gefangen hatte, scheiterte nach einigen Wochen, da sich der junge Rüde erdreistete den Vermieter anzuspringen. Fortan galt er als gefährlicher Hund und im Dorf ging übelstes Sozialmobbing los. Sumos Menschen versuchten zwar eine ganze Weile dem Stand zu halten, aber es funktionierte nicht und Sumo war komplett verstört als er zurück kam, verbellte jeden fremden Menschen und war zu einem völligen Eigenbrödler geworden.  Fortan hielt er sich im Hintergrund, mied lange fremde Menschen und konnte Stress kaum kompensieren. Nur wem er vertraute, der lernte den verschmusten, anhänglichen Sumo kennen. Aber eigentlich war er sein ganzes Leben ein Schattenhund.

Nun ist er mit dem Schattenreich verschmolzen, wer weiß, ob er sich da nicht wohler und mehr Zuhause fühlt als vorher auf der Erde.  Leb wohl lieber Sumo, 10 Jahre hast du mit uns gelebt und sehr vieles hast du als Stress empfunden. Nun ist alle Last von dir abgefallen, das war schon die letzten Tage zu spüren.  Wir gönnen dir die Ruhe auch wenn wir und besonders deine Freundin Luzy dich vermissen werden.

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