Monatsarchiv: September 2015

Tierschutz hat viele Facetten, das zeigte sich vor einigen Wochen bei einem kleinen Fundhundmädchen, das uns von der Polizei gebracht wurde. Die Maus hatte ein völlig verkrüppeltes, leblos herunter hängendes Beinchen und schleppte sich nur mühsam vorwärts. In Höhe der Hüfte hatte sie einen externen Fixateur, der dem schon dicht nachgewachsenen Fell nach zu schließen, schon sehr lange, viel zu lange dort saß.

   
Die Hündin war gechipt und registriert, aber die Telefonnummern stimmten nicht mehr. Da die Besitzerin ihren entlaufenen Hund bei der Polizei meldete, fand sie letztlich zu uns. Wir waren über den Zustand der Hündin völlig entsetzt und wollten der Frau den Hund nicht heraus geben. In einem intensiven Gespräch ließ sich der Sachverhalt klären. Die Kleine war durch eine Klinik mehrere Male nicht abgesprochenen OPs unterzogen worden. Zuletzt vor über einem Jahr wurde der Fixateur gesetzt, da sie so dünne und schwache Knochen habe. Von einer Entfernung des Fixateurs war nie gesprochen worden! Die Hundefriseurin traute sich nicht in der Nähe des Fixateurs etwas zu machen, daher der ungepflegte Zustand des Fells.

Wir vereinbarten mit der Besitzerin, dass sie am nächsten Tag die Kleine umgehend einem Tierarzt vorstellen und uns über die Behandlung auf dem Laufenden halten sollte. Unserer Meinung nach musste der Fixateur dringend entfernt und das Beinchen amputiert werden. Die Besitzerin war uns für die ausführliche Aufklärung mehr als dankbar und befolgte unseren Rat. Der Tierarzt sah es ganz genauso und amputierte zwei Tage später das Beinchen. Heute besuchte sie uns mit einem fröhlichen, wieder lebensfrohen Dreibeinchen, das nun endlich wieder ohne Schmerzen laufen kann.

Letztlich hatte die Kleine Glück dass sie als Fundhund bei uns landete. Wer weiß wie lange sie sich sonst noch mit den Schmerzen durch den Fixateur hätte herumquälen müssen. Die Schlamperei und fehlende Aufklärung der Klinik ist ohne Worte, aber verdient hat sie satt an den ganzen OPs….

 Morgen ist Endspurt in Sachen Flohmarkt Marathon. Wir sind mit unserem Stand auf dem Flohmarkt der Nieder-Saulheimer-Kerb vertreten. Schaut doch mal vorbei.

Dank Steffi und ihrer Freundin Christiane funktioniert unser PC wieder. Das haben die beiden Mädels super hinbekommen und konnten zum Glück alle Dateien retten. Und so konnten wir nun endlich die Bilder der neuen Nasen Olli, Nepo, Xsana und Enca einstellen. Text kommt noch.

Was uns ein wenig Sorgen bereitet ist allerdings das Verhalten von Mora. Sie ist ja eh ein sehr hibbeliger Hund und so beginnt sie sich schon deutlich mit dem Mutterjob zu langweilen. Sie säugt die Kleinen zum Glück zwar nach wie vor und alle wiegen derzeit um die 700 g aber sie hat nicht viel Lust sich wirklich intensiv um die Kleinen zu kümmern, würde viel lieber spazieren gehen und spielen. Zumindest spazieren gehen ist nicht möglich, denn je mehr Ablenkung umso schneller verliert sie das Interesse an ihren Welpen. Und so werden wir jetzt engmaschig Welpendienste einteilen, denn Nähe und Körperkontakt sind so immens wichtig für die Zwerge. Ist halt auch nicht einfach für eine junge Mutter, die so agil ist und schon immer Hummeln im Hintern hatte. Aber wir werden das auffangen, denn die Kleinen sollen den best möglichen Start ins Leben haben.

Gestern hatten wir den zweiten Teil unseres Flohmarktmarathons, dieses Mal in Wörrstadt. Gutes Wetter, nette Kunden und ein feiner Zuverdienst für die Tierheimkasse. Lieben Dank an Claudi, Christine R. und Simone die mich dieses Mal tatkräftig unterstützt haben. Nächsten Sonntag machen wir uns noch mal auf nach Nieder-Saulheim und hoffen auch dort auf viele, nette Käufer.

Ansonsten ists recht ruhig hier im Moment, was aber angesichts der Geschehnisse vom Wochenende auch ganz gut ist. Aber eines möchte ich doch nicht vergessen zu erwähnen:

Am 1.9. hat unser neuer Azubi Chris seine Tierpflegerausbildung bei uns begonnen. Er hat die letzten Monate schon ein Praktikum bei uns absolviert und konnte sich so klar werden, ob es das Richtige ist was er sich da vorgenommen hat. Chris ist eine super Verstärkung für unser Team und die Hunde lieben ihn. Morgen ist Einschulung in der Berufsschule, dann wirds ernst. Chris zusammen packen wir das!

Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt, Geburt und Tod, Anfang und Ende.

Krasser hätten die Gegensätze zwischen dem gestrigen und dem heutigen Tag nicht sein können. Gestern werden sechs Zwerge geboren und heute sind zwei unserer Familienmitglieder, Mitbewohner und Freunde über die Regenbogenbrücke gegangen. Das ist emotional wie eine Achterbahnfahrt.

Der Tod ist uns nicht unbekannt, haben wir doch schon 43 Hunde bis zu ihrem Tode begleitet. Aber zwei unserer guten Freunde an einem Tag zu verlieren, das ist auch für uns nur sehr schwer zu verkraften.

Opa Coppis Lebenskraft war aufgebraucht. Der Krebs zehrte ihn unerbittlich aus und so schlief er heute mit dreizehneinhalb Jahren ein. Wir hatten drei gute und schöne gemeinsame Jahre. Drei Jahre die Coppi hoffentlich all sein Elend das er vorher über 8 lange Jahre in einem italienischen Cainle erleben musste vergessen liessen. Er war ein ganz wunderbarer alter Hund, immer fröhlich und freundlich, zufrieden und mit jedem gut Freund. Lieber Coppi wir sind so froh, dass wir dir noch drei Jahre ein unbeschwertes, sorgenfreies und behütetes Leben schenken konnten. Komm gut rüber. Wir vermissen dich!

Damit nicht genug, starb heute auch noch Wasima an einem Herzstillstand. Sie hatte ja schon lange eine Herzmuskelschwäche und ein extrem vergrößertes Herz, das nun seinen Dienst versagte. Auch du hattest ein hartes, liebloses Leben vorher, kamst krank, mager und geschwächt vor zwei Jahren zu uns. Länger sollte deine Zeit hier nicht währen. Dickes, warst ein gutes Kind, wenn auch nicht immer ganz einfach. Pass auf Coppi auf und gib ihm Geleitschutz. In Gedanken und im Herzen sind wir bei euch und all denen die wir ein Stück des Weges begleiten durften.

(Da unser Computer ja kaputt ist habe ich leider keinen Zugriff auf unsere Bilder. Wenn ihr Wasima noch mal anschauen wollt, schaut auf der Patenschaftsseite)

Heutzutage bevorzugen ja viele Hundebesitzer bei den Rüden eine sogenannte chemische Kastration, d.h. dem Rüden wird ein Hormonchip implantiert der ihn für sechs Monate zeugungsunfähig machen soll. Soweit zur Theorie.

Als unsere Mora während ihres Aufenthaltes in Dillenburg heiß wurde, war sie mit unserem Secco zusammen. Wir wähnten uns alle auf der sicheren Seite, da Secco bereits im Mai, 7 Wochen! vorher in Spanien ein Kastrationschip gesetzt worden war. Als Mora vor zweieinhalb Wochen zu uns zurück kam fiel mir sofort ihre veränderte Körperform auf, auch wenn alle anderen nichts sahen. Eine umgehend gemachte Ultraschalluntersuchung zeigte drei Welpen….

Und heute erblickten zwischen 13.00 und 15.30 sechs kleine Trochis (TrotzChip) das Licht der Welt. Mora hat es ganz wunderbar gemacht, die Zwerge schön aus der Fruchtblase befreit, sauber geleckt und abgenabelt. Da wir dieses Wunder im Laufe der vielen Jahre ja schon einige Male miterlebt haben , durfte heute Steffi dabei sein. Es ist ein wirklich schönes Erlebnis, was auch im Tierheim nicht oft vorkommt. Tja, jetzt sind sie da die kleinen Wichte, propper und wohlgeraten, lauthals am quietschen und fleissig bei der Mama am trinken, die zum Glück reichlich Milch hat. Morgen werden wir mal schauen wieviele Buben und Mädchen es sind und wieviel sie wiegen, damit wir regelmäßig kontrollieren können, ob sich auch alle gut entwickeln und zunehmen.

Steffi hat fleissig Bilder gemacht, damit ihr auch teilhaben könnt:

Ich finde es immer wieder unglaublich, wie sich die Hunde optisch verändern, wenn sie ein neues Zuhause haben und angekommen sind. Wie sich ihre Ausstrahlung und der Blick verändert. Schaut mal unsere Ronda an, ich finde sie ist viel hübscher geworden. Glücklich und zufrieden sein macht schön, ist bei uns Menschen ja auch nicht anders.

Ronda tut ihrem Kumpel Berry so gut und gibt ihm so viel Sicherheit, dass er sich inzwischen bei starkem Wind nicht mehr im Keller versteckt, sondern einfach in Rondas Nähe bleibt. Es ist einfach toll, wenn es sich so zusammen fügt.

Währenddessen hat das ehemalige Wörrstädter Hundemädchen Bina ihren Seehundschein in der Hundephysiotherapiepraxis von Susanne Frase gemacht. Anfangs noch schüchtern, wurde Bina nach und nach immer sicherer, auch wenn so ein eigentlich puscheliger Hund nass doch ziemlich bedröppelt aussieht.