20.04.2014

Also ein entspannter Ostersonntag sieht definitiv anders aus, als das was wir heute hier erlebt haben. Erstmal war alles ganz normal. Steffi, Meike und ich machten die Arbeit im Hundeheim während Christian Kies und Zement zur Baustelle schaffte. Um 12.00 war dann ein Interessententermin für Savannah.

Plötzlich ist überall Chaos und alle Hunde sind unheimlich laut. Kein Wunder, wie wir kurz darauf heraus fanden. Jemand hatte das Tor vom Küchenhof nicht richtig bei gemacht und so schauten sich 7 der 8 Nasen der Küchentruppe mal das Gelände mit seinen Bewohnern an. Einzig Kitty traute sich nicht und stand unschlüssig im geöffneten Tor. Da die meisten Hunde der Küchentruppe Angstschisser sind war es gar nicht so einfach sie in ihrer Aufregung wieder in Richtung Hof zu lotsen. Waigel war inzwischen auf dem Mittelstück an der Baustelle angelangt. Artus, Banya und Woody schienen ihm nach kurzem Vorbeischauen nicht lohnenswert sie näher kennen zu lernen. Kein Wunder bei dem Spektakel das die drei veranstalteten. Nur einfangen lassen wollte er sich auch nicht. Nach einer gefühlten Ewigkeit gelang es uns auch ihn in den angrenzenden Küchenhof zu bugsieren. Rosi konnte Christian gerade noch auf dem Parkplatz abfangen und lockte sie auf die Begegnungswiese wo sie dann Savannah kennen lernte und wenigstens so in Sicherheit war.

Irgendwann waren alle wieder da, nur eine nicht. Ausgerechnet Bambi, der scheuesten von allen war es gelungen ganz vom Gelände über die Strasse ins Feld zu rennen. Nach einer Weile stellte sie zum Glück fest, dass jagen ohne die vertraute Gesellschaft der Kumpels blöd ist und kam zurück gelaufen. Christian stand gerade auf dem Parkplatz. Ihm schloss sie sich gleich an und lief dann mit ihm zum Küchenhof. Puhh, da waren wir mehr als froh, das war wirklich heikel. Der Versuch sie im Feld einzufangen wäre aussichtslos gewesen.

Gar nicht glimpflich lief leider die Begegnung von Wasima und Marlon ab. Wasima hatte keine Lust sich von Marlon anmachen zu lassen. Sie schnappte ihn am Hals und zog ihn durchs Gitter. Eine gut 25 cm lange, klaffende Wunde vom Kinn bis ans Ende des vorderen Halses war das Ergebnis. Also die riesen Wunde mit Kompressen und einer breiten Binde zugewickelt, ab ins Auto und mit Marlon in die Tierklinik nach Bretzenheim. Dort war ebenfalls der Teufel los. Von Bandscheibenvorfall bis zu einem Hund der einen Rouladenspieß verschluckt hatte war alles dabei. Also warten. Marlon verhielt sich mehr als vorbildlich, freute sich über jeden Hund und war die Freundlichkeit in Person. Das kann ich nur seinem Schock zu schreiben… Als das Blut begann durch Marlons Verband zu sickern, schaute irgendwann wenigstens mal der Arzt drauf. Als ich nach 15.00 dort weg fuhr, lag zumindest schon der Venenkatheder und es sah so aus als würde er dann gleich in den OP kommen.

Zurück im Hundeheim brachten wir in der Zwischenzeit Marlons und Dunas Hundehaus auf Vordermann, räumten das ganze Stroh aus den Hütten, säuberten und desinfizierten alles gründlich und machten schöne frische Betten mit vielen Decken.

Als ich um 19.00 anrief um zu fragen wann ich Marlon abholen könnte, erfuhr ich, dass er immer noch nicht operiert worden war. Eben um 22.30 erhielt ich einen Anruf aus der Tierklinik, dass alles gut gelaufen ist und ich Marlon Morgen Mittag abholen kann. Ich kann nicht verstehen, dass eine Klinik für solche Fälle nicht wenigstens ein zweites Team in Bereitschaft hat, dass unterstützen kann wenn so viele Notfälle rein kommen, dass ein Hund mit einer riesen Wunde sieben Stunden später erst medizinisch versorgt werden kann. Dafür zahlt man dann das doppelte weil Feiertag. Marlons Übernachtung in der Klinik werde ich bestimmt nicht bezahlen, die brauchen sie gar nicht auf die Rechnung zu setzen. Kurz und gut zum betonieren kamen wir heute nicht und Morgen wird hoffentlich ein ruhigerer Tag……

Dieser Beitrag wurde in Tagebuch veröffentlicht
. Sie können ein Lesezeichen auf den Permalink. setzen, Die Kommentare sind geschlossen, aber Sie können einen Trackback hinterlassen: Trackback-URL.