Monatsarchiv: April 2021

Nachdem Nastya direkt heute Morgen wieder beim Tierarzt war, nochmals infundiert wurde und Medikamente über den Tropf bekam, geht es ihr inzwischen noch nicht richtig gut aber besser. Sie hat eine Paste bekommen die den ganzen Magen und den Darm auskleidet und schützt. Man merkt ihr an, dass sie noch recht geschwächt ist. Heute Abend haben wir angefangen sie mit spezieller Kost wieder anzufüttern.

Unsere Vermutung, dass Nastya sich einen Kreuzbandriss zugezogen hat, hat sich leider bestätigt. Am 06. Mai wird sie operiert werden. Für die Wochen der Renkonvaleszenz bräuchten wir eine Pflegestelle, noch besser idealerweise natürlich ein Zuhause für das nette Mädel.

Nastya ist der unserer Hunde der am allerdringensten ein Zuhause bräuchte. Sie ist ein ernster Hund, den immer eine Aura der Traurigkeit umgibt. Wir wissen leider nicht was ihr wiederfahren ist. Was immer es war, es hat Nastya zutiefst verunsichert und hat tiefe Narben auf ihrer Seele hinterlassen. Nastya ist selten mal richtig entspannt. Sie möchte Nähe aber wenn man sie berührt, wird sie steif und ist angespannt, als warte sie auf Schmerz. Nimmt man die Hand weg entspannt sie sich und rückt nach, aber bei der nächsten Berührung passiert wieder das gleiche. Nastya ist eine empfindsame Seele, die dringend verständige Menschen an ihrer Seite bräuchte. Menschen die sie nicht mit Erwartungen, Vorgaben und zuviel Nähe überschütten. Nastya braucht ein ruhiges Umfeld mit einem geregelten, überschaubaren Ablauf, einen echten Rückzugsort und Menschen die ihr Sicherheit geben können. Wenn sie sich auf einen Menschen eingelassen hat, merkt man wieviel Potential sie hat und was für ein wunderbarer, liebenswerter Hund hinter der Maske der Besorgnis und Verletzlichkeit steckt. Das Tierheim ist kein Ort für so einen Hund, sie braucht soviel mehr damit ihre Seele wieder gesunden zu kann. Wo bist du Nadel im Heuhaufen…???

Wann ist die beste Zeit um ein Fundtier abzugeben? Ihr ahnt es, während der Fütterzeit. Zwei Frauen hatten in einem Feld bei Schornsheim diesen Zwerg gefunden, der sich als Fuchswelpe entpuppte. Er hat noch nicht lange die Augen auf, war ziemlich ausgehungert und wimmelte vor Flöhen. Nach dem ersten Fläschchen kamen sofort die Lebensgeister zurück. Das kleine Mädel muss alle 3 Stunden gefüttert werden und so werden wir beiden die Nacht miteinander verbringen. Wir hoffen das Welpenmädchen Morgen in einer Wildtierstation unterzubekommen. Lebenswillen hat die Kleine und das ist schon mal wichtig.

Heute gings mal wieder Notfallmäßig zum Tierarzt. Nastya hatte gestern Abend recht unlustig nur einen Teil gefuttert. Zunächst mal nichts besorgniserregendes. Heute Vormittag dann heftiger Brechdurchfall mit viel Schleim und Galle, in den sich dann Blut beimengte. Nastya trocknete rasch aus also nix wie ab zum  Tierarzt. Das arme Mädel hat es richtig gebeutelt, akute Gastritis und akute Bauchspeicheldrüsenentzündung. Nastaya stand ziemlich neben sich und war so schlapp, dass sie alles ohne murren mit sich geschehen lies. Den ganzen Nachmittag hing sie beim Tierarzt am Tropf und sollte auch über den Abend und die Nacht weiter infundiert werden.

Sie sollte und musste daher unter permanenter Aufsicht sein. Unsere Mitarbeiterin Marisa war so lieb und bot sich an Nastya mit nach Hause zu nehmen. Ihre beiden Jungs Jacky und Dobby bleiben dafür über Nacht bei uns. Alle haben sich gut eingerichtet und so hoffen wir, dass es Nastya Morgen besser geht. Morgens geht es dann direkt wieder zum Tierarzt.

Im Gegensatz zur armen Nastya ist Lino rundum glücklich und wie man sieht seeehr entspannt 🙂

Das war heute nicht Jederhunds und Jedermanns Wetter. Arschkalt und irgendwie eklig. Tilda schaute heute Früh ziemlich fassungslos nachdem sie sich aus dem warmen Hundehaus nach draußen gewagt hatte, streckte sich und befand sofort dass sie es mit dem pullern noch nicht so eilig hat und verschwand flugs wieder nach drinnen unter die Wärmelampe. Wir hätten heute gerne mit ihr getauscht…

Nach dem füttern machte ich mich im dichten Schneetreiben mit Lino auf den Weg ins neue Zuhause in den Pfälzer Wald. Nach den vielen sehr ernüchternden Terminen der letzten zwei Wochen war das Heute ein echtes Highlight, denn ich wusste wo es hinging. Zu super lieben Menschen bei denen unser Hamir vor ein paar Wochen schon sein Zuhause gefunden hat. Wir wollten Lino sowieso nur zu einem Hundekumpel vermitteln und nun hat er davon sogar gleich zwei plus Katzentier und zwei Pferde.

Lino ist ein toller junger Bub, eher bedächtig und überlegt, kein Hippel und kein Hitzkopf und so war das Kennenlernen der Drei unspektakulär, einfach freundlich und höflich und sehr gesittet. Neugierig aber in aller Ruhe hat Lino alles erkundet. Es war rasch zu sehen, dass er sich an Hamir orientiert und mit ihm hat er den besten Lehrmeister und das beste Vorbild das man sich als junger Hund nur wünschen kann. Einen souveränen, gelassenen und liebevollen Freund. Die temperamentvolle Dackelmixdame Szirom hatte für ihre Verhältnisse wirklich nur sehr wenig an dem Neuzugang zu bemängeln und zeigte sich auch recht entspannt.

So unglaublich viele Leute hatten sich für Lino interessiert aber das hat uns alles nicht gefallen. Es hat sich gelohnt zu warten, denn nun hat er sein Traumzuhause wie er es besser nicht hätte treffen können. Glückliche Hunde, glückliche Menschen, uns natürlich eingeschlossen :-)))

Ostern, ein christliches Fest im Zeichen der Auferstehung. Auferstehung, das passt auch sehr gut zu unseren gestrigen Neuankömmlingen aus dem bulgarischen Tierheim. Nach teilweise vielen, langen und harten Jahren an der Kette oder im Zwinger ist es auch für jeden einzelnen von ihnen eine Art Auferstehung die sie jetzt erleben. Der Beginn eines neuen Lebens.

Drei ihrer vier Lebensjahre verbrachte Ylvie dort in einem Zwinger. Drei Jahre in denen sie einmal am Tag kurz einen Pfleger gesehen hat, keine Zuwendung, keine Spaziergänge, einfach nix.

Ylvie ist ein nettes, sanftes, bescheidenes Mädel, die gerne Nähe sucht und in dem einen Tag seit sie bei uns ist, schon mehr Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten bekommen hat, als dort in 3 Jahren. Ihr gefällts 😉

Die sechsjährige Holly ist einfach ein Schatz. Sie ruht in sich mit ihrer heiteren Gelassenheit und ihrem kleinen, verschmitzen Lächeln. Das konnten ihr auch fünf Jahre schlechtes Leben in dem bulgarischen Tierheim nicht nehmen.

Die hübsche Claire hat die sieben Jahre an der Kette nicht so gut weggesteckt, wer kann es ihr verdenken. Auch Hund ist ein Gewohnheitstier und die Reise und die komplette Veränderung von allem was sie bisher kannte, haben sie gründlich von den Pfoten geholt. Claire ist im Moment noch vor uns auf der Flucht und ziemlich panisch. Morgen wird sie in ein kleines Gehege umziehen, damit wir besser Kontakt zu ihr aufnehmen können und sie wieder zu sich kommen kann.

Die dreijährige Suri ist ein freundliches aber eher unaufdringliches Mädel. Sie scheint in ihrem Leben noch nicht viel Aufmerksamkeit abbekommen zu haben und erwartet erstmal nicht viel, aber das wird sich schnell ändern. Jetzt muss Suri erstmal wieder regelmäßig satt werden und zunehmen, denn unter ihrem dicken Fell ist sie ganz schön knochig.

Die siebenjährige Frau Schwarz war zwar nur einige Monate im Tierheim, aber wahrscheinlich hat sie lediglich die eine Kette gegen eine andere eingetauscht. Frau Schwarz findet Menschen einfach toll und sucht viel Nähe. Sie ist ein freundliches, eher gemütliches Mädel, die jetzt auf einen glücklichen Neustart hofft.

Den besten Einstand hatte die zierliche, dreijährige Libra. Aussteigen, Geschäft erledigen und dann direkt mal eine halbe Stunde non Stop in der Sonne mit unserem Helfer Christof kuscheln. Die Süße hat den Blick fürs Wesentliche 😉

Die letzten fruchtlosen Termine sind bewältigt und so steht auch für uns vielleicht mal ein etwas ruhigeres Ostern bevor. Arbeit ist natürlich trotzdem reichlich vorhanden, aber wenigstens mal keine Termine.

Habt ihr alle schon die Ostereier versteckelt? Wir haben auch was versteckelt, aber natürlich einen Hund.

Die Eltern von unserer Nouri haben uns diesen schönen Schnappschuss geschickt 🙂

Wir wünschen euch allen schöne Ostertage. Lasst euch nicht stressen, sondern genießt mit euren Lieben, eurer Zwei- wie Vierbeinigen Familie die Natur. Das wünscht euch in Vertretung für das ganze Wörrstädter Team vom Hundeheim die ehemalige Wörrstädterin Kenia mit ihrem Osterhasi ( oder wars Nikolausi, Gerhard Polt, ihr wisst schon… 😉

Es ist immer wichtig, dass wir unsere Hunde einschätzen können. Ganz besonders bei den jungen Hunden, die noch so formbar und in der Entwicklung sind, um ihnen das richtige Zuhause suchen zu können, um zu wissen was sie für Menschen brauchen, damit es dann hoffentlich das für-immer-Zuhause wird.

Unsere Youngster Amy, Cleo, Dottie und Xabi hatten heute das erste Mal Hundeschule. Durch die Übungen und den Umgang mit vielen unbekannten Dingen lernt man sehr viel über die Lütten, wie mutig und neugierig sie sind, wo sie zögern und Berührungsängste haben. Für euch ein paar Impressionen von den Schätzen, die sich allesamt erstaunlich mutig und unerschrocken gezeigt haben, Cleo hatte ein paar Startschwierigkeiten, hat aber geschaut was die anderen so treiben und hat sich dann auch getraut.