Mit unserem Tagebuch möchten wir euch einen kleinen Einblick in den ganz normalen Wahnsinn des Tierheimalltags, unsere Arbeit und Erlebnisse geben. Ihr könnt Freude und Trauer mit uns teilen und seid so einfach ein bisschen mittendrin und bei uns und den Hunden.

16.12.2024

So jetzt haben wir endlich einen neuen Computer. Da wir die ganzen Jahre mit Windows 7 gearbeitet haben ist die Umstellung auf Windows 11 nicht so ganz einfach, aber irgendwie werden wir uns da schon durchwurschteln mit der Zeit.

Unser Waffelstand am Samstag auf dem Weihnachtsfest des Weingutes Köster in Saulheim lief leider nicht so erfolgreich wie letztes Jahr. Aber um diese Jahreszeit jagt eine Veranstaltung die andere und da gleichzeitig zwei weitere Veranstaltungen in Saulheim stattfanden war die Konkurrenz groß und das gewohnt zahlreiche Publikum hat sich dieses Jahr eben anders verteilt.

Aber irgendwie haben ja viele Dinge die nicht so klappen dann doch noch was Gutes. In diesem Fall kam der übrig gebliebene Waffelteig unserern HelferInnen zu Gute, die sich über die leckeren Waffeln freuten.

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13.12.2024

Schon wieder sitze ich hier wie Montag vor einer Woche und weiß nicht wie ich anfangen soll. So langsam geht es an die Substanz…

Lulus Blasenentzündung wurde einfach nicht besser, zudem wollte sie seit gestern nicht mehr fressen und sie hatte heute Morgen 40 Fieber. Also ab in die Klinik. Tja und dann kam mal wieder der Moment wo die Tierärztin mit Lulu vom Ultraschall und röntgen zurück kommt und sagt „es sieht nicht gut aus“….

Es sieht nicht gut aus war leicht untertrieben. Lulu war völlig verkrebst, Blase, Leber, Milz und wer weiß was noch. Die Blase war zum platzen gefüllt und verursachte Lulu große Schmerzen, zu retten war leider nichts mehr und so „durfte“ ich mal wieder entscheiden das alte Mädel gehen zu lassen. Puhh, ich fühl mich wie ein ausgewrungener Putzlappen.

Lulu war 13 Jahre alt und seit 17 Monaten bei uns. Die Großzeit ihres vorherigen Lebens hat sie in dem fürchterlichen bulgarischen Tierheim zugebracht. Lulu war scheu und ängstlich, unglaublich bescheiden, darauf bedacht am liebsten unsichtbar zu sein und hat sich oft versteckt. Gerade die letzten Wochen hat sie vermehrt unsere Gesellschaft gesucht und wurde zugänglicher. Aber heute hat das Karma mal wieder die Bremsen reingehauen. Machs gut sanfte Maus, wenigstens ein paar gute Erinnerungen hast du zum mit rüber nehmen und das ist das Wichtigste.

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12.12.2024

Wir haben da noch drei Schätze, die euch auch Hallo sagen wollen:

Der siebeneinhalbjährige Maxi wurde irgendwann von seinen Leuten im bulgarischen Kettentierheim abgegeben, man hatte keinen Bock mehr auf ihn. Maxis kleine Welt lag in Trümmern und nach dem Transport hierher brauchte er drei Tage um aus seiner Schockstarre zu erwachen. Er war ziemlich missmutig und wollte erstmal einfach nur seine Ruhe zumindest vor Menschen, andere Hunde findet er prima. Das ist ok, jeder verarbeitet solche großen Veränderungen anders. Inzwischen ist Maxi aufgetaut, lässt sich das Bäuchlein kraulen aber findet es ziemlich doof, dass er direkt in die Weight Watchers Gruppe kam. Aber wat mut dat mut….

Im Gegensatz zu Maxi war die einjährige JiJi direkt nach dem Aussteigen froh, über die Wendung die ihr Leben genommen hat. Endlich wieder rennen und sich bewegen können, mit anderen Hunden spielen, einfach das woran vor allem als junger Hund das Herz hängt. Sie ist ein liebes Mädel und wir freuen uns dass sie bei uns ist.

Und last but not least ist da noch die einjährige Grace, die auch nichts lieber wollte als von der blöden Kette wegzukommen und endlich wieder Freude und Spaß in ihrem Leben zu haben. Grace nimmt das Leben wie es kommt und lässt sich nicht unter kriegen, das erleichtert ihr vieles.
 

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11.12.2024

So, jetzt wirds aber Zeit, dass ihr die anderen Neuzugänge vom Wochenende kennenlernt. Sie haben Schlimmes hinter sich und sind trotzdem noch lieb und zugänglich. Ich kann sie immer nur wieder bewundern, bei mir gäbs da kein Pardon mehr für die Menschen…

Nachdem man ihre Schwester ermordet hatte, wollte man auch der knapp zweijährigen Goodie ans Leben. Man übergoß sie mit kochendem Wasser und kippte zu allem Übel noch Säure hinterher. Kein Wunder, dass das nette Mädel so traurig schaut. Zum Glück hat sie das Vertrauen in uns Menschen nicht völlig verloren, so dass sie hier in den paar Tagen schon schön aufgetaut ist, mit ihren Kumpels spielt und jeden Tag mehr ins Leben zurück findet.

Den siebenjährigen Leo wollte man in einem Fluss entsorgen. Über eine 10 Meter hohe Betonwand wurde er ins Wasser geworfen, alleine hätte er keine Chance gehabt seinem Schicksal zu entkommen. Zum Glück konnte er sich auf ein paar Holzstämme retten, hätte er die ganze Zeit paddeln müssen hätte er nicht durchgehalten bis man ihn endlich in einer aufwändigen Aktion aus dem Wasser holte. Rio ist einfach ein total liebenswerter Bub, freundlich, verträglich und aufgeschlossen.

Die zweijährige Aska ist nur Haut und Knochen und musste dringend von der Kette weg. Sie hätte es schwer gehabt unter diesen Umständen den Winter zu überstehen. Aska ist voller Lebensfreude, verspielt und anhänglich und wird jetzt erst mal aufgepäppelt.

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10.12.2024

Einige unserer HelferInnen reissen sich noch mal tüchtig die Beine raus um uns zu einem finanziellen Zubrot zu verhelfen. Letztes Wochenende hatten wir einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt in Rüssingen.

Dieses Wochenende am Adventssamstag gibts unsere leckeren Waffeln und einiges an leckeren Hundekausachen auf dem Weihnachtsabend vom Kösterhof.

Und auch am vierten Adventswochenende sind wir aktiv, nämlich auf dem Hof Selztalblick, Außerhalb 0, 55270 Schwabenheim an der Selz mit unserer Kartoffelpufferbraterei. Dort wird neben zu erstehenden Weihnachtsbäumen so einiges geboten. Also schaut gerne mal vorbei.

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08.12.2024

Winter, die härteste Zeit für all die unzähligen Hunde die in irgendwelchen Sheltern/Tierheimen irgendwo auf der Welt sitzen. Gestern kamen wieder einige Notnasen aus dem bulgarischen Kettentierheim bei uns an. Es geht los mit Zwergenalarm 😉

Selbst die zarte zweieinhalb jährige Peany musste an der Kette ausharren, so ein Scheiß, 5 Kilo Hund, 1 Kg Kette. Das kleine Ding musste dringend raus denn die Zwerge haben der Kälte so gar nichts entegegenzusetzen. Jetzt liegt sie vielleicht zum ersten Mal in einem warmen Nest und kann entspannt, mit sattem Bäuchlein schlafen. 

Zwerg Nr. 2 ist die kleine, veireinhalbjährige Coco, die mit ihren Welpen in dem bulgarischen Tierheim landete. Zum Glück durfte sie mit ihren Kleinen auf eine Pflegestelle ziehen, was allen das Überleben sicherte.

Cocos Blick zeigt, dass sie schon so einiges erlebt und mitgemacht hat. Wir sind sicher, dass auch Coco wieder das Lachen lernt und ihre Augen wieder Glanz bekommen werden. Jetzt müssen die Mäuse erstmal ankommen und Stress wegschlafen.

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06.12.2024

Ihr wollt unsere Schützlinge als Begleiter durchs neue Jahr immer bei euch haben, dann holt euch unseren Kalender. Schickt uns eine Mail mit eurer Adresse und überweist uns bitte 14,50 € und schon geht das gute Stück auf die Reise. Ist auch ein nettes, kleines Weihnachtsgeschenk.

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05.12.2024

Rocco, der ausgesetzte Malinoisrüde konnte jetzt endlich aus der Quarantäne raus und in eine Gruppe umziehen. Da er vom Alter her ein typischer pubertierender „Halbstarker“ ist und zudem offensichtlich bisher keine oder kaum soziale Kontakte mit anderen Hunden hatte, kam nur die Gruppe mit Saphira, Bohdi, Sally und Dorin in Frage.

Als Malinois ist Rocco natürlich kein in sich ruhender Hund und war entsprechend aufgeregt bei der Zusammenführung aber es ist keiner der es auf Biegen und Brechen darauf anlegt sich durch zu setzen und durchaus, wenn auch nicht sofort, darauf reagiert wenn andere Hunde ihm deutlich machen, dass sein Verhalten gerade nicht angemessen ist. Rocco erkennt und akzeptiert charakterliche Stärke und Souveränität bei Mensch wie Hund, nicht zu verwechseln mit Härte. Er muss noch viel lernen, wozu er bisher keine Gelegenheit hatte, was man ihm nicht vorwerfen kann. Seine neue Gruppe ist von ihrer Zusammensetzung her gut geeignet, seine Entwicklung zu fördern und wir tragen natürlich auch unseren Teil dazu bei. Er ist ein kluger Kerl und lernbereit und hat somit gute Vorraussetzungen sich hier positiv weiter zu entwickeln.

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02.11.2024

Ihr könnt euch denken, dass dieses Bild von Jackson nichts Gutes verheisst. Heute Abend gegen 19.30 ist Jackson im Alter von sechs Jahren von alleine eingeschlafen.

Jackson war am Wochenende nicht so gut drauf, sehr ruhig und allgemein reduziert, so wie er es Anfangs war als er auf das Epilepsie Medikament eingestellt wurde. Heute Morgen ging es ihm aber sichtlich schlecht, so dass wir umgehend zum Tierarzt gefahren sind. Die Untersuchungsergebnisse und Symptome waren beunruhigend aber auch so vielfältig, dass eine klare Diagnose nicht möglich war. Ein völlig entgleistes weißes Blutbild, eine Bauchspeicheldrüsenentzündung als Nebenwirkung des Epilepsiemedikaments, Gelbsucht – Leberwerte aber ok, großer Durst, trotzdem völlig ausgetrocknet – Nierenwerte aber ok, rasselnde Atmung – abhören ohne Befund, auch kein Wasser in der Lunge, Fieber, große Schwäche, später dann Erbrechen und Durchfall. Jackson kam an die Infusion und bekam Schmerzmittel. Innerhalb von Stunden verfiel Jackson. Wir sind so oft mit dem Tod konfrontiert, dass es für uns ein klares Zeichen ist dass es zu Ende geht, wenn der Kopf plötzlich spitz und mager wird. Jackson konnte sich nicht mehr bewegen, lag auf der Seite und begann weg zu driften und sich innerlich zurück zu ziehen. Er war ruhig, offensichtlich ohne Schmerzen, die Augen blicklos und dann war es vorbei. Vielleicht geben uns die Untersuchungen deren Ergebnisse wir in den nächsten Tagen noch bekommen werden Aufschluss was mit ihm los war, vielleicht auch nicht. Offensichtlich ein allgemeines Organversagen, wodurch auch immer ausgelöst. Unsere Mitarbeiterin Kim, die ein besonders enges und vertrautes Verhältnis zu Jackson hatte, war bis zum Schluss bei ihm. Dieses Jahr verlangt uns allen wirklich viel ab.

Jackson kam im April 2021 zu uns. Er war eine stark traumatisierte Seele hatte er doch sein erstes Lebensjahr an 1 m Kette bei einem Akoholiker verbracht. Seine Ängste und Panikattacken hatten ihn lange fest im Griff und es gelang nur sehr langsam ihn Schritt für Schritt davon zu lösen und ihm neue Perspektiven und Handlungsstrategien zu eröffnen. 14 Monate später wurde Jackson an damalige Helfer von uns vermittelt, kam dann letztlich aber nach einer Weile wegen Scheidung und einer für ihn nicht tragbaren neuen Wohnsituation zu uns zurück. Kim hat viel mit Jackson gearbeitet und er war auf einem guten Weg sich positiv weiter zu entwickeln. Tja, es hat nicht sollen sein und das macht uns alle sehr traurig. Wir hätten ihm so sehr ein gutes Leben bei den richtigen Menschen gegönnt auch wenn die nicht einfach zu finden waren. Jetzt hat seine gequälte Seele Ruhe und uns bleibt wie immer nur die Erinnerung an die gemeinsame Zeit mit allen Höhen und Tiefen. Farewell Jackson, ich denke auf der anderen Seite gibts keine Autos, so dass du es von daher schon mal entspannter angehen lassen kannst. Machs gut Großer, warst ein feiner Bub.

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01.12.2024

Ja, ein bisschen Glück gehört immer dazu, vor allem als Hund wenn man sein Schicksal nicht selbst in der Pfote hat und über sein Leben nicht selbst bestimmen kann. Die arme Bunny verbrachte sieben Jahre ihres Lebens in dem bulgarischen Tierheim, die meiste Zeit an der Kette, ertrug über lange Jahre Hunger, Kälte, Einsamkeit, Vernachlässigung und Langeweile. Aber als sie bei uns ins Haus einzog hat sie sofort kapiert, dass da was Gutes passiert ist. Sie liebt die vielen gemütlichen Hundebetten und probiert immer wieder mal ein neues aus. Uns geht das Herz auf, wenn wir Bunny so entspannt sehen. Wir wünschen dem lieben Mädel sehr, dass sich freundliche Menschen für sie finden. Mit 9 und fit wie sie ist, sollte das gelingen.

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