Monatsarchiv: November 2022

Heute sind die beiden wunderbaren Oldies Mina und Elias ins Haus umgezogen. Es ist so unglaublich schade, dass beide ihr Leben lang übersehen wurden, unsichtbar, ein Nichts. Nicht geliebt, nicht wertgeschätzt. Beide wissen wie leben und vor allem überleben geht. 

Mina, ein Hund mit allen Eigenschaften wie sie die meisten Menschen suchen und haben wollen. Freundlich, ruhig, ausgeglichen, in sich ruhend, klug ihr Gegenüber einschätzend, jegliche Eskalation vermeidend. Mina ist nach ihren Papieren 13 Jahre alt aber im Kopf, in ihrem Herzen ist sie immer noch jung, spielt ihr Gegenüber an, wenn sie sich mit ihm wohl und sicher fühlt. Wo nimmt sie das her nach einem so langen, miserablen Leben in diesem fürchterlichen Tierheim? Es ist einfach in ihr. Es ist so traurig, dass sie es nie zeigen konnte, weil es noch nie jemanden interessiert hat. Sie hatte noch nie ein wirkliches Zuhause und doch bewegt sie sich so selbstverständlich im Haus, probiert nacheinander alle Hundebetten aus. Ja sie ist ein älteres Mädel, aber sie wäre immer noch eine wunderbare Bereicherung für eine Familie.

Der alte Elias würde es im Moment noch vorziehen draußen zu bleiben, sich eine Liegekuhle zu graben oder sich ein Bett in einem Laubhaufen zu machen. Er ist ernster, nicht mit soviel Gottvertrauen wie Mina. Aber auch er hat die Zusammenführung wunderbar und sehr klug gemeistert. Jetzt schauen wir mal wie die erste Nacht im Haus wird. Mina schläft schon tief und fest, Elias sucht noch das richtige Plätzchen. Die nächsten Tage kommen noch mehr Bilder, denn heute war es wichtiger sich auf die Hunde zu konzentrieren. 

Es ist immer schön, wenn man in die neue Woche mit einer guten, einer richtig guten Nachricht starten kann. Isa hat ein passendes Häuschen gefunden!!! Endlich! Und das noch bei einer Frau die wir schon lange kennen und bei der unsere gehbehinderte Vicky viele Jahre ein gutes Zuhause hatte. Dort sind auch Isas vierbeinige Schätze willkommen. Jetzt ist Isa eine große Last und Sorge genommen und das freut uns so. Ich sag ja immer, alles wird gut 😉

Das hat auch Jasper inzwischen verinnerlicht und fühlt sich in seiner neuen Rolle als Haushund richtig wohl.

Nach zwei trüben Tagen mit Waschküchenwetter war die Sonne heute eine echte Wohltat. Das fand unser Neuzugang Gus auch. Als Spanier eh ein Kind der Sonne, machte er genießerisch die Augen zu und lies sich wärmen. Gus ist ein siebenjähriger Epagneul Breton, Rassetypisch freundlich, verträglich und aufgeweckt. Wie es um seinen Jagdtrieb bestellt ist schauen wir mal Morgen beim ersten Spaziergang.

Es gibt sie überall diese Hunde, die mehr oder weniger Chancenlos sind. Weil sie ein Handicap haben, alt, krank, scheu oder alles zusammen sind. Sie warten Jahr um Jahr und das Leben zieht fast unbemerkt an ihnen vorbei. Und doch hat hin und wieder einer das Glück von den richtigen Menschen gesehen zu werden, sich den richtigen Menschen ins Herz zu schleichen. Es geht um einen kleineren fünfjährigen Rüden, der seit Welpe in einem der großen rumänischen Shelter sitzt. Ein nettes Gesicht, warme Augen, krumme Beine und völlig schiefe Zähne. Ängstlich und schüchtern weil er nie groß Kontakt mit Menschen hatte und das wenige was er vom Leben weiß ist alles andere als positiv. Crusty so heißt er noch, denn er wird einen neuen Namen bekommen, etwas weiches, sanftes, nicht so was hartes das gar nicht zu ihm passt. Na jedenfalls liegt Crusty einem Ehepaar sehr am Herzen und sie wollten unbedingt dass er das Shelter noch vorm Winter verlassen kann. Sie selbst können ihn nicht adoptieren aber sie geben den finanziellen Rückhalt für den Bub bis er vermittelt werden kann.  Und so kam er am Samstag Abend bei uns an. Bei aller Scheu ist er gutmütig und geht nicht nach vorne und das ist ja schon mal die halbe Miete, denn so hat man die Chance ihn auch „zwangs zu kuscheln“. Er wird bald merken, dass das eine feine Sache ist. Aber jetzt muss er erstmal ankommen und jede Menge Stress weg schlafen und dann kommt der nächste Schritt. 

Vor 10 Wochen kam Shanti hier bei uns an und sah aus wie ein dürres, gerupftes Hühnchen. Davon ist nichts mehr zu sehen. Körper und Geist haben sich wunderbar erholt und sind jetzt bereit für den nächsten Lebensabschnitt, ein richtiges Zuhause bei lieben Menschen.

Durch Maddies schwarzes Fell fällt es bei den Bildern nicht so auf wie dünn sie war als sie vor zweieinhalb Wochen hier ankam und wie sehr sie sich schon erholt hat. Was aber auf jeden Fall auffällt ist ihr „neuer“ Blick mit dem sie strahlend und erwartungsvoll ins Leben schaut. Das Fell glänzt wie ein Lackschuh, black ist einfach beautiful, Maddie auf jeden Fall, von außen wie von innen. 

Wenn die Neulinge eine Weile da sind merkt man wie sie sich verändern. Eine große Rolle spielen dabei natürlich die jeweiligen Hunde mit denen sie zusammen sind. Wenn wir merken dass sie sich gegenseitig nicht gut tun, sich einer unwohl fühlt oder sich in eine weniger positive Richtung verändert, dann ist es Zeit umzuziehen und die Gruppen neu zusammen zu setzen. 

Rover war nach dem Auszug von Jasper nicht so wahnsinnig glücklich mit Karla, die sehr energiegeladen ist und viel und sehr robust spielt. Jasper konnte damit gut umgehen und ist ihr nicht unähnlich, Rover war da immer etwas außen vor, was für ihn ok war, aber jetzt musste er sich mit Karla auseinandersetzen und das war ihm zu stressig denn er ist eher ein ruhigerer Typ. 

Gandalf wieder rum ist ähnlich in Umgang und Spielverhalten wie Karla und Tari versuchte da zwar mitzuhalten, aber da sie eher unsicher ist, bekommt sie auch rasch mal was in den falschen Hals wenn zuviel Wallung drin ist. Also zog Tari zu Rover und Karla zu Gandalf. 

Tari muss sich jetzt erstmal neu sortieren und hält sich deswegen zurück, zumal sie sich mit Veränderungen in ihrer Unsicherheit nicht so leicht tut. Aber das Leben besteht nun mal aus Veränderungen und deswegen übt das auch und Tari wird wieder etwas daraus lernen. Rover gab sich alle Mühe ihr ein nettes Willkommen zu bereiten aber das kann Tari im Moment noch nicht annehmen. In ein paar Tagen sieht die Welt für sie schon wieder anders aus und sie wird wieder entspannter aus der Wäsche schauen und sich auf das Spiel mit Rover einlassen können.

Karla und Gandalf, die beide nicht sehr zartbesaitet sondern eher robust sind haben sich nicht lange geziert und sofort losgespielt. Sie können das ab wenns auch mal hoch hergeht.