24.09.2019

Was haben wir uns letzte Woche gefreut, dass Jazz einige Tage so gut gefuttert hat. Es hat bei aller Krankheit einfach etwas mit Lebensqualität zu tun. Wie oft haben wir schon das letzte Aufbäumen erlebt kurz bevor es zu Ende ging. Eine kurze Hochphase mit dem unweigerlich kommenden Absturz. So auch bei Jazz. Seit Samstag behielt er nichts mehr bei sich und keines der Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen zeigten noch Wirkung. Jazz wandte sich mehr und mehr nach innen, wurde still und teilnahmslos und nahm immer mhr ab. Seine Augen zeigten deutlich, dass er dabei war nach der anderen Seite zu schauen. Heute machte sich Inges Herzbube auf die letzte Reise. Es war sanft und ging schnell und Jazz hat augenblicklich losgelassen und die Hilfe der Tierärztin dankbar angenommen. Eingehüllt in tiefe Zuneigung hat er sich fallen lassen und seinen Frieden gefunden.

 

Auch wenn Jazz die Menschen liebte, so hat er die erlebten Misshandlungen letztlich nie verwunden. Die abgeschnittenen Ohren und die Rute waren nur die äußerlich sichtbaren Zeichen davon. In ganz normalen Situationen überkam ihn die Angst vor Schlägen und er warf sich auf den Boden und pullerte sich voll, auch nach zwei Jahren noch. Das was er an Schlimmem erlebt haben muss, hat er nie verwunden aber trotzdem war er in der Lage Nähe, Vertrauen und Zuneigung zu genießen. Und vielen unserer HelferInnen lag Jazzi sehr am Herzen und sie schauten immer, dass er noch eine Extra Portion Zuwendung abbekam. Und so hat der große, weiße Bub hier bei uns sicherlich die beste Zeit seines Lebens gehabt.

 

 

Viele Hundekumpels sah Jazzi kommen und gehen. Leider war für ihn nie das ersehnte, richtige Zuhause dabei. Wir hätten es ihm so sehr gegönnt. Dafür waren wir alle hier sein Zuhause und Jazzi hatte viele schöne Erinnerungen zum mitnehmen, mehr als so mancher Hund sie im Leben erfährt und weitaus mehr als es vielen Tierheimhunden vergönnt ist.

 

Jetzt hab eine gute Reise Jazzi. Nichts tut mehr weh, du bist befreit und kannst wieder deine Vögel jagen. Wir alle hier, aber ganz besonders deine Paten Inge, Heiko und Tanja tragen dich tief in ihren Herzen und werden dich nie vegessen.

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