13.03.2015

Freitag der 13., ja, das war wirklich ein rabenschwarzer Tag heute.

Tino hatte seit zwei Tagen das Futter verweigert und war sehr zurück gezogen. Wir brachten es mit mit seiner Panik von vorgestern in Verbindung. Gestern Abend erbrach Tino mehrmals Wasser und Galle und heute Morgen wurde es noch heftiger. Er schlich mit aufgekrümmtem Rücken herum und hatte einen schrecklichen Blick, der mir sagte, dass er starke Schmerzen haben musste. Plötzlich bekam er total steife Hinterbeine und torkelte ganz staksig ins Haus.

Zum Glück durfte ich ihn abtasten und stellte einen brettharten Bauch fest. Das sah eindeutig nach einem akuten Darmverschluss aus. In Absprache mit unserer Tierärztin holte ich eine Spritze mit Narkosemittel ab, das wir ihm zum Glück spritzten konnten, da er kaum noch zur Gegenwehr fähig war. Als Tino schlief machte ich mich mit ihm sofort auf den Weg in die Tierklinik.

Er wurde direkt an den Tropf gehängt, der Kreislauf war schon am weg kippen. Röntgen und Ultraschall bestätigten einen akuten Darmverschluss. Tino wurde sofort notfallmässig operiert. Nach dem Öffnen des Bauchraums sah man, dass der komplette Darm auf ganzer Länge schon blau angelaufen und total aufgebläht war. Tino hatte einen 2 m Streifen Fleecedecke gefressen, der den ganzen Darm aufgefädelt hatte. Der Darm hätte komplett aufgeschnitten und zum Großteil entfernt werden müssen. Die Chance, dass Tino diese schwere Operation so geschwächt wie er war überlebte war äußerst gering. Hinsichtlich des Umstandes, dass für Tino aufgrund seiner Angst und seines Nichtduldens von jeglichen Manipulationen kein Aufenthalt in der Klinik in Frage kam und die dringend notwendige intensive Nachsorge nicht möglich gewesen wäre, riet uns die Tierärztin Tino nicht mehr aufwachen zu lassen, worin wir sehr schweren Herzens einwilligten.

Es ist eine Sache ob ein alter Hund nach einem langen Leben friedlich einschläft und eine ganz andere wenn ein junger Hund so gehen muss. Warst ein armer Hund Tino, denn dein Leben bedeutete von klein auf die meiste Zeit für dich „Angst essen Seele auf“. Nur allein mit deinen Hundekumpels konntest du locker und fröhlich sein. Was haben die Menschen dir als Welpe nur angetan? Wir werden es nie heraus finden.

Tino-1

Wir konnten nicht mehr tun als dir die Chance auf ein behütetes Leben trotz deiner Panik und alles bestimmenden Ängste zu geben. 20 Monate hast du mit uns gelebt und zumindest in deinem geschützen Raum im Haus konntest du in manchen Momenten Nähe zulassen, legtest den Kopf auf mein Bein und hast die Streicheleinheiten genossen. Wir sind sehr traurig lieber Tino und ich wünsche dir nichts mehr als dass du da wo du jetzt bist nie mehr vor irgendetwas Angst haben musst. Run free arme Seele… Morgen gehts du auf deinen letzten Weg zur Einäscherung, aber diese Situation wird dir vertraut sein, denn ich glaube, du bist schon mehr als einmal durchs Feuer gegangen.

Gestern hat Christian dich und deinen Bruder Till noch fotografiert, damit wir aktuelle Bilder für die Paten gesucht Seite haben. Snerts Patinnen wollten nun für dich eine Patenschaft übernehmen.

Til Tino1

In knapp sechs Wochen drei unserer Hunde zu verlieren ist mehr als schwer zu verkraften, auch wenn wir diese schrecklichen Momente schon sehr oft erlebt haben, aber daran gewöhnt man sich nie.

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