Es gibt Hunde die sind immer gut drauf, machen laufend Faxen und Quatsch, schmeißen sich an den Menschen ran und haben einfach Lust und Spaß am Leben.
So war unsere Lyssa nicht. Sie war ein ernsthafter Hund, den das Leben Misstrauen, Vorsicht und Selbstverteidigung gelehrt hat. Aus diesem Zwangskorsett konnte sie nie wirklich raus, war nie wirklich locker, konnte sich nie fallenlassen oder einfach mal so auf Menschen oder etwas einlassen. Ja, auch Lyssa hatte ihre glücklichen Momente aber dennoch immer unter Vorbehalt und mit sehr begrenztem Vertrauen. Sie hatte ihre Fans hier bei uns, unsere ganzen männlichen Mitarbeiter und Helfer, die sie auch eindeutig Frauen vorzog.
Innerhalb kürzester Zeit verfiel Lyssa jetzt, baute von Tag zu Tag ab, konnte keine 100 m mehr spazieren gehen. Der Bauch blähte sich auf, war voller Flüssigkeit. Mehrere Versuche sie beim Tierarzt untersuchen zu lassen, scheiterten an ihrer massiven Gegenwehr. Lyssa wehrte sich als ginge es um ihr Leben und jeder betete, dass der Maulkorb hält und sie nicht plötzlich ohne da steht. Das wäre bitterbös ins Auge gegangen.
Gestern war die Kraft zu Ende. Es muss im Bereich des Magens etwas geplatzt sein, denn als sie eingeschlafen war, floss ihr reichlich Blut aus dem Maul. Für Lyssa war es letztlich die Erlösung auch aus einer inneren Gefangenschaft. Jetzt ist sie wieder frei, frei von Menschen, Zwängen, Strafen, Einsamkeit und all dem was sie dazu machte wie sie war. Hab eine gute Reise Große.
