Monatsarchiv: Dezember 2022

04.12.2022

Mal angenommen ein Mensch wiegt 70 Kg. Der arme Mensch hat einen Tumor. Aber sich vorzustellen, dass der Tumor 40 Kg wiegt ist unvorstellbar, oder?! Es ist wirklich unvorstellbar, wie lange das kleine, alte  Hundemädchen Elfe gelitten hat, zur Bewegungsunfähigkeit verdammt weil ihr Tumor 2,5 Kg wog, bei einem Eigengewicht von 4,5 Kg. Es ist unvorstellbar wie lange sich das Menschen angeschaut haben müssen, ihren Hund einfach da liegen ließen und nichts machten. Doch, eines Tages machten sie was. Sie brachten Elfchen zum Tierarzt zum einschläfern. Iwo der Tierschützer aus Ruse, der sich so aufopfernd um die Hunde in dem schrecklichen Kettentierheim kümmert, war zufällig auch beim Tierarzt. Er nahm sich dem Elfchen an, denn es war ihm unerträglich, der Kleinen nicht wenigstens die Chance zu geben, leben zu dürfen. Ein neues Leben ohne diesen riesigen Tumor. 

Und so wurde das Elfchen operiert. Schaut euch das Größenverhältnis der Hände des Tierarztes und des Tumors an…. Zum Glück war das riesen Ding klar abgegrenzt und nur nach außen gewachsen, so dass er sich gut entfernen ließ. Das kleine alte Mädel hat trotz der jahrelangen Vernachlässigung nicht aufgegeben und ist unglaublich tapfer. Sie kämpft weil sie spürt ihr Martyrium hat ein Ende.

Noch in der Klinik machte das Elfchen die ersten unsicheren Schritte, denn sie muss jetzt erst wieder laufen lernen und langsam die völlig abgebauten Muskeln aufbauen. Sie braucht jetzt viel Pflege, noch viel mehr Liebe, Nähe und Wärme, denn das verfilzte Fell wurde komplett runter geschoren. Heute Morgen kam sie hier bei uns an und wurde sofort von Isa in die Arme geschlossen, die das Elfchen als Dauerpflegi aufnimmt.

Isas andere Hunde haben gleich gemerkt, dass sie vorsichtig und rücksichtsvoll mit dem alten Schatz sein müssen und lassen es ganz langsam angehen. Elfchen, Isa und wir werden alles tun, dass du wieder ganz gesund wirst und ab jetzt ein richtig, schönes, behütetes und umsorgtes Hundeleben hast. Die Süße würde sich über liebe Paten freuen, die uns bei den Kosten unterstützen.

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02.12.2022

Heute war es an der Zeit mit Crustys rundum Erneuerung zu beginnen. Als Wichtigstes stand die Zahnsanierung an und die tat bitter Not. Obwohl er erst 5 Jahre jung ist, mussten ettliche Zähne gezogen werden, die ihn sicherlich schon lange gequält haben. Er muss irgendwann einen Tritt oder ähnliches abbekommen haben, denn sein Oberkiefer war mal gebrochen und im Kiefer fanden sich lose Knochensplitter. Es wird ungewohnt für den stillen Buben sein, auf einmal keine Schmerzen mehr zu haben. Er war unglaublich schnell aus der Narkose erwacht, zu groß ist seine Angst ausgeliefert zu sein, nicht mitzubekommen was vor sich geht, sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen zu können. Crusty ist innerlich verstummt und möchte sich am liebten immer unsichtbar machen. Wir werden ihn jetzt langsam ans Licht holen und hoffen dass er eines Tages seine Stimme wiederfindet. Mal sehen ob die Blut- und Reisekrankheitenuntersuchug noch weitere Baustellen ans Licht befördert. Jetzt schläft der kleine Kerl unter der Wärmelampe und erholt sich, denn solche Aktionen die mit soviel Stress verbunden sind, sind ungeheuer anstrengend für ihn. 

Nach wochenlangem Warten kamen heute endlich die bestellten Hundehütten. Es gab Lieferschwierigkeiten mit dem benötigten Holz. Baldur bekam eine von den Hütten und hat sich mächtig gefreut als Frieder sein neues Domizil aufbaute. Anschließend noch eine Kuschelrunde und der Tag war gerettet. Im Winter sind Hütten auch in den Hundehäusern für die Hunde wichtig, da sie es drin schön warm haben und so brauchen wir weniger Wärmelampen anzumachen.

Auch Mikesch liebt seine Höhle mit dem dicken Strohbett, da ist er direkt zum Langschläfer geworden.

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01.12.2022

Es ist nicht einfach wenn man in einem Hundeheim versucht, für jeden der Hunde das passende Umfeld zu schaffen, die passenden Partner zu finden. Ihr bekommt das immer wieder mit, wenn mal wieder Umzugsaktionen laufen. Je größer die Gruppe ist umso komplexer ist die Dynamik und es gilt viele Faktoren zu berücksichtigen die durch die unterschiedlichen Charaktere entstehen. Unsere Wohnzimmergruppe im Gnadenhofbereich mit derzeit 12 Hunden ist durch die zumeist alten und sehr alten Hundesenioren eine vulnerable Gruppe und es ist uns sehr wichtig gerade diesen Hunden einen geschützten Bereich bieten zu können. 

Vor anderthalb Jahren nahmen wir Nastya mit ins Haus weil sie nach dem Verlust ihres Zuhauses psychisch zunehmend abbaute. Das häusliche Umfeld half ihr sich zu stabilisieren aber mit zunehmendem Selbstbewusstsein und der ihr eigenen Dynamik gab es in letzter Zeit einige Zwischenfälle mit den Oldies, die es nun notwendig machten Nastya aus der Hausgruppe heraus zu nehmen.

Wir haben lange mit der Entscheidung gerungen und gehadert, denn es bedeutet für Nastya, dass sie gefühlt wieder ihr Zuhause verliert aber der Schutz der Alterchen geht vor. Nastya ist fern von unverträglich aber eine so große Gruppe ist einfach zuviel Konkurrenz für sie. Sie ist ein wirklich guter Hund. Wer ihr einen Einzelplatz bieten kann bekommt eine loyale, anhängliche, begeisterungsfähige Begleiterin, die draußen all das zeigt was sich die meisten Menschen wünschen, nämlich einen Hund mit dem man ganz entspannt unterwegs sein kann, egal ob andere Hunde, Kinder, Jogger etc. . Nur leider interessiert sich so gar keiner für sie, das ist ungeheuer schade. Wir haben Nastya nun mit Gandalf und Carla vergesellschaftet und das funktioniert gut. Sie kommt besser als gedacht mit der neuen Situation zurecht. Man merkt dass Nastya erwachsen geworden ist und viel gelernt hat. Die sensible Jenna haben wir aber aus dieser Gruppe heraus genommen und sie bei Claire, Chuck und Maddie integriert. 

Das war aber noch nicht der letzte Umzug in den vergangenen Tagen. Endlich ist mein Herzenshund mit ins Haus gezogen, meine Siena. Ihr Bein zieht wieder Wasser und schwillt an, zudem hat sie eine starke Muskelentzündung in dem kranken Bein entwickelt. Durch die intensive Pflege und Betreuung im letzten Jahr nach den schweren Operationen und den ganzen Komplikationen haben wir zwei eine sehr enge Bindung. Sie ist einfach mein Hund und nun habe ich sie endlich näher bei mir und das ist sehr, sehr schön.

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