07.10.2020

Heute war ein recht bewegter Tag mit dem Auszug von Frodo (dazu Morgen mehr) und zwei Einzügen.

Am Vormittag zog das Zwergspitzmixmädchen (die deutsche Sprache ist einfach toll, wäre ein gutes Wort für Scrabble 😉 Tanja ein, mit 16 Jahren unsere neue Alterspräsidentin. Frauchen war verstorben, Herrchen leidet an schwerer Demenz und der Sohn ist beruflich voll eingespannt, so dass sich niemand mehr um das kleine Mädel kümmern konnte. Tanja wurde ihr Leben lang gut versorgt und gepflegt so dass sie erstaunlich fit ist für ihr Alter. Sie ist ein beeindruckendes, selbstbewusstes  Persönchen, die weiß was sie will. Mit anderen Hunden kommt sie gut zurecht, nur Katzen sind nicht ihre Freunde.

Eine Tierschutzkollegin hat Tanja gestern in Facebook vorgestellt und man soll es nicht glauben, sie wurde inzwischen 1850 !!! Mal geteilt. Das Telefon steht nicht still und die Bewerber die dem kleinen Mädel ein Zuhause geben möchten stehen Schlange. Leider hat ein Großteil davon auch Katzen aber ich bin sicher, dass wir unter den Interessenten auch nette ohne Katzen finden werden. Sicher sähe die Sache anders aus wenn es ein großer , alter Hund wäre, die locken ja leider meistens keinen mehr hinter dem Ofen vor, aber trotzdem so ein wenig gibt es mir den Glauben an die Menschen zurück und es ist schön, dass so viele an dem Schicksal der kleinen Omi Anteil nehmen und ihr ein Plätzchen im Herzen und im Haus anbieten. Wir forsten uns jetzt durch die Interessenten und werden Tanja das Plätzchen aussuchen, was am besten zu ihr passt.

Der zweite Einzug ist leider eine Rückkehrerin, Anka unser Epilepsie Fellchen ist wieder da. Vor ein paar Tagen begann sie wohl deutlich ihr Verhalten zu verändern, war ruhelos, pausenlos am bellen, verfolgte plötzlich in eindeutiger Absicht die Katze und knurrte und bellte den Mann des Hauses an. Weder wir noch das Ehepaar wo Anka lebte haben eine Erklärung  dafür, aber wer weiß was für Gewitter in ihrem Kopf ablaufen, die sie derartig beeinflussen und verstören.

Anka ist im Moment völlig apathisch, erschöpft und hat einen umwölkten, abwesenden, wie nach innen gekehrten Blick. Es ist ein sehr trauriger Anblick und uns ist sehr schwer ums Herz sie so zu sehen. Im Gegensatz zu heute Nachmittag hat Anka eben zumindest ihre Tabletten in einer Leberwurstkugel genommen. Ohne Medikamente ist der nächste Anfall vorprogrammiert. Wir fangen jetzt wieder bei 0 an und werden alles tun, um Anka wieder aufzubauen und aus ihrem Schneckenhaus zu locken.

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