07.07.2016

Eigentlich war es ja ein richtig schöner, sonniger Tag heute. Eigentlich, denn der Tod war heute ein recht aufdringlicher Begleiter.

Gegen Mittag erhielten wir einen Anruf von der Polizei und wurden um Unterstützung gebeten. Eine Frau war verstorben und ihre drei Hunde liessen niemanden an sie heran. Also fuhren Christian und ich hin. Die Hunde waren verständlicherweise völlig durch den Wind. Da sie aber auch sehr hungrig waren, gelang es uns recht schnell zumindest zwei der Vierbeiner von der Frau weg zu locken und aus dem Haus zu bringen. Der dritte war recht scheu, aber auch bei ihm siegte letztlich der Hunger über die Angst. Da die rechtliche Situation ungeklärt ist, befinden sich die drei nun im Tierheim Kirchheimbolanden und werden sich erstmal ordentlich satt gefressen haben. Wir hoffen, dass sich alles bald klärt und die Nasen in schöne neue Zuhause vermittelt werden können.

Kurz nachdem wir wieder Zuhause waren, kam der Anruf, dass es Elisabeths Ännie sehr schlecht gehe. Die Ultraschallaufnahmen zeigten sehr viel Flüssigkeit im Bauchraum. Da nicht abzuschätzen war um was es sich dabei handelt, musste nachgeschaut werden. Das Ergebnis war leider niederschmetternd. Man entdeckte einen großen, inoperablen Tumor im Darm und die Tierärzte rieten dazu Ännie in der Narkose zu lassen.

Anni zuhause6Nun ist die gute Maus auf dem Weg über die Regenbogenbrücke und mir kommen viele Dinge in den Sinn wenn ich an dieses Hundemädchen denke. Vor 11 Jahren wurde sie in Spanien geboren und lernte leider schon ganz früh den Menschen zu fürchten.

Im Alter von acht Wochen kamen Ännie und ihre 4 Geschwister ins kommunale Tierheim Madrid. Die Kleinen waren völlig traumatisiert und schrien erbärmlich wenn sie auch nur einen Menschen zu Gesicht bekamen. 2008 war Ännie immer noch im Tierheim und immer noch sehr scheu. Ihre Geschwister waren inzwischen alle vermittelt worden. Da uns die scheuen und ängstlichen Hunde sehr am Herzen liegen, wollten wir dem Mädchen eine Chance geben und holten sie zu uns.

Annie Christine KarinEs dauerte lange bis wir einen Zugang zu Ännie fanden und das zarte Pflänzchen Vertauen zu wachsen begann. Irgendwann konnten wir ihr zum ersten Mal das ausbruchssichere Geschirr anziehen und sie war so stolz darauf, straffte sich und war gleich selbstbewusster drauf.

Anni zuhause12010 hatte Ännie das riesen Glück bei der Familie unserer lieben Helferin Elisabeth und der Schäferhündin Maja einziehen zu dürfen. Mit Hilfe ihrer Menschen lernte und bewältigte Ännie Dinge die wir nie für möglich gehalten hätten. Liebe und Vertrauen sind eben das stärkste Band und können Wunder bewirken.

Anni zuhause2Liebste Ännie ihr hattet gute Jahre miteinander und du hast nach deinem wirklich schlechten Start ins Leben viele schöne Erlebnisse im Gepäck die du mit rüber nehmen kannst und das ist es was zählt. Irgendwann müssen wir alle, egal ob Zwei- ob Vierbeiner diese Welt verlassen, aber es ist besonders schlimm, wenn es so unvorbereitet kommt und uns fassungslos und tieftraurig zurücklässt.

Machs gut mein Mädchen, wir sind sehr froh, dass wir dir zu einem Neustart und einem schönen Hundeleben verhelfen konnten. Auch wenn du nicht mehr da bist, in unseren Herzen bleibst du für immer.

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