05.05.2015

Also irgenwie läufts nicht wirklich rund im Moment. Heute kam auch noch Punky aus der Vermittlung zurück. Die Frau war überfordert und ihre Unsicherheit übertrug sich natürlich sofort auf Punky. Unglaublich viele Mensch-Hund Beziehungen leiden unter der Unsicherheit der Menschen. Für die Hunde bedeutet das meist keine Sozialkontakte mehr sondern nur noch ausweichen. Hunde solcher Menschen müssen funktionieren um ihnen die Sicherheit zu vermitteln, dass sie ihren Hund im Griff haben, was meist in schlechten Hundeschulen mit Zwang erreicht wird. So oder so der Hund zahlt die Zeche.

Für mich bedeutet es, dass kein Vertrauen da ist, weder zu sich selbst noch zum Hund und die Auswirkungen sind oft fatal. Wir erleben das so oft, das bei zwei Menschen einer total klasse mit Hunden ist und der andere, leider meist die Hauptbezugsperson, letztlich unsicher und ängstlich ist, auch wenn man es auf den ersten Blick nicht erkennen kann und nicht das leisten kann, was für den anderen gar kein Problem wäre.

Doch daran kann man erfolgreich arbeiten wie viele gleich gelagerte Fälle in Christines Hundeschule beweisen, aber wollen muss man das und nicht gleich die Flinte nach ein paar Tagen ins Korn werfen. Gut, natürlich ist es einfacher und billiger den Hund schnellstmöglich wieder zurück zu geben anstatt sich selbst mal ehrlich zu hinterfragen, ob man vielleicht grundsätzlich gar keinen zweiten Hund will, es sich bisher aber nicht eingestehen wollte um den Partner nicht zu enttäuschen. Es gibt viele mögliche Varianten und Gründe und wenn man offen und ehrlich damit umgehen würde, hätte man einem Hund wie Punky, der nun in seinem jungen Leben ohne eigenes Verschulden! schon sieben Stationen hinter sich hat, mindestens mal eine ersparen können. Wenn ich das vom Vorleben eines Hundes weiß, dann habe ich eine um so größere Verantwortung und bin es dem Hund schuldig alles daran zu setzen, ihn nicht wieder zu enttäuschen.

Zum Glück hat es der Bub nicht schwer genommen. Er hat sich gefreut wieder hier zu sein und gleich wieder unbefangen mit seinen Kumpels gespielt. Trotzdem, er hat wieder eine negative Erfahrung gemacht, die nicht hätte sein müssen. Auch für die Hündin ist es sehr traurig, denn die beiden Hunde waren wie für einander bestimmt.

Ich wäre nicht so angefressen, hätten wir nicht eine ganze Reihe Hunde hier, die man versucht hat ins funktionieren zu bringen und die durch brutale Behandlung in Hundeschulen ihrerseits jegliches Vertrauen in Menschen verloren haben. Unser armer Belgo ist leider ein Paradebeispiel dafür. Heute Morgen fand ich ihn vor Schmerzen schreiend vor. Er hatte mal wieder einen ganz schiefen Hals und konnte den Kopf nicht mehr nach links drehen. Ich bin sicher, das sind Spätschäden von Halsbandführung und übetriebenem arbeiten mit Leinenruck. Ich habe ihn behandelt und nun ist es schon wieder deutlich besser, aber seiner armen gequälten Seele kann ich leider keine Linderung verschaffen und das macht mir am meisten zu schaffen.

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