Nennen wir es Ironie des Schicksals, dass unserer Ajana erst eine todbringende Krankheit die schönste und glücklichste Zeit ihres Lebens bescheren sollte. Knapp zwei Jahre wartete sie bei uns auf ihr Zuhause, keiner interessierte sich für Ajana, obwohl sie einfach ein nettes Hundemädel und fern von problematisch war. Als Ajana im Januar die Diagnose T Zell Lymphom bekam war klar, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleibt. Die Diagnose war nicht zu ändern aber klar war, dass sie diese Zeit in einer Familie verbringen sollte um das gute Leben wenigstens zum Ende hin noch kennen zu lernen.
Als ich diese Frage nach einem Hospizplatz für Ajana in unsere Tierheimgruppe stellte haben sich direkt am nächsten Tag unsere lieben Helfer Inge und Heiko gemeldet. Mir fiel ein Stein vom Herzen, denn ich wusste dass Ajana dort geliebt und bestens betreut ihr Leben zu Ende leben darf. In Samba und Ramon zwei wunderbare Hundekumpels an ihrer Seite hat und die herrlich ruhige Natur im Hunsrück Ajana sehr gut tun wird. Am 23. Januar brachte ich Ajana in ihr neues Domizil. Sie lebte sich rasch ein und genoss das neue Leben in vollen Zügen, denn noch war sie voller Kraft und Tatendrang. Viele unserer HelferInnen haben Ajana besucht und sie hat die viele Aufmerksamkeit genossen und aufgesogen wie ein Schwamm.
Gestern nach 16 Wochen hatte der Krebs Ajana besiegt, die Kraft war zu Ende und mit Hilfe einer Tierärztin trat sie ihre letzte Reise an. 112 Tage gutes Leben, pures Glück, sich geliebt und behütet fühlen, ausgefüllte Tage, Nähe und Vertrauen, Familie erleben. Ajana auf diesem Weg zu begleiten war nicht immer leicht aber Inge und Heiko haben es aus vollem Herzen getan, in guten wie in schlechten Tagen waren sie immer an ihrer Seite. Dass ihr Ajana diese wunderbare Zeit geschenkt habt, dafür ist jeder Dank zu klein. Die meisten sagen, das könnte ich nicht. Warum, weil die eigenen Befindlichkeiten im Vordergrund stehen, die eigene Trauer die man in absehbarer Zeit bewältigen muss. Dass alles hintenan zu stellen mit dem Wunsch und dem Willen einer todkranken Seele noch mal alles zu geben, was sie in ihrem bisherigen Leben leider nie erleben durfte, das ist groß und hat Respekt verdient. 112 Tage die für Ajana alles bedeutet haben und es ihr ermöglicht haben viele schöne Erinnerungen mit auf die Reise zu nehmen.
Heiko war es ein Bedürfnis seine Gedanken zu ihrer Zeit mit Ajana zu teilen: