09.02.2017

Am 20. September 2009 nahmen wir einen ca. dreijährigen Doggenmixrüden auf, den wir Artus tauften. Ein großer, kräftiger Junge, der mit anderen Hunden im Umgang sehr unsicher war. Er rempelte sie um und schrie sie lauthals an. Nicht mehr, nicht weniger und er hat auch nie einen der anderen Hunde verletzt.

Mit der Zeit wurde das immer besser auch wenn Artus nie spielen gelernt hat, egal wieviele Hunde versuchten ihm das beizubringen. Das war einfach nicht seins.

Tüssi entwickelte sich gut, nur leider kamen nie die richtigen Menschen für ihn. Allesamt wollten nur mit einem großen Hund protzen, waren aber nicht in der Lage ihn verantwortungsvoll zu führen. Und so wurden siebeneinhalb Jahre daraus die Tüssi bei uns war. Siebeneinhalb Jahre die unser Hundeheim sein Zuhause war. Alle hier liebten den großen, super verschmusten Kerl und wir hatten immer die Hoffnung, dass es doch noch gelingen würde, ein Zuhause für Artus zu finden.

Im Sommer 2014 langte das Schicksal unerbittlich zu. Kreuzbandriss und schwerer Bandscheibenvorfall im Halswirbelbereich, wodurch Tüssi nur noch schleudernd, schwankend mit wenig Koordination laufen konnte. Drei Wochen später kam auch noch eine Magendrehung hinzu. Ich wieder mit Tüssi in die Klinik. Die diensthabende Ärztin meinte „Na Sie hängen aber wirklich sehr an dem Hund“ und meinte, dass es doch besser wäre ihn einschläfern zu lassen. Einen Kämpfer wie Tüssi, einen Hund mit derartigem Lebenswillen und so großer Lebensfreude. Niemals!!! Und entgegen aller ärztlichen Vorhersagen erholte sich unser Großer rasch von der Magen OP und die regelmäßige Physiotherapie half ihm wieder auf die Pfoten. Nur die Aussichten auf ein Zuhause waren leider auf ein mehr hypothetisches Maß geschrumpft.

Tüssi bekam seinen Rolli, den er sofort mit Begeisterung annahm, konnte er uns doch endlich wieder auf Spaziergängen begleiten. Die Jahre gingen ins Land und Artus Konstitution verschlechterte sich. Aber er und wir haben immer das Beste draus gemacht und Tüssi war trotz allem mitten im Leben und dabei.

Aber auch der größte Kämpfer wird mal müde und in den letzten Wochen konnten ihn seine Beine nicht mehr tragen. Es war nicht schön für Artus, der immer noch wollte aber nichts mehr konnte, aber er genoß unsere Pflege und Fürsorge und wir nahmen uns viel Zeit für ihn. Und gestern dann hat unser liebster Tüssi ganz schnell losgelassen, hat Schmerzen und Behinderungen, seine ganzen Einschränkungen mit einem erleichterten Seufzer hinter sich gelassen und sich auf den Weg gemacht.

Luzy hat dich in den Schlepptau genommen und sie wird gut auf dich aufpassen. Dort hinter dem Regenbogen könnt ihr zwei nun wieder flitzen, seid von allen Fesseln befreit.

Wir haben zwei wunderbare Hundekameraden, zwei gute Freunde verloren und der Verlust schmerzt sehr. Aber wir hatten gute Jahre und viel Freude zusammen und das ist es was zählt. In unserer Erinnerung lebt ihr weiter. Danke für die schöne Zeit mit euch.

 

 

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