01.02.2015

Das war ein rechter Hindernislauf dieses Mal und die Rückfahrt war mit Dauerregen bzw. Schnee sehr anstrengend, aber nun  sind wir wohlbehalten mit einer ganzen Reihe fröhlicher Hunde zurück.

Durch die unfreiwillige Verlängerung unseres Aufenthaltes, hatten wir – Christine Nickel vom Tierheim in Dillenburg und ich –  dieses Mal sehr viel Zeit uns mit den Hunden zu beschäftigen, konnten uns ausgiebig mit den städtischen Verantwortlichen und auch den ehrenamtlichen HelferInnen des APA SOS Vitoriavereins besprechen und die nächsten Schritte planen.

In der Rückschau von über 10 Jahren Zusammenarbeit hat sich unglaublich viel zum besseren verändert. Oh ja, wir haben einen langen Atem gebraucht, vieles lief zäh und immer wieder gab es herbe Rückschläge und manchmal waren wir so deprimiert, dass wir nicht dachten, dass sich das verwirklichen lassen würde, was es heute ist. Keine Tötungsstation mehr sondern ein Tierheim.

Manche werden sagen, das ist doch nichts besonderes, das gibt es doch öfter. Doch es ist etwas ganz besonderes, denn die meisten Tötungsstationen die zu Tierheimen wurden, wurden von Tierschutzvereinen übernommen und vielen von ihnen sitzten die Behörden im Nacken mit der Drohung die Lizenz nicht zu verlängern, weil die Anzahl der Hunde zu hoch ist. Und es passiert immer wieder, dass aus den mühevoll aufgebauten Tierheimen wieder Tötungsstationen wurden.  Die Perrera von Vitoria wird aber nach wie vor städtisch geführt. Es hat über die Jahre bei jedem unserer Aufenthalte unzählige Gespräche gebraucht, um dieses zarte Pflänzchen von unserer Vision in die Köpfe der Verantwortlichen zu pflanzen. Mit der Zeit wuchs und gedieh es. Und die Stadt Vitoria investierte über die Jahre über 240 000 Euro, um die Perrera in eine Protectora umzubauen. Und das hat sich ausgezahlt, denn die Protectora hat inzwischen einen sehr guten Ruf und die Vermittlungen vor Ort laufen gut. Auch das war unser Ziel, Hilfe zur Selbsthilfe.  Vitoria ist eine Hundestadt mit sehr viel Grün, Anlagen und Parks. Bei 250 000 Einwohnern leben dort 20 000 Hunde.

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War man uns die ersten Jahre sehr skeptisch gegenüber eingestellt, schließlich wollten wir ja zum Wohl der Hunde alles auf den Kopf stellen und verändern, so sind unsere spanischen Partner inzwischen gute Freunde geworden. Natürlich ist es eine völlig andere Arbeitsatmopshäre, wenn man weiß, dass keine Hunde mehr getötet werden. Der Chef der Protectora, der 20 Jahre lang jede Woche unzählige Hunde einschläfern lassen musste, ist heute sehr stolz Tierheimleiter zu sein und hat es sich nun zum Ziel gemacht, dass seine Hunde Heizung in die Zwinger bekommen. Die Stadt hat diesen Vorstoß unter dem Hinweis das sei zuviel Luxus für die Hunde abgebügelt. Aber Javi wird nicht aufgeben und ich bin sicher, eines Tages haben die Vitos endlich eine Heizung unterm Bobbes. Und je wohler sich auch die die dort arbeiten fühlen, um so besser geht es den Hunden. Die Betreuung der Hunde durch den Tierschutzverein vor Ort läuft hervorragend und APA SOS Vitoria hat sich als verlässlicher und sehr rühriger Partner erwiesen. Das müssen sie auch sein, denn sie müssen die Tierarztkosten der Protectora stemmen, die letztes Jahr 85.000 Euro betrugen. Die Zuschüsse die sie von der Stadt bekommen, sind im Gegensatz dazu Peanuts. Dafür dürfen sie auch Hunde auf eigene Rechnung vermitteln und haben einen nicht geringen Einfluss. Durch eine Tierärztin, die ehrenamtlich den Tierschutzverein unterstützt, laufen auch endlich die Kastrationen auf Hochtouren.

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Wir haben die Zeit auch genutzt und 100te von Bildern gemacht, die aber erst alle noch bearbeitet werden müssen. Auch wird unsere deutsche SOS Vitoria Homepage komplett neu gestaltet werden.  Wir werden uns nicht zurück lehnen, es gibt weiterhin viel zu tun, aber wir haben uns dieses Mal mit einem sehr glücklichen und zufriedenen Gefühl auf den Heimweg gemacht.

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