30.09.2016

So da wär ich wieder.  Die Situation in den beiden vom Tierheim Dillenburg und uns nun seit 13 Jahren betreuten Perreras ist bedrückend. Seit zwei Jahren ist die Zahl der ausgesetzen und abgegebenen Listenhunde förmlich explodiert. In Vitoria sind inzwischen die Hälfte der Tierheiminsassen Listis. Da sie nicht nach Deutschland eingeführt werden dürfen haben wir keine Möglichkeit ihnen zu helfen. Die Vermittlungen der Listis vor Ort sind wie auch bei uns in Deutschland Zahlenmäßig sehr gering.

Da diese entweder zu zweit oder wegen Unverträglichkeit allein im Zwinger sitzen wird die Lage für die anderen Hunde immer prekärer, da sie mit immer weniger Platz auskommen müssen. Die große Anspannung unter den Hunden war deutlich spürbar. Die Enge in den vollgestopften Zwingern führt immer wieder zu Beissereien und manche Hunde trauen sich kaum noch an die Futterbehälter bzw. werden oft von den Starken in der Gruppe kaum dran gelassen.

Für uns habe ich fünf Nasen mitgebracht, die ihre neue Umgebung, den Platz und die liebevolle Betreuung sehr genießen. Ich möchte sie euch kurz vorstellen:

cappi2Cappi, eine liebes Mastinmixmädchen von zarten acht Monaten. Sie wurde heute mit Sima und Little vergesellschaftet.

 

 

 

rio6Rio, ein großer, übermütiger Hundebub im besten „Flegelalter“ von 18 Monaten, mit viel Energie und Spielfreude, die er nun endlich ausleben kann.

 

 

 

 

solo3Solo, ein ruhiger und sehr liebevoller Hütehund von fünf Jahren, der von Nähe und Streicheleinheiten gar nicht genug bekommen kann.

 

 

lagun4Lagun, ein großer Schäferhundmixbub, der als wir ihn vor 3 Monaten sahen noch total ängstlich war. Durch die gute Arbeit mit den Hunden durch den dortigen Tierschutzverein hat er sich ganz wunderbar entwickelt, sein Vertrauen in die Menschen wieder gefunden und genießt nun Nähe und Streicheleinheiten. Lagun wurde bereits bei Thea und ihren Jungs integriert.

uno5Und dann ist da noch mein Augenstern Uno. Er ist erschreckend dünn und hatte in Vitoria offensichtlich nicht viel Gelegenheit ans Futter zu gelangen. Uno ist völlig ausgezehrt und unter seinem zotteligen Fell ein reines Knochengerüst.

 

 

rio-uno1In Vitoria hieß es er habe neurologische Störungen weil er nicht richtig laufen konnte und immer wieder mit den Hinterbeinen schwankte und zusammen sackte. Wenn wir allerdings sehen wie der Schatz hier bei uns innerhalb von nur anderthalb Tagen aufgeblüht ist, dann war das Schwäche und völlig fehlende Muskulatur. Er futtert mit großem Appetit und zeigt viel Lebensfreude.

uno9In Vitoria hatte Uno versucht sich in der Enge mit den vielen anderen kräftigen Hunden unsichtbar zu machen, da er wusste er hätte keine Chance gehabt sich zu wehren. Umso verständlicher da Uno blind zu sein scheint. Seine Augäpfel sind winzig und völlig unterentwickelt, aber er orientiert sich in kürzester Zeit sehr sicher, spielt und tobt herum dass es eine Freude ist. Uno ist aufgeweckt und neugierig und hat einfach Spaß. Allein um das nun erleben zu dürfen hat sich diese Fahrt mit all ihren Strapazen gelohnt. Wir sind unendlich glücklich dass er bei uns ist und wir ihm ein wunderschönes Zuhause suchen können.

Dieser Beitrag wurde in Tagebuch veröffentlicht
. Sie können ein Lesezeichen auf den Permalink. setzen, Sowohl Kommentare als auch Trackbacks sind geschlossen.