26.09.2017

Wenn das Leben wegen Trennung/Scheidung zerbricht und aus den Fugen gerät, dann ist das nicht nur für die Menschen eine Ausnahmesituation sondern genauso für die zur Familie gehörigen Hunde. Hunde sind so sensible und einfühlsame Wesen, dass sie lautstarker Streit, Gewalt gegeneinander oder das zertrümmern der Wohnunsgeinrichtung ebenfalls massiv belastet und hochgradig stresst.

Die Menschen sind in dieser Situation oft so mit sich beschäftigt, dass sie kaum oder gar nicht mehr wahrnehmen wie sehr ihre Hunde leiden, wie sie sie vernachlässigen und die Vierbeiner genauso wie mancher Mensch auf der Strecke bleiben.

So ist es aktuell einem unserer Hunde passiert. Gestern Abend sehe ich in Facebook den Post einer meiner „Facebookfreunde“, dass sie schweren Herzens wegen Trennung ihre zwei Hunde abgeben müsse und sie fragt wer sie denn haben wolle. Auf den Bildern war unser vor vier Jahren vermittelter Freud mit seiner Hundefreundin Kira zu sehen. Ich wies direkt darauf hin, dass Freud auf jeden Fall zu uns zurück müsse und sie sich melden solle.

Heute Mittag meldet sie sich und ich erfahre, dass sie seit gestern Abend nicht mehr zu Hause ist, nicht weiß wann sie wieder zurückkehrt und der Mann auch seit 5 Tagen verschwunden ist. Die Hunde sind seit gestern Abend allein im Haus. Sie erklärt mir wo der Schlüssel deponiert ist und ich erkläre mich bereit beide Hunde zu holen und auch Kira bei uns aufzunehmen. Es ist eine Stunde Fahrt und ich mache mich sofort auf den Weg. Ein Tierschutzverein in der Nähe wurde ebenfalls kontaktiert und ist auch vor Ort, da auch noch eine Katze dort lebt. Die Hunde sind reichlich verstört, Kira ist so verunsichert, dass sie nur noch grummt und bellt, Freud versteckt sich.

Nach einer Weile gelingt es uns die beiden anzuleinen und wir machen erstmal einen schönen langen Spaziergang. Dann hat sich der erste Stress soweit gelegt, dass die Hunde in der Lage sind ausgiebig zu trinken und Futter anzunehmen. Inzwischen liegen Freud und Kira eng aneinander gekuschelt in ihrer großen Kudde, haben gefuttert und werden jetzt erstmal Zeit brauchen sich zu sortieren.

Als Freud im März 2011 zu uns kam war er schon nicht mehr jung, saß schon seit Jahren in einem anderen Tierheim, war immer noch total schüchtern und vor Menschen nur auf der Flucht. Er war auch gar nicht für die Vermittlung gedacht sondern als Kumpel für unsere Ivy, die ihr ganzes Leben bei uns verbracht hatte. Und dann fanden sowohl Ivy auf ihre alten Tage als auch Freud ein Zuhause.

Und jetzt ist er wieder bei uns. 12 Jahre ist der Bub nun alt, ist grau geworden und er und seinen Kira bilden eine festgefügte Schicksalsgemeinschaft. Wir werden sehen wie sich alles entwickelt, Hauptsache die beiden sind nun in Sicherheit und können jetzt erstmal zur Ruhe kommen.

 

 

 

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